Sonntag, 30. Dezember 2018

I, Tonya (2017)

https://www.imdb.com/title/tt5580036/

Tonya (Margot Robbie) wurde von ihrer harschen Mutter LaVona Harding (Allison Janney) schon früh auf eine Karriere im Eiskunstlaufen vorbereitet. Zwar hat es die junge Sportlerin mit ihrem aggressiven Auftreten, ihren selbstgenähten Kostümen und ihrer unkonventionellen Technik nicht leicht, doch ihr Talent ist unbestreitbar, ist sie doch die erste Amerikanerin, der im Rahmen eines Wettbewerbs zweimal ein Dreifach-Axel gelingt, einer der schwersten Sprünge. Als sich Tonya langsam dem Höhepunkt ihrer Karriere nähert, wird ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan (Caitlin Carver) bei einem Attentat verletzt und muss aus den amerikanischen Meisterschaften ausscheiden. Wie sich herausstellt, hat Hardings Mann Jeff Gillooly (Sebastian Stan) den Angriff beauftragt. Tonya wird der gerade gewonnene Titel aberkannt, ihre Karriere ist vorbei und sie durch die Medien plötzlich als "Eishexe" bekannt...

Ein echt Klasse Filmbiografie zu den schlagzeilenträchtigen Vorgängen rund um das Leben der Tonya Harding die letztendlich im berüchtigten Anschlag auf eine Konkurrentin kurz vor Beginn der Olympischen Spiele 1994 ihren Skandalösen Gipfel fand. "I, Tonya" wird vor allem durch eine Sache ein besonderes Biopic: der Film hat genau die richtige Mischung aus (schwarzem) Humor und Dramatik und die richtige Mischung um eine so umstrittene Person wie Tonya Harding darzustellen. Leicht kritisch, aber dennoch nicht zu negativ. Manchmal hasst man sie in dem Film, manchmal tut sie einem auch sehr Leid. Eine weitere Stärke des Films ist natürlich auch die zweifach Oscar nominierte Schauspielleistung. Margot Robbie macht spielt grandios und trägt den Film nahezu im Alleingang. Wäre da nicht Allison Janney, die ihre Muter LaVone spielt - ganz große Klasse! Ein mehr als verdienter Oscar, ohne Frage. Aber auch die Performance von Paul Walter Hauser überzeugt, der als Shawn Eckhardt einfach nur genial ist.

Der Film schafft es dabei eben dank der starken Leistung seiner talentierten Hauptdarstellerin Margot Robbie eine durchaus ambivalente schwer greifbare Persönlichkeit dem Zuschauer näher zu bringen sodass man selbst zwischen Mitleid, Verständnis, Ablehnung und Unverständnis für ihr Verhalten hin und her gerissen ist. Es wird durchaus klar das sie Talent besitzt aber aufgrund von Umständen wie ihr Verhalten und ärmliches Umfeld in diesem Sport niemals eine Chance auf eine faire Wertung erhält um eine Medaillenplatz bei einem großen Tunier zu erreichen. Dies wird ihr unter einem 4 Augen Gespräch von einem der Preisrichter auf drängen dann sogar direkt bestätigt. Dies ist definitiv nicht fair, rechtfertigt doch kaum die Tat ihres Mannes und dessen Komplitzen, an denen sie zwar wohl nicht aktiv teil nahm, diese aber doch zumindest im Nachhinein versucht hat durch nachweisliche Falschaussagen zu verschleiern.

"I, Tonya", ist ein spannender, emotional aufwühlender und aufgrund der ungewöhnlichen Machart auch sehr unterhaltsamer Streifen. Craig Gillespies "I, Tonya", der fernab eines reinrassigen Feel-Good-Movies noch einen weitaus interessanteren Ansatz verfolgt, nämlich die Geschichte von Tonya Harding als extrem widersprüchliche, extrem unterhaltsame Pseudo-Mockumentary zu inszenieren ist einfach sehenswert, unterhaltsam und man kommt nicht umhin, sich das eine oder andere Mal selbst eingestehen zu müssen, dass das alles einfach nur ganz böse, ganz schief gelaufen ist. Ein großartiger Film.

8/10

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