https://www.imdb.com/title/tt5140878/
Die siebenjährige Tochter von Puppenmacher Sam (Anthony LaPaglia) und
Ehefrau Esther Mullins (Miranda Otto) stirbt bei einem tragischen
Unfall. Zwölf Jahre später nehmen Sam und Esther, immer noch traurig
wegen ihres Verlusts, die Nonne Charlotte (Stephanie Sigman) und sechs
Waisenmädchen in ihrem kalifornischen Farmhaus auf. Die älteren Mädels
schlafen in einem großen Gemeinschaftsraum, während die jüngeren – die
Polio-kranke Janice (Talitha Bateman) und ihre beste Freundin Linda
(Lulu Wilson) – in einem Etagenbett im ehemaligen Nähzimmer unterkommen,
wo Puppenkostüme gemacht wurden. Sam Mullins hat zwei wichtige Regeln:
Das Schlafzimmer, in dem sich Esther von der Welt zurückgezogen hat,
darf nie betreten werden – und der verschlossene Raum oben auch nicht.
Bald beginnt es für die Neuankömmlinge, sehr unheimlich zu werden…
Das Gruselgenre wird sich wohl nie neu erfinden.
Warum diese Tatsache absolut kein Problem darstellen muss und dass
ein zweiter Teil in dem Genre bei weitem besser sein kann, als sein
Vorgänger, das zeigt "Annabelle 2", auch "Annabelle: Creation", dem
unvermeidlichen Prequel zur fürchterlich grinsenden Horror-Puppe. Eine
nachgereichte Origin-Story, die ein kleines Wunder vollbringt. Der sehr
blasse
Vorgänger "Annabelle" wird nicht nur getoppt, seine Existenz wird
gerechtfertigt, indem sein vielleicht bester Schockmoment überhaupt die
Brücke zwischen den beiden Geschichte bildet.
Davor widmet sich Regisseur David F. Sandberg aber zunächst vermehrt
seinen minderjährigen Heldinnen, die als Waisenkinder im Hause des
unglücklichen Ehepaars Mullins eine Unterkunft finden. Sandberg verwöhnt den Gruselfan zuhauf mit gut aufgebauten Schockern, langen
Kameraeinstellungen, grandioser Lichtstimmung und einer beunruhigenden
Soundkulisse. Die Darsteller und vor allem die Jungdarsteller überzeugen
ebenfalls.
Samuel Mullin
(Anthony LaPaglia) hat ein ganz besonderes Händchen für Tüfteleien und
Handarbeit. Und hat dabei auch eine Puppe geschnitzt, die der geneigte Horrorfilmfan natürlich
schon längst kennt. Der Dreh, dabei die junge, mit Kinderlähmung gestrafte, Janice zum
Objekt der Heimsuchung zu machen, ist natürlich irgendwie fies, aber
auch ein Garant für einige wirklich bedrückendes Schock-Momente, aus
denen Sandberg ohne übermäßigen Einsatz von JumpScares einiges rausholt. Vielleicht ist die Ausbeute nicht das
denkbare Maximum, aber es ließe sich auch argumentieren, dass gerade im
"Conjuring"-Kosmos von fast allem schon etwas da war.
Weshalb sich "Annabelle 2" damit begnügt, an der Tradition exzellent
vorbereiteter Gänsehaut- und sich sträubender Nackenhaar-Momente festzuhalten - und das, ohne sich dabei mit übertriebenen Schock-Gehabe selber zu verraten. Überhaupt funktioniert der Film mit seiner zugrundeliegenden Atmosphäre,
dem großen Haus in der Einöde und seinem Blick auf das Leben von Waisen,
schon so ganz ohne Horror-Einschlag wesentlich besser als sein steifer
Vorgänger. Selbstverständlich muss es auch hier ein paar eingestreute Verweise auf kommende
Attraktionen ("The Nun") geben, aber davon mal abgesehen steht der
zweite Annabelle auf eigenen Beinen. Dem alten Haus, das sich als schaurige Spielwiese für Sandberg erweist,
entlockt er mit einigen kreativen Kniffen entsetzliche Situationen und
spielt ein perfides Spiel mit Figuren und dem Zuschauer. Das Grauen kommt mal auf leiseren
Sohlen, dann stampft es wieder quer durch den Raum. Und es hat gleich
mehrere Gesichter, kleinere Quatsch-Anflüge inbegriffen. Wer sich nach dem mittelmäßigen "
Annabelle" auf den zweiten Teil doch noch einlassen kann, kommt
vielleicht auch zum Schluss, das hier mal wirklich gute Arbeit geleistet
wurde, Handlungs-Stränge und Grusel-Szenen abzurunden und unnötiges
Fett loszuwerden. So bleibt mit "Annabelle: Creation" ein Horrorfilm, der vielleicht nicht ganz nach den Sternen
und Kultstatus greifen kann, dafür aber den Stärken von "
The Conjuring"
wesentlich besser huldigt als gedacht.
6,5/10
Von WARNER BROS. Home Entertainment kommt der Film auch als "2-Film
Collection" mit dem ersten Teil, "
Annabelle" im Steelbook,
amazon.de-exklusiv.
Weshalb sich "Annabelle 2" damit begnügt, an der Tradition exzellent vorbereiteter Gänsehaut- und sich sträubender Nackenhaar-Momente festzuhalten - und das, ohne sich dabei mit übertriebenen Schock-Gehabe selber zu verraten. Überhaupt funktioniert der Film mit seiner zugrundeliegenden Atmosphäre, dem großen Haus in der Einöde und seinem Blick auf das Leben von Waisen, schon so ganz ohne Horror-Einschlag wesentlich besser als sein steifer Vorgänger. Selbstverständlich muss es auch hier ein paar eingestreute Verweise auf kommende Attraktionen ("The Nun") geben, aber davon mal abgesehen steht der zweite Annabelle auf eigenen Beinen. Dem alten Haus, das sich als schaurige Spielwiese für Sandberg erweist, entlockt er mit einigen kreativen Kniffen entsetzliche Situationen und spielt ein perfides Spiel mit Figuren und dem Zuschauer. Das Grauen kommt mal auf leiseren Sohlen, dann stampft es wieder quer durch den Raum. Und es hat gleich mehrere Gesichter, kleinere Quatsch-Anflüge inbegriffen. Wer sich nach dem mittelmäßigen "Annabelle" auf den zweiten Teil doch noch einlassen kann, kommt vielleicht auch zum Schluss, das hier mal wirklich gute Arbeit geleistet wurde, Handlungs-Stränge und Grusel-Szenen abzurunden und unnötiges Fett loszuwerden. So bleibt mit "Annabelle: Creation" ein Horrorfilm, der vielleicht nicht ganz nach den Sternen und Kultstatus greifen kann, dafür aber den Stärken von "The Conjuring" wesentlich besser huldigt als gedacht.
6,5/10