https://www.imdb.com/title/tt1790864/
Eines Tages wacht Thomas (Dylan O'Brien) in einem Aufzug auf, aber das
einzige, woran er sich erinnern kann, ist sein Vorname. Seine gesamten
restlichen Erinnerungen sind verschwunden. Er stellt fest, dass er nicht
allein ist: Als sich die Aufzugtür öffnet, strömen weitere
Teenager-Jungs auf ihn zu und begrüßen ihn. Der Ort, an dem er
angekommen ist, nennt sich „die Lichtung“ und wird von einer großen
Steinwand umschlossen. Genau wie Thomas wissen auch die anderen nicht,
warum sie dort sind und wie sie dorthin gelangt sind. Sie wissen nur,
dass sich jeden Tag große Türen in der Steinwand zu einem Irrgarten
öffnen, der hinter den Mauern liegt. Nachts schließen sich die Türen
wieder und alle 30 Tage wird ein neuer Jugendlicher mit dem Aufzug
gebracht. Das ist zunächst alles, was Thomas in Erfahrung bringen kann.
Als eines Tages ein Mädchen (Kaya Scodelario) den mysteriösen Ort
erreicht, ist dies eine Sensation, denn sie ist das erste weibliche
Mitglied der aus 60 Personen bestehenden Gruppe. Jeder einzelne hat eine
bestimmte Aufgabe - einige werden ausgewählt, durch das Labyrinth zu
laufen und den Verlauf der Mauern aufzuzeichnen. Doch im Irrgarten
scheinen sie nicht allein zu sein...
Beginnt ganz stark, baut aber zum Ende hin etwas ab und damit blieb diese Science-Fiction-Dystopie letztendlich nach dem großartigen
Trailer etwas hinter den hohen Erwartungen zurück, überzeugen konnte der
Film trotzdem. Zum Einen zeichnen sich dafür Wes Balls Inszenierungsstil und zum Anderen die Schauspielerleistungen verantwortlich. Wes Ball gelingt es, die dystopische Thematik in beeindruckenden Bildern einzufangen und die Handlung sinnvoll aufzubauen. Zu Beginn wird man als Zuschauer direkt Hals über Kopf in das Filmgeschehen geworfen, zusammen mit dem Hauptcharakter Thomas muss man sich zunächst erstmal orientieren. Danach schildert Ball ausführlich, wie das Leben im Labyrinth aussieht und wie sich aus dem Jungentrupp eine funktionierende Gesellschaft entwickelt hat. Das ist spannend und vor allem interessant. Garniert werden diese Schilderungen durch großartige visuelle Effekte. Die Welt des Labyrinths ist sehr atmosphärisch. Reiz an der Handlung
entsteht vor allem aus der Unwissenheit der Protagonisten. Die
Unterschiede der Charaktere sorgen für einige gruppendynamische
Konfliktsituationen. Durch das Auftreten von Thomas treten schnell die ersten Probleme und Veränderungen auf. Natürlich sind manche Wendungen vorhersehbar, aber nichtsdestotrotz war ich stets aufs neue angefixt, und wollte mehr über die Ereignisse erfahren. Darüberhinaus vermag es Ball, die Renn- und Actionszenen mit solch einer Spannung zu inszenieren, dass dies die paar Vorhersehbarkeiten locker wett macht.
Der Cast von "The Maze Runner" trumpft vor allem deshalb auf, weil er zum Großteil mehr oder weniger unbekannt ist. Thomas Sangster kennt man schon aus der Erfolgsserie "Game of Thrones" und Will Poulter hat sich hier vom großartig-nervigen Eustachius Knilch aus dem dritten "Die Chroniken von Narnia"-Teil zu einem fiesen und bulligen Antagonisten gemausert. Der Rest des Casts ist (noch) unbekannt, macht seinen Job aber genauso gut (vor allem Dylan OBrien als Thomas). Die Chemie in der Truppe stimmt einfach und gerade für solch eine Thematik ist das sehr wichtig.
Als dystopischer Science-Fiction-Film für Jugendliche muss sich "The Maze Runner" zwangsläufig den Vergleich mit der "Tribute von Panem"-Reihe gefallen lassen und hier zeigen sich dann klar die Schwächen des Films. Die "Tribute von Panem"-Reihe wirken von ihrer Machtart her reifer, düsterer und brutaler. Sicherlich bietet "The Maze Runner" die ein oder andere Gewalt- oder Horrorszene, im Großen und Ganzen bleibt der Film jedoch eher harmlos. In der "Tribute von Panem"-Reihe wurde ja wirklich der letzte mögliche Krümel aus der PG13-Beschränkung herausgepresst. Des Weiteren hapert es an der emotionalen Bindung zu den Charakteren. Direkt egal sind einem die Figuren zwar nicht, aber wirklich mitfühlen kann man nur mit wenigen Charakteren. Da war die emotionale Bindung in der "Tribute von Panem"-Reihe bedeutend stärker ausgeprägt. Eindringliche Musikuntermalung war in "The Maze Runner" mit Ausnahme der Endszene ebenfalls kaum vorhanden.
Als sich die Handlung zum Ende hin etwas
auflöst verliert der Film etwas am Reiz. Die Logiklöcher darf man nicht
allzu sehr hinterfragen. Dann ist man am Ende selber in einem Labyrinth
aus Widersprüchen gefangen. Die Jungdarsteller machen ihren Job gut. Die
CGI-Monster sind nicht immer gut getroffen. Das Lösen des Rätsels war
dann doch etwas unlogisch. Der Film macht zumindest Lust auf die
weiteren Teile inklusive Cliffhanger am Ende.
7/10
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