Freitag, 29. März 2019

Maze Runner: The Death Cure - Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone (2018)

https://www.imdb.com/title/tt4500922/

Thomas (Dylan O'Brien), seine Freunde und die Widerstandskämpfer von The Right Arm haben sich der mächtigen Organisation WCKD gestellt und wissen nun, warum die "Auserwählten" so hartnäckig verfolgt werden – in ihnen steckt der Schlüssel zu einem Heilmittel für ein Virus, das "der Brand" genannt wird und dem der Großteil der Menschheit bereits zum Opfer gefallen ist. Nach einem Kampf sind einige von Thomas‘ Freunden in die Hände der Organisation und deren skrupellosen Leiters Janson (Aidan Gillen) gefallen – doch Thomas kann nicht akzeptieren, dass sie zum Wohle anderer ihr Leben lassen sollen, und auch mit der zur Gegenseite gewechselten Teresa (Kaya Scodelario) hat er noch eine Rechnung offen. Mit seinen verbliebenen Mitstreitern macht sich Thomas auf den Weg in die Letzte Stadt, wo WCKD seinen Hauptsitz hat – und dieser Weg führt sie ausgerechnet dorthin, wo alles begann...

Der erste Film konnte dabei sogar Zuschauer außerhalb der Zielgruppe ansprechen und fesselte sie mit enormer Spannung. Doch schon im zweiten Film weichen der Regisseur Wes Ball (*1980) und sein Drehbuchautor T.S. Nowlin eklatant von der Vorlage ab und schufen einen unambitionierten Endzeitfilm mit standardisierten Figuren und Wendungen. Alles was überraschend und neu in der Vorlage ist, wurde herausgestrichen. Von diesem Punkt ausgehend, konnten der Regisseur und seine Mitstreiter nicht mehr zurück. Nach dem großartigen ersten Teil und dem schwachen zweiten schafft der Abschluss trotzdem noch eine kleine Steigerung, der Sprung zu einem wirklich guten Film wird aber auch hier verfehlt. So ist auch der dritte Teil in jeder Hinsicht vorhersehbar, kaum spannend und besitzt viele Logiklücken und andere Fehlstellen, was viel Frustpotential birgt. Die Inszenierung ist großartig, die Handlung weitet sich weiter auf, sodass zunehmend mehr auf dem Spiel steht, allerdings sind viele Situationen arg konstruiert und die wiederholten Rettungsaktionen in letzter Sekunde zuverlässig vorhersehbar. Gegen Ende zieht sich der Film mit melodramatischen Szenen und Antagonisten, die wie üblich lieber schwafeln als ihre Chance zu nutzen.


Zwar ist es wunderbar, dass der Film, das gleiche Ensemble mit wunderbaren Darstellern wie Patricia Clarkson, Ki Hong Lee und Thomas Brodie-Sangster wieder versammeln konnten, doch ihnen fällt es sichtlich schwer, gegen ihre Stereotypen anzuspielen, so dass die Charaktere nie das Hölzerne verlieren. Auch der Zusammenschnitt der Szenen, mit zu schnellen Action-Sequenzen und zu ausgedehnten, offensichtlich emotional gemeinten Szenen macht den fast zweieinhalbstündigen Film noch schwerer ertragbar. Auch schafft er es nicht, sich über Standard-Actionfilme zu erheben und reizt die von den Romanen gegebene dystopische Erde gestalterisch nicht aus. So beschränkt sich der Film auf einen starken Kontrast zwischen dem Wüstenleben der Widerstandskämpfern und den Upper-Class-Bewohnern in der letzten existierenden Stadt (gedreht wurden diese Szenen übrigens in Kapstadt). So verspielt der Film viel Potenzial und langweilt die meiste Zeit die Zuschauer mit einer stereotypischen Inszenierung. Allein die Bindung an die Figuren durch die letzten Teile und eine Schwäche für Dystopien halten das Interesse auch für dieses Finale aufrecht.


Trotzdem führt der dritte Film die Reihe einigermaßen sinnvoll zu Ende. Die Überlänge hätte nicht sein müssen, besonders da der Film an vielen Stellen einfach zu lang ist und damit ein Geschwindigkeitsproblem hat. Einige Szenen sind einfach nur unnötig. Die vielen Actionszenen sind gut gemacht. Manchen der Szenen machen wirklich Spaß, auch wenn vieles natürlich mit CGI gelöst wurde. Dieser Teil bietet im Gegensatz zu den Vorgängern schon deutlich sichtbare Gewaltszenen. Die Kamera hält auch diesmal drauf. Dies tut der Reihe gut, da es der Thematik angemessen sind. Manche Motivation der einzelnen Charaktere ergeben aber wenig Sinn. Der Titel "Maze Runner" zum Beispiel. Mit seiner stereotypen und zu vorhersehbaren Geschichte wirkt das Finale wie eine Ansammlung von Actionsequenzen und emotionalen Szenen aus der Lehrbuch. So kann man trotz Vorliebe für das Setting oder Freunde der ersten Teile keine Recht Freude beim Schauen entwickeln und der Film besitzt dadurch mehr Frustpotential als Unterhaltungswert.

6/10

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