Robert McCall (Denzel Washington) war ein Killer, der für die Regierung arbeitete – und ist heute ein Agent im Ruhestand, der sich um die Menschen in seinem Wohnviertel kümmert. Er fährt einen alten Mann umher, der den Holocaust überlebte, ohne dabei so viel Geld zu berechnen, wie möglich wäre. Er macht Graffitis weg, die Häuserwände verunstalten und manchmal greift er auch wieder zu Gewalt - dann nämlich, wenn eine Frau bei ihm einsteigt, die kurz zuvor vergewaltigt wurde und er ihren Peiniger bestraft. Doch schließlich meldet sich Robert McCalls Vergangenheit zurück. Seine Ex-Chefin Susan Plummer (Melissa Leo) ist in Europa einem Mordfall um einen US-Agenten auf der Spur - und wird selbst ermordet. McCall will nicht akzeptieren, dass jemand die letzte Freundin getötet hat, die ihm noch verblieb...

Trotzdem macht es Spaß Denzel Washington erneut als "Cleaner" zu begleiten. Die viele Dialoge können wirklich überzeugen und treffen dabei teilweise den Nagel auf den Kopf; man geht hier sogar mehr auf das ewige Menschheitsproblem gut/böse ein. Also steht man vor der Wahl: hatte man in "Equalizer" noch mehr Schauwerte, konzentriert sich der zweite Teil auf Story und Vergangenheitsbewältigung. Das ist nun auch nicht gerade neu, wird aber ansprechend und spannend umgesetzt. Darüber hinaus konterkariert diese Herangehensweise natürlich sehr die Erwartungshaltung, die man als Kenner und Fan des ersten Teils hat. Der Storypart rund um den jungen Nachbar Miles ist beispielsweise viel zu lang und eigentlich auch komplett belanglos. Offenbar sollte McCall, nachdem er im ersten Teil Teris Leben wieder in geordnete Bahnen gelenkt hat, erneut als Mentor für eine verlorene Seele fungieren. Nur ist im Gegensatz zum Vorgänger diese Figur überhaupt nicht relevant für die Handlung, sie hält das Geschehen nur unnötig auf. Das ist leider nicht die einzige Ablenkung, die das Tempo drosselt. Wenn die Figuren abseits von Robert wenigstens interessant wären, könnte man mit der entschleunigten Erzählweise leben, doch sie sind eben farblos, klischeebelastet und oft schlicht unsympathisch. Erschwerend kommt hinzu, dass McCall diesmal nicht gegen ein ganzes Mafiasyndikat antritt, sondern nur vier andere Ex-Agenten auf seiner To-Do-Liste stehen, was den Bodycount natürlich erheblich drosselt. Die wenigen Szenen, in denen es tatsächlich zur Sache geht, sind abermals top inszeniert.
"The Equalizer 2" kommt damit nie wirklich in Fahrt, hält sich mit Nichtigkeiten auf und kann seine zwei Stunden Laufzeit nur bedingt brauchbar füllen.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony / Columbia Pictures
Poster/Artwork: Sony / Columbia Pictures
Inhaltsangabe: Sony / Columbia Pictures
Poster/Artwork: Sony / Columbia Pictures
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