http://www.imdb.com/title/tt2322441/
Als Literatur-Studentin Anastasia Steele (Dakota Johnson) den
aufstrebenden Unternehmer Christian Grey (Jamie Dornan) für ihre
Universitätszeitung interviewt, begegnet sie einem Mann, mit dessen
arroganter und anzüglicher Art sie nicht recht umzugehen vermag. Doch
den attraktiven Milliardär umhüllt eine anziehende Aura, der sich die
junge Frau schon bald nicht mehr entziehen kann. Anastasia, ein
unbeschriebenes Blatt in Sachen Liebe und Begehren, gibt sich der
Faszination hin. Grey kostet es keine Anstrengung, die Studentin in
seine Arme zu treiben. Seine einschüchternde Art löst bei Anastasia
Angst und körperliche Zuneigung zugleich aus. Zwischen den beiden
entwickelt sich eine Affäre, wobei der junge Mann stets die Oberhand
behält. Im Laufe ihrer Liaison begegnet Anastasia den dunklen
Geheimnissen des vermögenden Mannes und entdeckt an sich ungeahnte
Seiten der Lust, Fesseln und Peitsche eingeschlossen.
Dem unfassbaren Hype um "Fifty Shades Of Grey" kann man sich ja kaum entziehen - so gern man es auch möchte. Auch wenn man die Bücher nicht kennt oder kannte - spätestens mit Veröffentlichung des ersten Films kannte sie - so hatte man zumindest das Gefühl - jeder. Und nun muss man zugeben, dass sich die Inhaltsangabe dieses Stoffes für (junge) Erwachsene ja tatsächlich interessant anhört und auch einen gewissen Reiz ausstrahlt, der zumindest oberflächlich den Hype ein Stück weit erklären kann. Aber ach - allein die Freigabe seitens der FSK lies hier einen relativ zahmen Film erahnen, der die bis dato so als "verrucht" verschrieenen Praktiken in einem ganz anderen Licht erstrahlen lies. FSK-16 für einen BDSM-Film? Kann das gut gehen?
Hauptdarstellerin Dakota Johnson liefert ja von Beginn an eine gute Leistung als
schüchternes aber hübsches Mauerblümchen ab. Der stilistische
Grundfarbton und die Locations passen ebenfalls gut zur Story. Selbst das
"Tabuthema" BDSM gibt dem kommerziellen-öffentlichem Filmgeschäft aus Hollywood noch einmal
einen frischen Aufwind. Jamie Dornan als Mister Grey hingegen ist zwar dafür bekannt kein Lächeln auf den Lippen zu
haben und zu jederzeit mit ernst-autoritärer Mine daher zu kommen,
jedoch besitzt er - ganz anders als beispielsweise ein Mickey Rourke in "9 1/2 Wochen" - unglaublich wenig Charisma, was absolut tödlich für
ein solchen Film ist.
Er wirkt teilweise absolut unglaubwürdig und aufgesetzt, was ein Stück weit sicher auch seiner Rolle geschuldet ist, sodass
er im Alleingang mindestens die Hälfte des Filmes versaut. Ein
wenig Ironie bei diesen aalglatten größtenteils lächerlichen Dialogen
hätte dem Ganzen durchaus mehr Pep gegeben. Gut, "Fifty Shades Of Grey" hatte das Problem, dass er
sich an die Romanvorlage halten musste. Dieses Problem hätte man aber
mit einem erfahrenen männlichem Darsteller lösen können, der sich nicht allein auf sein Aussehen verlassen muss - wobei natürlich letzteres wieder einmal Geschmackssache ist.
Aber
Szenen wie der Helikopterflug, das Präsentieren der Autos in der
eigenen Tiefgarage, das reparierte MacBook um E-Mails zu beantworten, die Erste-Klasse-Umbuchung im
Flieger und die ganzen oberflächlichen Sprüche wie "Ciao ciao, Baby!",
"So bin ich eben." oder "... weil ich es kann!" drücken gewollt oder ungewollt den Hauptdarsteller in eine gewisse Richtung. Versucht man hier ein gewisses Klischeekontigent zu erreichen? Natürlich muss man dem Film zugute halten, dass er immerhin versucht ein so intimes Thema wie die Vorlieben für die Praktik des BDSM einfühlsam und schonend zu vermitteln. Das passt zwar nicht zur Praktik selbst, ist aber immerhin narrativ und für die Einsteigerin Anastasia (und auch den Zuschauer, der sich vielleicht bis dahin noch nicht in dem Thema auskannte) gut erklärt. Denn Offenheit dem Thema gegenüber ist eine Grundvoraussetzung bei "Fifty Shades Of Grey" - solange die Qualität
stimmt. Aber hier passt diese bis auf das glattgebügelte Image und die gut gefilmten Hochglanzaufnahmen eher zu einer romantischen Komödie, als zu einem ernstzunehmenden SM-Film.
Zu weich auf der einen Seite, zu glatt auf der anderen. Wenn man hier nicht aufpasst, rutscht man ganz schnell ab und findet an dem Streifen, so interessant er auch beginnt, keinen Gefallen mehr. Die Entwicklung der "Beziehung" zwischen den beiden Protagonisten wirkt gekünstelt, ihre rasche Hingebung eher nuttig als schüchtern und zaghaft. Nein, "Fifty Shades Of Grey" ist ein Film, der
meilenweit hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Eine Fehlbesetzung des Hauptdarstellers,
mangelnde Screentime von Nebendarstellern, zu lange Spielzeit, zu wenig
Handlung und holprige Dialoge bilden leider das Gerüst des Streifens. Einzige Lichtblicke sind die gut besetzte Hauptdarstellerin und die netten Locations.
Letztendlich kann man da gar nicht anders - auch wenn man es gern würde und dem Film eine Chance gibt - als sich bei den Kritikern einzureihen, um am Ende zu sagen: man konnte dem
Film/der Geschichte durch die Darstellung nur sehr wenig positives
abgewinnen. Schade.
4/10
Zudem bindet kein Mann der etwas auf sich hält und so viel Stil versprühen möchte wie Mr. Grey, sich einen hundserbärmlichen, einfachen Krawattenknoten, sondern viel eher noch einen einfachen oder gar doppelten Windsor. Nur mal am Rande...
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Hauptdarstellerin Dakota Johnson liefert ja von Beginn an eine gute Leistung als schüchternes aber hübsches Mauerblümchen ab. Der stilistische Grundfarbton und die Locations passen ebenfalls gut zur Story. Selbst das "Tabuthema" BDSM gibt dem kommerziellen-öffentlichem Filmgeschäft aus Hollywood noch einmal einen frischen Aufwind. Jamie Dornan als Mister Grey hingegen ist zwar dafür bekannt kein Lächeln auf den Lippen zu haben und zu jederzeit mit ernst-autoritärer Mine daher zu kommen, jedoch besitzt er - ganz anders als beispielsweise ein Mickey Rourke in "9 1/2 Wochen" - unglaublich wenig Charisma, was absolut tödlich für ein solchen Film ist. Er wirkt teilweise absolut unglaubwürdig und aufgesetzt, was ein Stück weit sicher auch seiner Rolle geschuldet ist, sodass er im Alleingang mindestens die Hälfte des Filmes versaut. Ein wenig Ironie bei diesen aalglatten größtenteils lächerlichen Dialogen hätte dem Ganzen durchaus mehr Pep gegeben. Gut, "Fifty Shades Of Grey" hatte das Problem, dass er sich an die Romanvorlage halten musste. Dieses Problem hätte man aber mit einem erfahrenen männlichem Darsteller lösen können, der sich nicht allein auf sein Aussehen verlassen muss - wobei natürlich letzteres wieder einmal Geschmackssache ist.
Aber Szenen wie der Helikopterflug, das Präsentieren der Autos in der eigenen Tiefgarage, das reparierte MacBook um E-Mails zu beantworten, die Erste-Klasse-Umbuchung im Flieger und die ganzen oberflächlichen Sprüche wie "Ciao ciao, Baby!", "So bin ich eben." oder "... weil ich es kann!" drücken gewollt oder ungewollt den Hauptdarsteller in eine gewisse Richtung. Versucht man hier ein gewisses Klischeekontigent zu erreichen? Natürlich muss man dem Film zugute halten, dass er immerhin versucht ein so intimes Thema wie die Vorlieben für die Praktik des BDSM einfühlsam und schonend zu vermitteln. Das passt zwar nicht zur Praktik selbst, ist aber immerhin narrativ und für die Einsteigerin Anastasia (und auch den Zuschauer, der sich vielleicht bis dahin noch nicht in dem Thema auskannte) gut erklärt. Denn Offenheit dem Thema gegenüber ist eine Grundvoraussetzung bei "Fifty Shades Of Grey" - solange die Qualität stimmt. Aber hier passt diese bis auf das glattgebügelte Image und die gut gefilmten Hochglanzaufnahmen eher zu einer romantischen Komödie, als zu einem ernstzunehmenden SM-Film.
Zu weich auf der einen Seite, zu glatt auf der anderen. Wenn man hier nicht aufpasst, rutscht man ganz schnell ab und findet an dem Streifen, so interessant er auch beginnt, keinen Gefallen mehr. Die Entwicklung der "Beziehung" zwischen den beiden Protagonisten wirkt gekünstelt, ihre rasche Hingebung eher nuttig als schüchtern und zaghaft. Nein, "Fifty Shades Of Grey" ist ein Film, der meilenweit hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Eine Fehlbesetzung des Hauptdarstellers, mangelnde Screentime von Nebendarstellern, zu lange Spielzeit, zu wenig Handlung und holprige Dialoge bilden leider das Gerüst des Streifens. Einzige Lichtblicke sind die gut besetzte Hauptdarstellerin und die netten Locations.
Letztendlich kann man da gar nicht anders - auch wenn man es gern würde und dem Film eine Chance gibt - als sich bei den Kritikern einzureihen, um am Ende zu sagen: man konnte dem Film/der Geschichte durch die Darstellung nur sehr wenig positives abgewinnen. Schade.
4/10
Zudem bindet kein Mann der etwas auf sich hält und so viel Stil versprühen möchte wie Mr. Grey, sich einen hundserbärmlichen, einfachen Krawattenknoten, sondern viel eher noch einen einfachen oder gar doppelten Windsor. Nur mal am Rande...