http://www.imdb.com/title/tt0111686/
Heather Langenkamp führt ein glückliches Leben mit ihrem Mann Chase (David Newsom) und ihrem gemeinsamen Sohn Dylan (Miko Hughes). Das einzige, was sie beunruhigt, ist ein Stalker, der sie immer wieder anruft. Neuerdings ist es allerdings Wes Craven, der sie wieder an Freddy Krueger (Robert Englund) erinnert. Der Horror-Regisseur möchte gerne einen neuen Film drehen und will
Heather als Hauptdarstellerin dabeihaben. Mit Hinblick auf ihr Kind und
den Stalker, sagt sie jedoch ab und widmet sich wieder ihrem Leben. Doch
plötzlich fängt ihr Sohn an, sich merkwürdig zu benehmen. Besorgt
bittet Heather ihren Mann, schnell nach Hause zu kommen. Chase schläft
allerdings während der Autofahrt ein. Im Schlaf bemächtigt sich Freddy
Krueger Chases Auto und bringt ihn um. Besorgt und ängstlich macht Heather sich auf den Weg zu Wes Craven,
um ihn um Rat zu bitten. Dieser schätzt die Situation so ein, dass
Freddy in der Filmwelt gefangen ist, aber versucht, in die reale Welt zu
kommen. Heather scheint sein Portal dafür zu sein. Vollends verängstigt
bemüht sie sich, nicht zu schlafen und auch ihren Sohn vom Schlafen
abzuhalten. Muss Heather noch einmal in die Rolle der Nancy Thompson
schlüpfen, um Freddy Krueger besiegen zu können?
Wes Cravens Bedürfnis, seine kultige Horrorfigur Fred Krueger nicht als
lächerliche Comedy-Fratze und (unfreiwillig) komische Parodie seiner
selbst enden zu lassen, führten zur Entstehung des siebten Teils des
weltbekannten Franchises in der vorliegenden Form. Die Idee, die
Handlung im Milieu der eigenen "Nightmare"-Filmproduktion anzusiedeln,
wirkt dabei aber nur bedingt gelungen. Craven lässt nämlich Heather
Langenkamp ausreichend Spielraum zur charakterlichen Entfaltung, die
anderen Helden des großen Originalfilms, vorrangig John Saxon und Robert
Englund, bleibt lediglich die zwar amüsant-sehenswerte, aber letztlich
belanglose Cameo-Darbietung. Craven greift seiner späteren Auseinandersetzung mit dem Genre vorweg
und versucht diese hier noch mit den Sorgen von Kindern (Märchen) und
Erwachsenen (Sorgen ums Kind) zu erweitern, scheitert aber an zu hehren
Zielen. Das Slashergenre ist eben nicht beliebig dehnbar sondern
eigentlich sogar äußerst unflexiebel. Mit 112 Minuten Spielzeit ist
Cravens Experiment zudem deutlich zu lang ausgefallen was sich vor
allem in zu vielen Längen im Mittelteil bemerkbar macht. Zudem drücken
einige inszenatorische Faux-pás den Gesamteindruck, um nicht zu sagen,
manche Szenen wirken einfach lächerlich.
Auf der Haben-Seite gibt es ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen
Charakteren des ersten Films (selbst Jsu Garcia/Nick Corri ist kurz bei der Beerdigungsszene im Hintergrund
zu sehen) und eine Geschichte, die um ihrer selbst Willen existiert und
sich nicht einfach profan von Kill zu Kill hangelt. Hervorzuheben ist die Leistung des
Jungschauspielers, welcher Langenkamps Filmsohn verkörpert. Der Junge
sorgt mit seiner intensiven Präsenz für verstörende Gruselmomente.
Englund, der sich selbst spielt, und sich zunächst interessant und im
Bezug auf sein Lebenswerk und Über-Ego Freddy, selbst anhand bildender
Künste reflektiert, überzeugt dabei auch ohne Maskerade. Leider wurde
dieser Handlungsstrang nicht konsequent zu Ende gedacht, diese Figur
verschwindet still und heimlich gar komplett aus der Handlungsrelevanz.
Schade, denn zum Beispiel ein gemeinsamer Kampf zwischen dem zum Ernst
der Grundvorlage zurückgekehrten, wieder fiesen Kindermörder Freddy und
dem Antagonisten-Duo Langenkamp / Englund hätte das Fanherz sicherlich
noch höher schlagen lassen. Somit pendelt der siebte Teil, "Freddy's New Nightmare", sich zwar im Mittelmaß
ein, übertrifft die vorausgegangenen Slapsticks aber um Längen, von
noch folgenden Fan-Shows und Remake-Frechheiten ganz zu schweigen, aber immerhin wird versucht dem festgefahrenen Genre neue Facetten abzugewinnen.
6,5/10
Von WARNER Home Entertainment kommt der Film auch im wattierten und
auf 1.000 Stück limitierten Mediabook. Es enthält die ungeschnittene Kinoversion auf Blu-ray in HD.
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