
Polizist Harry Hole (Michael Fassbender) ermittelt in Oslo im Fall des Verschwindens einer jungen Frau während der ersten Schneefälle. Bald schon werden weitere Frauen als vermisst gemeldet und die ersten Leichen entdeckt. Die Indizien weisen auf einen Serientäter, der zuschlägt, wenn es schneit und als Markenzeichen einen Schneemann am Tatort hinterlässt. Mit Hilfe seiner neuen Kollegin Katrine Bratt (Rebecca Ferguson) muss Harry den Fall lösen, bevor der Killer beim nächsten Schneefall wieder zuschlägt. Sie entdecken Parallelen zu alten Fällen in Bergen, in denen Holes Kollege Gert Rafto (Val Kilmer) vor neun Jahren ermittelt hat...

Es gibt an diesem Film auch viel zu kritisieren. Angefangen bei den stereotypischen Figuren. Der Polizist ist natürlich ein depressiver Alkoholiker, wie es für das Genre üblich ist, muss er das auch sein. Was im realen Leben der kaputte Loser-Onkel ist der auf jeder anständigen Familienfeier gemieden wird, wirkt in Filmen oft interessant. Mit Michael Fassbender spielt aber einer die Hauptrolle der das ausgelutscheste Klischee noch glaubwürdig verkörpern kann.


Es gibt also viel zu kritisieren, dennoch kann man dem Film wohlwollend gut bewerten und das aus einem einfachen Grund. Oberflächlichkeit. All die inszenatorischen Tricks die gerne mal angewandt werden um eine durchschnittliche Story aufzuwerten, funktionieren. Die schönen Naturaufnahmen, die düstere Atmosphäre, die Brutalität und die morbide Inszenierung sprechen (m)ein primitives Filmherz einfach an. Hinzu kommt ein stringentes Storytelling. Somit ist der Film beileibe kein Totalausfall, aber er blieb deutlich unter seinem Potential. Und am Ende ist "Schneemann" trotzdem unterhaltsam.
7/10
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