Sechs lange Jahre tragen die Hamilton High School-Schüler Kelly (Mary Beth Rubens), Jude (Joy Thompson), Wendy (Anne-Marie Martin) und Nick (Casey Stevens) nun schon ein grausames Geheimnis mit sich herum. Denn nur die Freunde wissen, was vor all den Jahren wirklich mit der 10 Jahre alten Robin Hammond (Tammy Bourne) passiert ist, deren leblosen Körper man damals gefunden hatte. Die Kinder neckten das kleine Mädchen und stichelten gegen sie. Daraufhin bekam sie Angst und wollte sich auf einen Fenstervorsprung retten, von dem sie jedoch letztendlich gefallen ist. Daraufhin beschlossen die damals 12-jährigen Kinder nie wieder über den Vorfall zu sprechen und ihr Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Doch was sie nicht wissen, an dem Tage beobachtete sie noch eine weitere Person und diese rächt sich nun an den Jugendlichen. Ausgerechnet an ihrem Abschlussball müssen die Schüler um ihr Leben fürchten, denn ein Mörder ist unter den Gästen...
"Prom Night" ist ein solider Horrorfilm, der zur Blütezeit des Subgenres Slasher entstand. Dabei ist "Prom Night" eigentlich kein Slasher im heutigen Sinne. Paul Lynchs Film ist eigentlich ein ironiefreies, empathisches Drama, welches sich im Gewand eines Slashers tarnt. Wenn man allerdings kein Fan dieser Filme ist, könnte es einem schwer fallen, mit diesem Streifen etwas anzufangen. Nur wer sich gerne Slasher ansieht und zusätzlich ein Faible für die Werke aus den 80er Jahren besitzt, wird hier einigermaßen zufrieden sein können, denn die Story gibt nicht viel her, die Darsteller haben nicht gerade viel zu tun und die Figurenzeichnung ist so belanglos, wie sie nur sein kann.
Trotzdem wird brauchbar gespielt und wenigstens nerven die Charaktere nicht, eine Auflösung gibt es zusätzlich auch noch. Das Finale, welches die letzte halbe Stunde des Filmes einnimmt und auf dem titelgebenden Abschlussball spielt, schafft den klugen Spagat vom dramatisch-melancholischen Slasher zum ausgelassenen Tanzfilm, mit einer grandiosen Performance von Jamie Lee Curtis, ehe dann alles wieder in einer großen Tragödie endet: die jungfräuliche und unbeschwerte Zeit der bunt leuchtenden Schulbälle findet mit "Prom Night" sein absolutes Ende. Handwerklich ist das zwar überhaupt nichts Besonderes geworden, doch gerade in der letzten halben Stunde kann die Inszenierung noch punkten. Sowieso kommt erst dann Spannung auf und der ganze Kram zuvor ist nicht wirklich langweilig, allerdings sehr bedeutungslos. Leider ist "Prom Night" auch noch sehr harmlos ausgefallen (was die Indizierung bis 2008 doch sehr in Frage stellt), doch dafür überzeugt die seichte Slasher-Atmosphäre. Für Fans ist "Prom Night" also durchaus einen Blick wert, für alle anderen könnte er eventuell zu langweilig ein.
6/10
Von KOCH Films erschien der Film im limitierten Mediabook. Dieses beinhaltet den ungeschnittenen Film auf Blu-ray und DVD, sowie jede Menge Bonusmaterial.
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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