http://www.imdb.com/title/tt3183660/
In New York wird die magische Welt 1926 von einer unbekannten Macht
bedroht, die die Gemeinschaft der Zauberer an fanatische No-Majs
(Amerikanisch für Muggels) verraten will. Von all diesen Spannungen ahnt
der exzentrische und hochbegabte britische Zauberer Newt Scamander
(Eddie Redmayne) noch nichts, denn der hat gerade erst eine weltweite
Forschungsreise abgeschlossen, mit der er die Vielfalt magischer Wesen
erforschen will. Einige von ihnen trägt er sogar in seinem Koffer mit
sich herum. Doch als der ahnungslose Jacob Kowalski (Dan Fogler)
versehentlich einige der Geschöpfe freilässt, droht eine Katastrophe.
Bei ihrem Versuch sie wieder einzufangen, treffen Newt und Jacob auf
Tina Goldstein (Katherine Waterston), die ihnen unter die Arme greift.
Doch ihre Unternehmungen werden durch Percival Graves (Colin Farrell)
erschwert, dem Direktor für magische Sicherheit im MACUSA (Magischer
Kongress der USA). Der hat es nämlich auf Newt und Tina abgesehen...
Mit
dieser Verfilmung der Entstehung des fiktiven Lehrbuchs "Phantastische
Tierwesen und wo sie zu finden sind" wird Joanne K. Rowlings "Harry Potter"-Universum nach 5 Jahren erweitert. Wobei die Fans nicht lange warte mussten. Bereits am 12. September 2013 ließ Warner Bros. verlauten, dass J. K. Rowling bei diesem Film ihr Debüt als Drehbuchschreiberin geben werde und dies den Anfang einer geplanten Reihe von Produktionen markiere, die auf den "Harry Potter"-Begleitbüchern basiere. Zu Beginn dieser neuen Reihe, die in den 1920er Jahren spielt, wird das Leben des Newt Scamander beschrieben, eines Autors magischer Bücher, der 70 Jahre, bevor Harry Potter nach Hogwarts kommt, lebt. Der erste Film der geplanten Reihe soll jedoch weder ein Prequel noch ein Sequel zu den "Harry Potter"-Romanverfilmungen darstellen und dies ist er auch nicht geworden. Kein Wunder also, dass sicher einige Fanboys enttäuscht den Kinosaal verliesen. Wer sich jedoch von dem jungen Zauberer lossagen kann und bereit ist, die von Rowling erschaffene Zauberwelt mit anderen Augen zu erkunden, der wird in "Phantastische
Tierwesen und wo sie zu finden sind" einen mitreißenden, zauberhaften und durchgängi unterhaltsamen Streifen finden, der viel von der Magie innehat, ohne jedoch das etablierte Franchise für Fans zu stark in Mitleidenschaft zu ziehen.
Es gelingt Joanne K. Rowling eben auch ohne Zugpferde Harry Potter aus dem als Sachbuch
erschienenen "Fantastische Tiere und wo sie zu finden sind" eine
gelungene Leinwandadaption, die sich auch für Nichtkenner der "Harry Potter"-Reihe eignet, zu kreieren. Eddie Redmayne ist ein
sympathischer Protagonist, mit dem der Zuschauer schon bald seine Liebe für
außergewöhnliche Tiere teilt. Die Musik ertönt, es beginnt mit einem Knall und geht über in eine
Montage von Zeitungsartikeln. Der Regisseur von "Phantastische Tierwesen und wo sie zu
finden sind", David Yates, der auch für die letzten vier "Harry Potter"-Teile verantwortlich war, holt den Zuschauer von Anfang an sofort ab und schafft es auch, ihn über die meiste Zeit voll und ganz bei sich behalten. Und das 3D-Erlebnis ist schlichtweg Wahnsinn.
Der Film macht unglaublich viel richtig. Die
Figuren werden ausführlich vorgestellt, zudem sind sie allesamt
sympathisch und interessant.
Eddie Redmayne verkörpert den etwas ungelenken, schüchternen, sowie
zurückgezogenen Newt Scamander überzeugend. Er schafft es, mit Mimik und
Gestik einen eigenständigen und unverwechselbaren Charakter
darzustellen. Dan Fogler bringt den No-Maj ("No-Match", amerik. für Muggel) Jacob Kowalski derart
sympathisch rüber, dass man sich gerne mit ihm identifiziert und diese
neue Welt mit ihm erkunden möchte und die Schwestern Porpentina und (die wunderschöne) Queenie Goldstein, gespielt von Katherine
Waterston und Alison Sudol sind als dynamisches Duo eine interessante
Ergänzung zu den beiden Kerlen. Allzu viel wird von den Figuren noch
nicht erzählt, doch es reicht für den Moment aus und macht definitiv Lust auf
mehr. Selbst Percival Graves, gespielt von Colin Farrell, bietet einen herrlich mysteriösen
Gegenpart zu den vier Hauptprotagonisten und Credence, verkörpert von
Ezra Miller, bietet in diesem Film die wohl tragischste und zugleich
spannendste Figur. Und wer während des Film genau aufpasst, bekommt sogar schon den neuen Oberbösewicht präsentiert, der am Ende sogar noch einen Auftritt bekommt und von keinem geringeren gespielt wird als... aber das möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, zu viel Freude würde ich nehmen.
Der Film an sich hat immer wieder Momente, die die Lachmuskeln
beanspruchen und er strahlt eine enorme, wohlige Wärme aus, die man in
den kalten Monaten zu Weihnachten gerne um sich hat. Trotzdem wird die
Grundatmosphäre einer Gefahr deutlich spürbar. "Phantastische Tierwesen
und wo sie zu finden sind" ist stellenweise deutlich ernst und zum Teil
auch sehr düster. Er hat unter der oberflächlich inszenierten
Darstellung
einiger Szenen einen makaberen Unterton und vermittelt, dass es hier
nicht nur um das spaßige Einfangen einiger niedlicher Tierwesen geht. Trotz dessen sei gesagt, dass diese Jagd nach diesen Wesen einen
Heidenspaß bereitet. Der Niffler, der neue Liebling für wohl beinahe jeden Kinogängers, hinterlässt im Film die drolligsten Momente.
Oder ein Erumpent, der es auf Dan Foglers Charakter Jacob Kowalski
abgesehen hat, sorgt für eine Menge Spaß. Obwohl das in diesem
speziellen Fall für einige etwas gewöhnungsbedürftig sein könnte und
Geschmackssache ist, wenn ein paarungswilliges Nilpferd ähnliches
Geschöpf Jagd auf einen Menschen macht.
Die Erzählweise von "Phantastische Tierwesen" kann im ersten Moment
etwas hakelig wirken, jeoch findet man sich schnell zurecht. Neben den vier
Hauptprotagonisten werden etliche andere Charaktere vorgestellt, die
ihre eigene Geschichte und ihren eigenen Hintergrund besitzen und dies macht es dem Zuschauer oft schwer, Ihnen sofort zu folgen. Das ist kein neues Problem, auch viele Serien tragen diese Problematik mit sich herum, die sich erst im Verlauf derselben (oder in Fortsetzung) auflösen und man den lang erwarteten Aha-Effekt erhält. Der Film springt zuweilen von Entdecken von Tierwesen zu düsterer Exekution zu einem niedlichem Niffler-Moment und zurück zu einem intensivem Mordanschlag. Das hätte leicht nach hinten los gehen können, doch der Film hält sich
meistens in Waage und bietet ein abwechslungsreiches Abenteuer, das bis
zum Schluss annehmbar miteinander zusammen gefügt wird und auf einen
stimmigen Nenner kommt. Hier und da wirken einige Szenen schnell
eingefügt, doch das trübt nicht den Gesamteindruck. Die Atmosphäre des knapp 135 Minuten langen Films macht
da einiges wieder wett.
Es passiert tatsächlich viel in "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" und
erinnerungswürdige Botschaften, welche beinahe eindeutiger und
intensiver sind als in so manchem "Harry Potter"-Film, ziehen sich wie ein
roter Faden durch das Geschehen.
Somit ist auch hier wieder noch mehr Interesse auf die angekündigten Fortsetzungen geweckt worden.
Lediglich die Szenen um die Personen rund um den Wahlkampf der
No-Majs (rund um Senator Shaw) wirkten leicht deplatziert und dienten wohl nur als Mittel
zum Zweck. Dem Film gelingt es, und das kann man ihm durchaus hoch anrechnen, sich vollends
auf seine Geschichte zu konzentrieren. Es werden keine viel zu
offensichtlichen Anspielungen auf "Harry Potter" gemacht. Es werden natürlich altbekannte Namen erwähnt, mal ist eine Kreatur aus den vorangegangenen Filmen zu
erkennen oder die längst erlernten Zaubersprüche werden verwendet, aber da
ist auch nichts anderes zu erwarten. Es ist und bleibt eine Geschichte aus der
magischen Welt von "Harry Potter".
Hinzu kommt die komplett neue Musik von James Newton Howard, die extrem gut zu gefallen weiß. Der Score hat einfach seinen eigenen Charakter, vermittelt in
den Szenen sehr gut die Atmosphäre und kann sogar dazu veranlassen eine
Gänsehaut auszulösen. Und natürlich ist es auch mal schön ein paar recyclete Klänge der alten Melodie zu hören, die sich manchmal heimlich, still und leise hinein schleicht. Die CGI Effekte sind durch die Bank weg grandios und fühlen sich trotzdem nicht nach einem CGI-Overkill an. Aber Newts Kofferinhalt
ist auch wahrlich magisch und birgt so einige interessante Nischen und
Ecken.
Das Finale trumpft dann noch einmal mit brachialer Action auf, die wahrlich wuchtig und zum Hang der Übertreibung daher kommt. Allerdings auch nichts, was man dem Film negativ anrechnen müsste.
Aber ob es nun am wahrlich zauberhaften Score von James Newton Howard liegt oder nicht, "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" ist einfach ein durchgängig toller Film, der sicher fast jeden abholen kann, unterhält, begeistert und rührt und ihn mit einem wohlig-warmen Gefühl im Bauch aus dem Saal entlässt. Bitte mehr davon!
8,5/10
Exklusiv bei amazon.de gibt es den Film auch im limitierten Steelbook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Dienstag, 29. November 2016
Sonntag, 27. November 2016
Friday The 13th Part 2 - Freitag, der 13.: Jason kehrt zurück (Unrated) (1981)
http://www.imdb.com/title/tt0082418/
Niemand darf mehr ins Camp Crystal Lake, seit sich dort ein unfassbares Massaker ereignet hat. Einst wurde hier der kleine Jason von anderen Kindern in einen See getrieben, woraufhin Mama Voorhees blutige Rache übte. Nicht weit entfernt existiert jedoch noch ein weiteres Ferienlager. Die Warnung eines alten Mannes ignorierend trifft sich da eine Gruppe junger Erwachsener, um unter Leitung von Campleiter Paul (John Furey) alles über den Job des Aufpassers zu lernen. Verständlicherweise zeigt die muntere Truppe mehr Interesse an Albernheiten, Partys und Sex denn an ihrer eigentlichen Aufgabe. Die Sommeridylle ist vorbei, als Jason der Spaßgesellschaft einen Besuch abstattet...
Von Eightyfour Entertainment kommt der Film auch im wattierten und limitierten Mediabook als 3-Disc Special Edition. Komplett ungeschnitten und in HD.
Niemand darf mehr ins Camp Crystal Lake, seit sich dort ein unfassbares Massaker ereignet hat. Einst wurde hier der kleine Jason von anderen Kindern in einen See getrieben, woraufhin Mama Voorhees blutige Rache übte. Nicht weit entfernt existiert jedoch noch ein weiteres Ferienlager. Die Warnung eines alten Mannes ignorierend trifft sich da eine Gruppe junger Erwachsener, um unter Leitung von Campleiter Paul (John Furey) alles über den Job des Aufpassers zu lernen. Verständlicherweise zeigt die muntere Truppe mehr Interesse an Albernheiten, Partys und Sex denn an ihrer eigentlichen Aufgabe. Die Sommeridylle ist vorbei, als Jason der Spaßgesellschaft einen Besuch abstattet...
Von Eightyfour Entertainment kommt der Film auch im wattierten und limitierten Mediabook als 3-Disc Special Edition. Komplett ungeschnitten und in HD.
Samstag, 26. November 2016
짝패 - Jjakpae - City Of Violence (2006)
http://www.imdb.com/title/tt0821470/
Kommissar Tae-su (Jung Doo-hong) erhält im fernen Seoul die traurige Nachricht vom Tode seines alten Freundes Wang-jae (Ahn Kil-kang), der von einer Gruppe aufständischer Jugendlicher ermordet wurde. Um an der Beerdigung seines Freundes teilzunehmen, reist er zurück in seinen Heimatort Onsung. Die Stadt hat sich verändert, seitdem er vor Jahren nach Seoul gezogen ist. Korruption, Gewalt und die mafiösen Machenschaften eines alten Jugendfreundes Pil-ho (Lee Beom-su) beherrschen jetzt den Alltag. Als Kommissar Tae-su dann auch noch mit der wenig überzeugenden Version über den Tod seines Freundes konfrontiert wird, beginnt er Nachforschungen anzustellen. Und schon bald ergibt sich ihm der Verdacht, dass der gemeinsame Jugendfreund etwas mit dem Mord zu tun haben könnte...
Der südkoreanische Streifen "City Of Violence" ist eine ziemlich konfuse Nummer, die eine ganze Weile braucht, um überhaupt erzählerisch in den Gang zu kommen und dem Zuschauer mal eine Idee davon zu geben, worum es denn nun eigentlich geht. Zunächst unterhalten sich Menschen oder rangeln auf Beerdigungen, es wird konfus auf Rückblenden geschnitten, die junge Versionen von einigen Herren vorsetzen, zu denen man noch absolut keinen Bezug hat und große Fragezeichen vor dem inneren Auge generieren. Dann wird geredet, ermittelt, Intrigen vermutet, aber alles ohne klares Ziel.
6,5/10
Kommissar Tae-su (Jung Doo-hong) erhält im fernen Seoul die traurige Nachricht vom Tode seines alten Freundes Wang-jae (Ahn Kil-kang), der von einer Gruppe aufständischer Jugendlicher ermordet wurde. Um an der Beerdigung seines Freundes teilzunehmen, reist er zurück in seinen Heimatort Onsung. Die Stadt hat sich verändert, seitdem er vor Jahren nach Seoul gezogen ist. Korruption, Gewalt und die mafiösen Machenschaften eines alten Jugendfreundes Pil-ho (Lee Beom-su) beherrschen jetzt den Alltag. Als Kommissar Tae-su dann auch noch mit der wenig überzeugenden Version über den Tod seines Freundes konfrontiert wird, beginnt er Nachforschungen anzustellen. Und schon bald ergibt sich ihm der Verdacht, dass der gemeinsame Jugendfreund etwas mit dem Mord zu tun haben könnte...
Der südkoreanische Streifen "City Of Violence" ist eine ziemlich konfuse Nummer, die eine ganze Weile braucht, um überhaupt erzählerisch in den Gang zu kommen und dem Zuschauer mal eine Idee davon zu geben, worum es denn nun eigentlich geht. Zunächst unterhalten sich Menschen oder rangeln auf Beerdigungen, es wird konfus auf Rückblenden geschnitten, die junge Versionen von einigen Herren vorsetzen, zu denen man noch absolut keinen Bezug hat und große Fragezeichen vor dem inneren Auge generieren. Dann wird geredet, ermittelt, Intrigen vermutet, aber alles ohne klares Ziel.
Doch als es dann bald zum ersten großen Kampf kommt - vollkommen
überbordernd prügeln sich zwei der besagten Männer in einer
Fußgängerzone mit 4 Jugendgangs, jeweils aus etwa 20 Mitgliedern bestehend, insgesamt also etwa einer
Hundertschaft bewaffneter Teens in Kostümen - ist schlagartig Schwung
in der gesamten Geschichte. Plötzlich klären sich auch einige bisher verborgene Dinge auf und man hat zumindest die Chance, der Story folgen zu können. Diese grandiosen Martial-Arts Performances und eine
zunehmende Klarheit tragen ab diesem Punkt etwas besser durch den recht kurzen
Streifen.
Abgerundet wird das Ganze mit charmanten visuellen Spielereien in Schnitt und Perspektivwahl, die die ohnehin gelungene Kameraarbeit in ihrer Wirkung verstärken. Unterm Strich geht es zwar um die großen Themen von Freundschaft, Verrat, etc. doch was "City Of Violence" vor allem tut, ist hyperkinetische Kampf-Choreografien in brutaler Übertriebenheit zelebrieren.
Hier kann man ohne Umschweife sagen, dass es die kerle einfach drauf haben, denn die Action reißt sofort mit. Da liegt jedoch auch der Knackpunkt: wenn diese nämlich ausbleibt und sich tatsächlich auf Figuren und Handlung verlassen wird, stellt sich schnell ein gewisser Leerlauf ein - da liefert Regisseur und Autor Seung-wan Ryoo's Skript eindeutig nicht genug Substanz. Die Kämpfe puffern dies, auch durch die gelungenen Bilder, gerade so noch ab, viel weniger hätte es jedoch nicht sein dürfen.
Abgerundet wird das Ganze mit charmanten visuellen Spielereien in Schnitt und Perspektivwahl, die die ohnehin gelungene Kameraarbeit in ihrer Wirkung verstärken. Unterm Strich geht es zwar um die großen Themen von Freundschaft, Verrat, etc. doch was "City Of Violence" vor allem tut, ist hyperkinetische Kampf-Choreografien in brutaler Übertriebenheit zelebrieren.
Hier kann man ohne Umschweife sagen, dass es die kerle einfach drauf haben, denn die Action reißt sofort mit. Da liegt jedoch auch der Knackpunkt: wenn diese nämlich ausbleibt und sich tatsächlich auf Figuren und Handlung verlassen wird, stellt sich schnell ein gewisser Leerlauf ein - da liefert Regisseur und Autor Seung-wan Ryoo's Skript eindeutig nicht genug Substanz. Die Kämpfe puffern dies, auch durch die gelungenen Bilder, gerade so noch ab, viel weniger hätte es jedoch nicht sein dürfen.
6,5/10
Freitag, 25. November 2016
The Secret Life Of Pets - Pets (2016)
http://www.imdb.com/title/tt2709768/
Jeden Tag spielt sich in Haushalten auf der ganzen Welt derselbe Vorgang ab: Haustierbesitzer lassen ihre Schützlinge zu Hause für den Arbeitstag zurück. Zwar sind längst nicht alle damit einverstanden, sich Pfötchen drehend der Langeweile hinzugeben. Aber ein so treuer Hund wie Max (Stimme im Original: Louis C.K. / Deutsche Stimme: Jan Josef Liefers) kann es einfach nicht erwarten, seine Katie (Ellie Kemper / Stefanie Heinzmann) wiederzusehen und so bezieht er direkt vor der Wohnungstür Stellung. Doch eines Tages bringt sie einen neuen Freund für Max mit, den pelzigen Duke (Eric Stonestreet / Dietmar Bär). Zwei Hunde in einem Haushalt sind definitiv einer zu viel - zumindest sieht das Max so. Aber eines Tages werden sie bei einem Ausflug von Hundefängern geschnappt und weggebracht. Zum Glück machen sich zahlreiche ihrer Freunde auf, sie zu finden und zu retten. Unterdessen lernen die zwei Hunde das teuflische Häschen Snowball (Kevin Hart / Fahri Yardim) kennen, das ganz eigene Pläne schmiedet...
Über das geheime Freizeit-Leben der Haustiere etwas zu erfahren, wenn ihr Herrchen und Frauchen zu Arbeit gehen, ist eine originelle Idee, da damit ironisch "Macken" einer, hier städtischen, Zivilisation offenbart werden könnten. Und der Trailer hat das durchaus humorvoll angesprochen. Der Film hätte clever und satirisch sein können. Er ist aber letztlich ein Film der verpassten Chancen. Er ist einfach nur auf süß getrimmt und verliert sein eigentliches Thema schnell mit einer generischen, überdehnten Verfolgungsjagd aus den Augen. Erneut musste man die konventionellen Idee einer pädagogisch wertvollen Reise, wo das zentrale Duo von einer Zwangsgemeinschaft zum Team wird, bemühen. Erstklassig animiert ist das Ganze, ohne Frage, aber leider auch furchtbar bieder und damit vorhersehbar. Und wenn die Tiere dann zum Ende hin Autos und Busse fahren können, Verkehrsunfälle verursachen, ist das nur ein manischer Krampf auf der Suche nach Schauwerten, hat mit der geerdeten Grundidee nichts mehr zu tun und spinnt nur noch überdreht herum.
"Pets" ist damit soweit recht sympathisch, besitzt ein paar nette Figuren und ist temporeich. Es fehlt dem Werk außerdem an markanten Figuren, denn so fühlt sich "Pets" nämlich nach nichts an, was man nicht schon anders und vielleicht besser gesehen hätte. Die reichhaltigen Pointen sind manchmal gut (wenn man den Trailer nicht schon gesehen hat), manch visueller Gag gefällt und die Action ist Wirbelwind-mäßig, kommt in knallbunten 3D daher. Der Humor richtet sich aber auch eindeutig an ein eher jüngeres Publikum und ist für die älteren Herrschaften oft zu witzlos. Es wird trotzdem nicht langweilig und Freunde der Animationskomödien seichtester Art werden mit "Pets" bestimmt etwas anfangen können. Das erhoffte Highlight ist "Pets" aber leider nicht geworden.
6,5/10
Exklusiv bei MediaMarkt gibt es den Film in 3D auch im limitierten Steelbook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Jeden Tag spielt sich in Haushalten auf der ganzen Welt derselbe Vorgang ab: Haustierbesitzer lassen ihre Schützlinge zu Hause für den Arbeitstag zurück. Zwar sind längst nicht alle damit einverstanden, sich Pfötchen drehend der Langeweile hinzugeben. Aber ein so treuer Hund wie Max (Stimme im Original: Louis C.K. / Deutsche Stimme: Jan Josef Liefers) kann es einfach nicht erwarten, seine Katie (Ellie Kemper / Stefanie Heinzmann) wiederzusehen und so bezieht er direkt vor der Wohnungstür Stellung. Doch eines Tages bringt sie einen neuen Freund für Max mit, den pelzigen Duke (Eric Stonestreet / Dietmar Bär). Zwei Hunde in einem Haushalt sind definitiv einer zu viel - zumindest sieht das Max so. Aber eines Tages werden sie bei einem Ausflug von Hundefängern geschnappt und weggebracht. Zum Glück machen sich zahlreiche ihrer Freunde auf, sie zu finden und zu retten. Unterdessen lernen die zwei Hunde das teuflische Häschen Snowball (Kevin Hart / Fahri Yardim) kennen, das ganz eigene Pläne schmiedet...
Über das geheime Freizeit-Leben der Haustiere etwas zu erfahren, wenn ihr Herrchen und Frauchen zu Arbeit gehen, ist eine originelle Idee, da damit ironisch "Macken" einer, hier städtischen, Zivilisation offenbart werden könnten. Und der Trailer hat das durchaus humorvoll angesprochen. Der Film hätte clever und satirisch sein können. Er ist aber letztlich ein Film der verpassten Chancen. Er ist einfach nur auf süß getrimmt und verliert sein eigentliches Thema schnell mit einer generischen, überdehnten Verfolgungsjagd aus den Augen. Erneut musste man die konventionellen Idee einer pädagogisch wertvollen Reise, wo das zentrale Duo von einer Zwangsgemeinschaft zum Team wird, bemühen. Erstklassig animiert ist das Ganze, ohne Frage, aber leider auch furchtbar bieder und damit vorhersehbar. Und wenn die Tiere dann zum Ende hin Autos und Busse fahren können, Verkehrsunfälle verursachen, ist das nur ein manischer Krampf auf der Suche nach Schauwerten, hat mit der geerdeten Grundidee nichts mehr zu tun und spinnt nur noch überdreht herum.
"Pets" ist damit soweit recht sympathisch, besitzt ein paar nette Figuren und ist temporeich. Es fehlt dem Werk außerdem an markanten Figuren, denn so fühlt sich "Pets" nämlich nach nichts an, was man nicht schon anders und vielleicht besser gesehen hätte. Die reichhaltigen Pointen sind manchmal gut (wenn man den Trailer nicht schon gesehen hat), manch visueller Gag gefällt und die Action ist Wirbelwind-mäßig, kommt in knallbunten 3D daher. Der Humor richtet sich aber auch eindeutig an ein eher jüngeres Publikum und ist für die älteren Herrschaften oft zu witzlos. Es wird trotzdem nicht langweilig und Freunde der Animationskomödien seichtester Art werden mit "Pets" bestimmt etwas anfangen können. Das erhoffte Highlight ist "Pets" aber leider nicht geworden.
6,5/10
Exklusiv bei MediaMarkt gibt es den Film in 3D auch im limitierten Steelbook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Donnerstag, 24. November 2016
Even Lambs Have Teeth (2015)
http://www.imdb.com/title/tt4147210/
Sloane (Kirsten Prout) und Katie (Tiera Skovbye) wollen nach New York reisen und beim Shoppen richtig viel Geld im Big Apple lassen. Die beiden jungen Frauen träumen schon ewig von diesem Trip, haben aber eigentlich viel zu wenig Geld. Um die Portmonees vor der Reise noch einmal richtig gut zu füllen, beschließen sie, einen Hilfsarbeiterjob auf dem Land anzunehmen. Die Familie bei der sie landen, war allerdings nicht auf der Suche nach einfachen Aushilfen – sie entpuppen sich als skrupellose Peiniger. Nach ihrer Ankunft werden Sloane und Katie unter Drogen gesetzt und erwachen am nächsten Morgen in einem finsteren Wald. Sie sind an Container gekettet und werden von vielen Männern vergewaltigt. Trotzdem gelingt ihnen die Flucht aus der Hölle. Doch statt den schrecklichen Ort zu verlassen, schwören die beiden jungen Frauen Rache und kehren zu der Familie zurück...
"Even Lambs Have Teeth" ist nur ein weiterer Rape'n Revenge-Movie, der seltsamerweise im Verlauf in Richtung Comedy abdriftet und irgendwie versucht, eine Balance zwischen menschlichem Horror, lakonisch-sadistischer Komödie und Rache-Flick zu sein. Schauspielerisch ist das sogar noch okay. Keine Oscarreife Leistung, aber durchaus in Ordnung.
Der Film folgt anfangs den beiden Mädels auf frecher Art und Weise ihrem (sexuell) selbstbewussten Auftreten. Das folgende Vergewaltigungs-Martyrium ist arg zurückhaltend undoft nur andeutungsweise dargestellt. Den Vergleich zu Genregrößen wie "I Spit On Your Grave" braucht man da gar nicht erst anzustellen, denn "Even Lambs Have Teeth" ist trotz der Thematik und einiger weniger blutiger Szenen dafür einfach immer noch zu brav und zerfällt sogar im Mittelteil an der eigenen Geschichte. Selbst den einen Moment der (psychologischen) Transformation von Beute zu Raubtier findet nicht statt. Unvermittelt drehen die Mädels den Spieß um und haben zynischen Spaß daran, ihre Peiniger sadistisch zu töten, begleitet zu entspannter und völlig unpassender Folk-Musik zum Mitsingen und in hautengen Hotpants. Die tagelangen (angedeuteten) Vergewaltigungen durch mehrere Peiniger scheinen beide auch nicht besonders mitgenommen zu haben (eher im Gegenteil) und dienen daher wohl nur als "Entschuldigung" für das was folgt. Die etwas gewalttätigeren Vergeltungssequenzen werden nämlich cool gefeiert, alles mit minimalen Gore und so sauber wie möglich gefilmt. Schmutz und Dreck, die dem Genre immanent sind, gibt es nicht, die befreiende Wirkung von Rache ist hier ein langgezogener Witz.
Vielleicht wollte Regisseur Terry Miles so aus der voyeuristischen und männlichen Komfortzone des Genres heraustreten, den Zuschauer bewusst verarschen, oder gar eine hedonistische Feminismus-Satire auf das Genre erschaffen - wer weiß. Allerdings wirkt der Streifen wie ein ungeschickter, lebloser Versuch eines Neo-Ausbeutungsfilms, der sein Konzept und die Thematik nicht wirklich durchdacht bzw. verstanden hat.
5/10
"Pierrot Le Fou UNCUT #7", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält:
Quellen:
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou
Poster/Artwork: Pierrot Le Fou
Sloane (Kirsten Prout) und Katie (Tiera Skovbye) wollen nach New York reisen und beim Shoppen richtig viel Geld im Big Apple lassen. Die beiden jungen Frauen träumen schon ewig von diesem Trip, haben aber eigentlich viel zu wenig Geld. Um die Portmonees vor der Reise noch einmal richtig gut zu füllen, beschließen sie, einen Hilfsarbeiterjob auf dem Land anzunehmen. Die Familie bei der sie landen, war allerdings nicht auf der Suche nach einfachen Aushilfen – sie entpuppen sich als skrupellose Peiniger. Nach ihrer Ankunft werden Sloane und Katie unter Drogen gesetzt und erwachen am nächsten Morgen in einem finsteren Wald. Sie sind an Container gekettet und werden von vielen Männern vergewaltigt. Trotzdem gelingt ihnen die Flucht aus der Hölle. Doch statt den schrecklichen Ort zu verlassen, schwören die beiden jungen Frauen Rache und kehren zu der Familie zurück...
"Even Lambs Have Teeth" ist nur ein weiterer Rape'n Revenge-Movie, der seltsamerweise im Verlauf in Richtung Comedy abdriftet und irgendwie versucht, eine Balance zwischen menschlichem Horror, lakonisch-sadistischer Komödie und Rache-Flick zu sein. Schauspielerisch ist das sogar noch okay. Keine Oscarreife Leistung, aber durchaus in Ordnung.
Der Film folgt anfangs den beiden Mädels auf frecher Art und Weise ihrem (sexuell) selbstbewussten Auftreten. Das folgende Vergewaltigungs-Martyrium ist arg zurückhaltend undoft nur andeutungsweise dargestellt. Den Vergleich zu Genregrößen wie "I Spit On Your Grave" braucht man da gar nicht erst anzustellen, denn "Even Lambs Have Teeth" ist trotz der Thematik und einiger weniger blutiger Szenen dafür einfach immer noch zu brav und zerfällt sogar im Mittelteil an der eigenen Geschichte. Selbst den einen Moment der (psychologischen) Transformation von Beute zu Raubtier findet nicht statt. Unvermittelt drehen die Mädels den Spieß um und haben zynischen Spaß daran, ihre Peiniger sadistisch zu töten, begleitet zu entspannter und völlig unpassender Folk-Musik zum Mitsingen und in hautengen Hotpants. Die tagelangen (angedeuteten) Vergewaltigungen durch mehrere Peiniger scheinen beide auch nicht besonders mitgenommen zu haben (eher im Gegenteil) und dienen daher wohl nur als "Entschuldigung" für das was folgt. Die etwas gewalttätigeren Vergeltungssequenzen werden nämlich cool gefeiert, alles mit minimalen Gore und so sauber wie möglich gefilmt. Schmutz und Dreck, die dem Genre immanent sind, gibt es nicht, die befreiende Wirkung von Rache ist hier ein langgezogener Witz.
Vielleicht wollte Regisseur Terry Miles so aus der voyeuristischen und männlichen Komfortzone des Genres heraustreten, den Zuschauer bewusst verarschen, oder gar eine hedonistische Feminismus-Satire auf das Genre erschaffen - wer weiß. Allerdings wirkt der Streifen wie ein ungeschickter, lebloser Versuch eines Neo-Ausbeutungsfilms, der sein Konzept und die Thematik nicht wirklich durchdacht bzw. verstanden hat.
5/10
"Pierrot Le Fou UNCUT #7", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält:
Quellen:
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou
Poster/Artwork: Pierrot Le Fou
Mittwoch, 23. November 2016
One Eight Seven - 187: Eine tödliche Zahl (1997)
http://www.imdb.com/title/tt0118531/
Trevor Garfield (Samuel L. Jackson) ist ein idealistischer Lehrer an einer Schule in New York City, die hauptsächlich von Schwarzen besucht wird. Als er einem Schüler die Versetzung verweigert, schreibt dieser eine dreistellige Zahl in Garfields Lehrbuch: 187 - der Polizeicode für Mord. Kurz darauf wird Garfield auf dem Schulgelände brutal niedergestochen. 15 Monate später versucht Garfield nach zahlreichen Therapien einen Neuanfang als Aushilfslehrer an einer Problemschule in Los Angeles. Dort begegnet er nicht minder gewalttätigen Zuständen: Drogen, Ordnungswidrigkeiten und tätliche Angriffe sind hier an der Tagesordnung. Von der Schulleitung kann er keine Hilfe erwarten, seine einzige Verbündete ist die Lehrerin Ellen Henry (Kelly Rowan), die mit ähnlichen Problemen zu tun hat. Als die Bedrohung durch die Schüler immer dramatischer wird, vergisst Garfield seine Ideale und holt zum Gegenschlag aus...
"One Eight Seven" ist ein grandioses Milieu-Drama, in dem Samuel L. Jackson eindrucksvoll beweist, dass er nicht nur den coolen Motherfucker spielen kann, sondern auch ernste und tragische Rollen. Samuel L. Jackson schafft es, den verunsicherten idealistischen Lehrer Trevor Garfield, der 15 Monate nachdem ihn ein Schüler niederstach, an einer neuen und ebenfalls gewaltbereiten Schule beginnt, absolut glaubhaft und überzeugend herüberzubringen. Jackson als traumatisierter Lehrer Trevor Garfield, nachdem er von einem Schüler niedergestochen wurde, im Kampf gegen Windmühlen in Form von unwilligen unerziehbaren semi-kriminellen Jugendlichen, die nicht nur ihm sondern auch dem Zuschauer ein ums andere Mal die Zornesröte ins Gesicht treiben. Der Thriller ist damit eine teilweise doch sehr harte Gewaltstudie, die allerdings auch etwas dick aufträgt, denn während die Schüler verallgemeinert für das 'Böse' stehen, stellen die Lehrer deren Pendant dar, welche Tag für Tag um ihrer Leben fürchten müssen. Somit findet eine manchmal ziemlich unnötige Aufteilung in 'Gut' und 'Böse' statt.
Die Story an sich ist dennoch unglaublich faszinierend und noch dazu hochinteressant und - brisant. Auch wenn der Streifen vor allem im Mittelteil einige kleinere Längen aufzuweisen hat, ist "One Eight Seven" durchgehend fesselnd und spannend. Nach einem kurzen, aber harten Twist gleich zu Beginn heisst es: Garfield gegen alle. Selbst seine Kollegen haben schon alle Hoffnung aufgegeben und arbeiten nur noch des Gehaltes wegen. Einer gegen alle. Durch Garfields Art, den Schülern etwas beibringen und sich andererseits aber nichts gefallen lassen zu wollen, eckt er überall an, muss sogar um sein Leben fürchten und begibt sich letztendlich auf eine Schiene der Verzweiflungstaten und des Krieges, was man zwar als Zuschauer absolut verstehen und auch aufgrund des Gesehenen nachvollziehen kann, aber auch ständig ein mulmiges und unbehagliches Gefühl in der Magengegend mit sich herumträgt. Er will nur helfen, sieht aber, dass sein Kampf scheinbar aussichtslos ist. Am Ende kapituliert er doch. Die dunkle Stimmung im gesamten Film ist packend und bedrückend. Man weiß aber schon lange, wie der Film enden muss, obwohl auch das Finale sehr gut gelungen ist.
Die Taten der bewusst als "Problem-Kids" dargestellten Schüler sind widerlich, Hasserregend und verursachen beim Zuschauer mehr als einmal Kopfschütteln und Unverständnis, aber man muss sich die unbequeme Frage stellen, ob das, was als Antwort folgt und in einem extrem krank-perversen und deprimierenden Ende gipfelt, gerechtfertigt ist. "Klar doch", mag man spontan sagen, "Gewalt erzeugt Gegengewalt", aber wie fragte doch Garfield im Verlaufe des Film: "Ist unsere Umgebung für unser Tun verantwortlich oder sind wir es selbst?" - "One Eight Seven" ist damit ohne Frage ein sehr guter, mitreißender, harter und deprimierender Drama-Thriller, der einem mit einem verstörenden und beklemmenden Gefühl entlässt.
7/10
Von CAPELIGHT PICTURES kommt der Film in deutscher Erstveröffentlichung in 4K Ultra-HD, Blu-ray HD und DVD im Mediabook mit 24-seitigem Booklet:
Trevor Garfield (Samuel L. Jackson) ist ein idealistischer Lehrer an einer Schule in New York City, die hauptsächlich von Schwarzen besucht wird. Als er einem Schüler die Versetzung verweigert, schreibt dieser eine dreistellige Zahl in Garfields Lehrbuch: 187 - der Polizeicode für Mord. Kurz darauf wird Garfield auf dem Schulgelände brutal niedergestochen. 15 Monate später versucht Garfield nach zahlreichen Therapien einen Neuanfang als Aushilfslehrer an einer Problemschule in Los Angeles. Dort begegnet er nicht minder gewalttätigen Zuständen: Drogen, Ordnungswidrigkeiten und tätliche Angriffe sind hier an der Tagesordnung. Von der Schulleitung kann er keine Hilfe erwarten, seine einzige Verbündete ist die Lehrerin Ellen Henry (Kelly Rowan), die mit ähnlichen Problemen zu tun hat. Als die Bedrohung durch die Schüler immer dramatischer wird, vergisst Garfield seine Ideale und holt zum Gegenschlag aus...
"One Eight Seven" ist ein grandioses Milieu-Drama, in dem Samuel L. Jackson eindrucksvoll beweist, dass er nicht nur den coolen Motherfucker spielen kann, sondern auch ernste und tragische Rollen. Samuel L. Jackson schafft es, den verunsicherten idealistischen Lehrer Trevor Garfield, der 15 Monate nachdem ihn ein Schüler niederstach, an einer neuen und ebenfalls gewaltbereiten Schule beginnt, absolut glaubhaft und überzeugend herüberzubringen. Jackson als traumatisierter Lehrer Trevor Garfield, nachdem er von einem Schüler niedergestochen wurde, im Kampf gegen Windmühlen in Form von unwilligen unerziehbaren semi-kriminellen Jugendlichen, die nicht nur ihm sondern auch dem Zuschauer ein ums andere Mal die Zornesröte ins Gesicht treiben. Der Thriller ist damit eine teilweise doch sehr harte Gewaltstudie, die allerdings auch etwas dick aufträgt, denn während die Schüler verallgemeinert für das 'Böse' stehen, stellen die Lehrer deren Pendant dar, welche Tag für Tag um ihrer Leben fürchten müssen. Somit findet eine manchmal ziemlich unnötige Aufteilung in 'Gut' und 'Böse' statt.
Die Story an sich ist dennoch unglaublich faszinierend und noch dazu hochinteressant und - brisant. Auch wenn der Streifen vor allem im Mittelteil einige kleinere Längen aufzuweisen hat, ist "One Eight Seven" durchgehend fesselnd und spannend. Nach einem kurzen, aber harten Twist gleich zu Beginn heisst es: Garfield gegen alle. Selbst seine Kollegen haben schon alle Hoffnung aufgegeben und arbeiten nur noch des Gehaltes wegen. Einer gegen alle. Durch Garfields Art, den Schülern etwas beibringen und sich andererseits aber nichts gefallen lassen zu wollen, eckt er überall an, muss sogar um sein Leben fürchten und begibt sich letztendlich auf eine Schiene der Verzweiflungstaten und des Krieges, was man zwar als Zuschauer absolut verstehen und auch aufgrund des Gesehenen nachvollziehen kann, aber auch ständig ein mulmiges und unbehagliches Gefühl in der Magengegend mit sich herumträgt. Er will nur helfen, sieht aber, dass sein Kampf scheinbar aussichtslos ist. Am Ende kapituliert er doch. Die dunkle Stimmung im gesamten Film ist packend und bedrückend. Man weiß aber schon lange, wie der Film enden muss, obwohl auch das Finale sehr gut gelungen ist.
Die Taten der bewusst als "Problem-Kids" dargestellten Schüler sind widerlich, Hasserregend und verursachen beim Zuschauer mehr als einmal Kopfschütteln und Unverständnis, aber man muss sich die unbequeme Frage stellen, ob das, was als Antwort folgt und in einem extrem krank-perversen und deprimierenden Ende gipfelt, gerechtfertigt ist. "Klar doch", mag man spontan sagen, "Gewalt erzeugt Gegengewalt", aber wie fragte doch Garfield im Verlaufe des Film: "Ist unsere Umgebung für unser Tun verantwortlich oder sind wir es selbst?" - "One Eight Seven" ist damit ohne Frage ein sehr guter, mitreißender, harter und deprimierender Drama-Thriller, der einem mit einem verstörenden und beklemmenden Gefühl entlässt.
7/10
Von CAPELIGHT PICTURES kommt der Film in deutscher Erstveröffentlichung in 4K Ultra-HD, Blu-ray HD und DVD im Mediabook mit 24-seitigem Booklet:
Split Second (1992)
http://www.imdb.com/title/tt0105459/
London im Jahr 2008: Naturkatastrophen und unzählige Ratten plagen die hilflose Metropole. Die Menschen sind verunsichert und in Panik. Ein unmenschlicher Killer wütet in den Straßen, der bei Vollmond seine Opfer nach einem alten Voodoo-Ritus schlachtet. Special-Cop Harley Stone (Rutger Hauer) macht sich auf die Jagd seinen besten Freund, welcher unter den Opfern ist, zu rächen. Im Pesthauch der verseuchten Straßen spürt Harley Stone den geistigen Kontakt zu seinem Gegner...
"London 2008. After forty days and nights of torrential rain, the city is largely submerged below water, a result of the devastating effects of continued global warming. The warnings ignored for decades have now resulted in undreamed-of levels of pollution where day has become almost endless night..."
... so beginnt "Split Second", ein kleiner, düsterer, dreckiger B-(fast schon C-)Film in einem noch düsterem London mit einem ultra-harten, einzelgängerischem Cop, gespielt von Rutger Hauer, dem die Rolle wie ein maßgeschneiderter Anzug passt. Mag der Streifen durch seine eigentlich recht banal klingende Story anfangs etwas behäbig erscheinen, so ändert sich dies spätestens zu dem schnell auf den Plan tretenden Zeitpunkt, in dem der Zuschauer erkennt, dass Hauer da eher auf der Jagd nach einem Predator, als nach einem Menschen ist. Hier tritt auch die immer wieder gern genommene Buddy-Police-Story auf den Plan, denn während Hauer natürlich gern allein am Fall arbeiten würde, wird ihm ein Partner an die Seite gesetzt, der sich schon bald unabdingbar macht und im Kampf gegen das ca. 2,50 Meter große, durch Wände gehende Mega-Monster unterstützt. Mit Feuerkraft. Sehr viel Feuerkraft. Hell yeah!
"We need to get bigger guns. BIG FUCKING GUNS!"
"Split Second" ist ein stimmungsvoller, dreckiger und siffiger Mumpitz mit einem sich selbst persiflierenden Rutger Hauer, Typ: ich kämme mir die Haare mit einer Drahtbürste, zünde meine Kippen mit dem Bunsenbrenner an, stopfe endlos Schokolade in mich rein, rühre meinen Kaffee mit dem Kuli eines anderen Cops um, bin einmal zu oft ins Zynismus-Becken gefallen und das alles bringt Manfred Lehmann die deutsche Stimme von Bruce Willis tonlich sehr gut auf den Punkt. Neil Duncan als Sidekick gefällt im Verlauf der Story auch immer besser, dazu wissen auch Nebenfiguren wie Boss Pete Postlethwaite und Michael J. Pollack als Rattenfänger zu gefallen. Mächtige Wummen und ein gut gelungenes Monster runden diesen dialogunsinnigen, mit feinen kleinen Filmfehlern versehenen Body-Action-Trash-SciFi-Creature-Okkult-Endzeit-Kokolores ab.
Ja, "Split Second" ein fürchterlicher Klamauk, der von Anfang an auf Albernheiten statt Spannung setzt und deshalb nie in die Gänge kommt. Hauer muß sich mit einer quasi unspielbaren Rolle herumplagen, die keinerlei Bezug zu irgendwelchen Realitäten hat. Kein Wunder, dass am Ende auch noch Ian Sharp die Regie von Tony Maylam übernehmen musste. Und doch, irgendwas hat dieser apokalyptische Quatsch, in dem ein paar Pfützen ein überschwemmtes London darstellen sollen und mittendrin doch nur uralte Copfilm-Klischees ("I never work with a partner") abgenudelt werden. Irgendwas.
7,5/10
Von Eightyfour Entertainment kommt der Film auch im auf 999 Stück limitierten Mediabook.
London im Jahr 2008: Naturkatastrophen und unzählige Ratten plagen die hilflose Metropole. Die Menschen sind verunsichert und in Panik. Ein unmenschlicher Killer wütet in den Straßen, der bei Vollmond seine Opfer nach einem alten Voodoo-Ritus schlachtet. Special-Cop Harley Stone (Rutger Hauer) macht sich auf die Jagd seinen besten Freund, welcher unter den Opfern ist, zu rächen. Im Pesthauch der verseuchten Straßen spürt Harley Stone den geistigen Kontakt zu seinem Gegner...
"London 2008. After forty days and nights of torrential rain, the city is largely submerged below water, a result of the devastating effects of continued global warming. The warnings ignored for decades have now resulted in undreamed-of levels of pollution where day has become almost endless night..."
... so beginnt "Split Second", ein kleiner, düsterer, dreckiger B-(fast schon C-)Film in einem noch düsterem London mit einem ultra-harten, einzelgängerischem Cop, gespielt von Rutger Hauer, dem die Rolle wie ein maßgeschneiderter Anzug passt. Mag der Streifen durch seine eigentlich recht banal klingende Story anfangs etwas behäbig erscheinen, so ändert sich dies spätestens zu dem schnell auf den Plan tretenden Zeitpunkt, in dem der Zuschauer erkennt, dass Hauer da eher auf der Jagd nach einem Predator, als nach einem Menschen ist. Hier tritt auch die immer wieder gern genommene Buddy-Police-Story auf den Plan, denn während Hauer natürlich gern allein am Fall arbeiten würde, wird ihm ein Partner an die Seite gesetzt, der sich schon bald unabdingbar macht und im Kampf gegen das ca. 2,50 Meter große, durch Wände gehende Mega-Monster unterstützt. Mit Feuerkraft. Sehr viel Feuerkraft. Hell yeah!
"We need to get bigger guns. BIG FUCKING GUNS!"
"Split Second" ist ein stimmungsvoller, dreckiger und siffiger Mumpitz mit einem sich selbst persiflierenden Rutger Hauer, Typ: ich kämme mir die Haare mit einer Drahtbürste, zünde meine Kippen mit dem Bunsenbrenner an, stopfe endlos Schokolade in mich rein, rühre meinen Kaffee mit dem Kuli eines anderen Cops um, bin einmal zu oft ins Zynismus-Becken gefallen und das alles bringt Manfred Lehmann die deutsche Stimme von Bruce Willis tonlich sehr gut auf den Punkt. Neil Duncan als Sidekick gefällt im Verlauf der Story auch immer besser, dazu wissen auch Nebenfiguren wie Boss Pete Postlethwaite und Michael J. Pollack als Rattenfänger zu gefallen. Mächtige Wummen und ein gut gelungenes Monster runden diesen dialogunsinnigen, mit feinen kleinen Filmfehlern versehenen Body-Action-Trash-SciFi-Creature-Okkult-Endzeit-Kokolores ab.
Ja, "Split Second" ein fürchterlicher Klamauk, der von Anfang an auf Albernheiten statt Spannung setzt und deshalb nie in die Gänge kommt. Hauer muß sich mit einer quasi unspielbaren Rolle herumplagen, die keinerlei Bezug zu irgendwelchen Realitäten hat. Kein Wunder, dass am Ende auch noch Ian Sharp die Regie von Tony Maylam übernehmen musste. Und doch, irgendwas hat dieser apokalyptische Quatsch, in dem ein paar Pfützen ein überschwemmtes London darstellen sollen und mittendrin doch nur uralte Copfilm-Klischees ("I never work with a partner") abgenudelt werden. Irgendwas.
7,5/10
Von Eightyfour Entertainment kommt der Film auch im auf 999 Stück limitierten Mediabook.
Dienstag, 22. November 2016
Rogue - Rogue: Im falschen Revier (2007)
http://www.imdb.com/title/tt0479528/
Pete McKell (Michael Vartan) glaubt, dass ihn nichts mehr überraschen kann. Der abgebrühte US-Journalist hat auf der ständigen Suche nach dem ultimativen Thrill schon fast alles gesehen. Als er sich in Australien einer Touristengruppe anschließt, die eine Bootstour durch den Kakadu National Park unternimmt, wird ihm schnell langweilig. Doch dann wird in ihrer Nähe eine Leuchtpistole abgefeuert und die Bootsführerin Kate (Radha Mitchell) geht dem Hilfssignal nach. Ein ganz schwerer Fehler, wie alle Beteiligten feststellen müssen, als ein gigantisches Krokodil aus dem Wasser schnellt und das Boot zerlegt. Die geschockten Insassen können sich auf eine schlammige Flussinsel retten. Doch die liegt mitten im Jagdrevier des gefräßigen Reptils. Ein gnadenloser Kampf ums Überleben beginnt.
Das es der australische Regisseur Greg McLean in Sachen Atmosphäre drauf hat, bewies er schon mit seinem Horror-Streifen "Wolf Creek". Zwei Jahre später legte er mit "Rogue" nach und er schafft es, dem eigentlich abgedroschenem Tier-Horror-Genre etwas Aufwind zu verleihen. Denn "Rogue" ist in der Tat eine belebende Erscheinung auf seinem Gebiet.
McLean schafft es einfach, eine recht altbackene Geschichte sehr stimmig herüberzubringen und sorgt mit einem nachvollziehbaren Ablauf und guter Spannungskurve durchgehend für Laune. Der Film ist zudem - bis auf die Größe des Krokos - stets bemüht realistisch zu wirken und neigt quasi nie dazu, es allzu sehr zu übertreiben. Und selbst bei der Wahl der Darsteller hat der Regisseur ein gutes Händchen bewiesen, denn diese agieren erfrischend selbstbewusst und überzeugend, was zur Glaubwürdigkeit beiträgt. Natürlich kocht McLean letztendlich auch nur mit Wasser, wärmt eine uralte Geschichte in dem Sinne wieder einmal auf. Allerdings ist sein Rezept wohlschmeckend denn er mengt seiner Version die richtigen Zutaten bei. Dramaturgie, Spannung, Action und Mitgefühl, nichts von dem kommt hier zu kurz aber mit nichts von dem wird es auch übertrieben. Die Dosierung ist ausgewogen und gut abgestimmt und macht "Rogue" zu einem stimmigen Beitrag, bei dem der Cast eindeutig die falsche Entscheidung trifft, sein Publikum jedoch im Nachhinein die richtige Wahl getroffen hat.
Einen spürbaren Schwachpunkt weist dieser ansonsten ordentliche Trip dann aber doch auf. Das Finale ist sehr unbefriedigend. Hier verfällt "Rogue" dann leider in den Standard der Unglaubwürdigkeit zurück, was so überhaupt nicht zum Gesamtbild passt. Das ist aber gerade noch so zu verschmerzen denn bis dato ist es ein realistischer und abwechslungsreicher Vortrag, mit dem man im Grunde nichts falsch macht.
6,5/10
Pete McKell (Michael Vartan) glaubt, dass ihn nichts mehr überraschen kann. Der abgebrühte US-Journalist hat auf der ständigen Suche nach dem ultimativen Thrill schon fast alles gesehen. Als er sich in Australien einer Touristengruppe anschließt, die eine Bootstour durch den Kakadu National Park unternimmt, wird ihm schnell langweilig. Doch dann wird in ihrer Nähe eine Leuchtpistole abgefeuert und die Bootsführerin Kate (Radha Mitchell) geht dem Hilfssignal nach. Ein ganz schwerer Fehler, wie alle Beteiligten feststellen müssen, als ein gigantisches Krokodil aus dem Wasser schnellt und das Boot zerlegt. Die geschockten Insassen können sich auf eine schlammige Flussinsel retten. Doch die liegt mitten im Jagdrevier des gefräßigen Reptils. Ein gnadenloser Kampf ums Überleben beginnt.
Das es der australische Regisseur Greg McLean in Sachen Atmosphäre drauf hat, bewies er schon mit seinem Horror-Streifen "Wolf Creek". Zwei Jahre später legte er mit "Rogue" nach und er schafft es, dem eigentlich abgedroschenem Tier-Horror-Genre etwas Aufwind zu verleihen. Denn "Rogue" ist in der Tat eine belebende Erscheinung auf seinem Gebiet.
McLean schafft es einfach, eine recht altbackene Geschichte sehr stimmig herüberzubringen und sorgt mit einem nachvollziehbaren Ablauf und guter Spannungskurve durchgehend für Laune. Der Film ist zudem - bis auf die Größe des Krokos - stets bemüht realistisch zu wirken und neigt quasi nie dazu, es allzu sehr zu übertreiben. Und selbst bei der Wahl der Darsteller hat der Regisseur ein gutes Händchen bewiesen, denn diese agieren erfrischend selbstbewusst und überzeugend, was zur Glaubwürdigkeit beiträgt. Natürlich kocht McLean letztendlich auch nur mit Wasser, wärmt eine uralte Geschichte in dem Sinne wieder einmal auf. Allerdings ist sein Rezept wohlschmeckend denn er mengt seiner Version die richtigen Zutaten bei. Dramaturgie, Spannung, Action und Mitgefühl, nichts von dem kommt hier zu kurz aber mit nichts von dem wird es auch übertrieben. Die Dosierung ist ausgewogen und gut abgestimmt und macht "Rogue" zu einem stimmigen Beitrag, bei dem der Cast eindeutig die falsche Entscheidung trifft, sein Publikum jedoch im Nachhinein die richtige Wahl getroffen hat.
Einen spürbaren Schwachpunkt weist dieser ansonsten ordentliche Trip dann aber doch auf. Das Finale ist sehr unbefriedigend. Hier verfällt "Rogue" dann leider in den Standard der Unglaubwürdigkeit zurück, was so überhaupt nicht zum Gesamtbild passt. Das ist aber gerade noch so zu verschmerzen denn bis dato ist es ein realistischer und abwechslungsreicher Vortrag, mit dem man im Grunde nichts falsch macht.
6,5/10
Sonntag, 20. November 2016
Southbound - Southbound: Highway To Hell (2015)
http://www.imdb.com/title/tt4935334/
Auf einem verlassenen Highway mitten in der Wüste kreuzen sich eines Nachts die Schicksale mehrerer Reisender, deren größte Prüfung ihnen erst noch bevorsteht. Denn in dieser finsteren Nacht scheinen ihre schlimmsten Albträume wahr zu werden: Die beiden Freunde Mitch (Chad Villella) und Jack (Matt Bettinelli-Olpin) stolpern auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit blutüberströmt in ein abgelegenes Diner. Eine Rockband (Hannah Marks, Nathalie Love und Fabianne Therese) lässt sich von einem ominösen Ehepaar (Susan Burke und Davey Johnson) mitnehmen, als ihr kleiner Tourbus schlappmacht. Ein Geschäftsmann (Mather Zickel) versucht verzweifelt, das Leben eines Mädchens zu retten, das er angefahren hat. In einer Bar unweit davon sorgt derweil ein aufgebrachter Mann (David Yow), der verzweifelt nach seiner verschollenen Schwester sucht, für Aufruhr, während in der Region eine Familie (Kate Beahan, Gerald Downey und Hassie Harrison) in ihrem Urlaub von einer Bande Maskierter terrorisiert wird.
"Von den Machern von V/H/S", wie es so schön auf dem Cover heißt, bekommt man nun eine neue Horror-Anthology, bestehend aus 5 Kurzfilmen, die irgendwie, irgendwo miteinander verknüpft sind, geboten. Und das Beste daran ist: endlich mal keine Wackelkamera und/oder Found Footage. "Southbound" ist ein kleiner, dreckiger und teilweise recht blutiger und zeigefreudiger Streifen, der über seine gesamte Laufzeit zu unterhalten weiß. Die Episoden sind kurzweilig, die eine mehr, die andere weniger gut, aber alle immerhin mindestens Mittelmaß, sodass man den einen oder andern 'Ausrutscher' gern verzeiht. Doch zu den einzelnen Episoden.
#1 "The Way Out"
Der Aufhänger für das gesamte Spektakel beginnt wie ein Roadmovie, in dem alles Wichtige schon längst passiert zu sein scheint. Die Straße führt ins Nirgendwo, die beiden Ganoven können fahren wohin sie auch wollen - es führt sie immer und immer wieder an denselben Ort (zurück). Nicht schlecht als Einstieg und macht Lust auf mehr. Leider sind die CGI-Monster etwas billig gemacht und auch zu schnell zu offen zu sehen, sodass hier ein ganz großer Teil an Spannung einfach flöten geht. Immerhin gibt es einen ordentlich derben Kill und eine hübsche Überleitung. - 6/10
#2 "Siren"
Die in der Überleitung gesehenen Rockermädels haben einen Platten. Dumm, in so einer wüstenartigen, trostlosen Gegend. Da kommt das nette Ehepaar, welches bereitwilig Hilfe anbietet gerade recht, doch der aufmerksame Zuschauer weiß sofort: das wird nicht gut ausgehen. Und tatsächlich, denn spätestens wenn die beiden wortkargen Söhne gemeinsam mit den drei Mädels das Abendessen einnehmen wäre jeder andere längst gegangen. Doch hier offenbart sich Kult und Sekte, gepaart mit ein paar netten Hexenzaubern, die zwei Drittel der Mädels in ihren Bann ziehen. Schade, hier wurde viel verschenkt, denn alles ist so schon mal da gewesen, viel zu zahm und nur minder interessant. - 4/10
#3 "The Accident"
Dafür ist die dritte Episode ein Kracher. Mädel Nr. 3 kommt gerade so mit dem Leben davon und wird prompt von einem Auto derbe überfahren. Der Fahrer will helfen, doch in all seiner Not findet er kaum Hilfe. Also muss er selbst ran und je mehr er helfen will und je mehr er dem angerufenen Notruf vertraut, desto schlimmer wird alles. "The Accident" ist herrlich blutig, überaus spannend und schaurig-schön böse. Denn eines ist spätestens nach ein paar Minuten klar: der angerufene Notruf ist gar kein Notruf... "The Accident" ist für jeden Gorefan ein kleines Fest. Blutig, dreckig und dazu noch gut gespielt. Super. - 8/10
#4 "Jailbreak"
Sobald der Mann das krankenhaus endlich verlassen hat sieht man auch, wer hinter dem Notruf steckt. Doch dieser hat kaum Zeit sich zu sammeln, schon stürmt ein Mann mit einer Schrotflinte in der Hand den kleinen, düsteren Laden und sucht nach seiner Tochter. Doch die Menschen lachen ihn nur aus und man sieht noch, wie eine klauenbesetzte Hand den Rücken des Mannes aufreisst. Schwerverletzt nimmt dieser einen weiteren Mann als Geisel, der ihn zu seiner Tochter führen soll. Doch die will, als sie sie endlich gefunden haben, gar nicht weg. Im Gegenteil... "Jailbreak" ist nicht schlecht, doch traut sich zu wenig. Hier hätte etwas mehr Monster (im Vergleich zum ersten Kurzfilm) nur gut getan. - 6/10
#5 "The Way In"
Hier schließt sich der Kreis (indem er sich öffnet) und alles was man in "The Way Out" vermisst hatte, wird plötzlich beleuchtet und als Zuschauer kommt man um einen Aha-Effekt nicht drumherum. Auch wird einem spätestens hier klar, dass wir alle gefangen sind und dieser letzte kleine, dreckige Home-Invasion-Beitrag setzt "Southbound" noch ein Krönchen auf und lässt plötzlich auch "The Way In" in einem guten Licht erstrahlen. Das reicht, um "Southbound" insgesamt eine Empfehlung für Genrefans auszusprechen, die sich nicht scheuen, altbekanntes und altbewährtes auf neue Art erneut durchgekaut zu sehen. - 7/10
Kompetent gefilmt, solide gespielt, angenehm splatterig, flott erzählt, mit coolen 80er Sound unterlegt, viele Vexierspiele mit unterschiedlichen Horror-Motiven, eigentlich stimmt alles an dem Film. Mit etwas Phantasie lässt sich zwar erahnen was das Gezeigte bedeuten dürfte, aber am Ende bleibt zuviel Interpretationsfreiraum und zu viel Ungewissheit. "Southbound" ist daher insgesamt ein sehenswerter, gelungener und vor allem interessanter Beitrag im Horrorgenre.
6,5/10
Von SUNFILM auch im limitierten Mediabook erhältlich:
Quellen:
Inhaltsangabe: Sunfilm
Auf einem verlassenen Highway mitten in der Wüste kreuzen sich eines Nachts die Schicksale mehrerer Reisender, deren größte Prüfung ihnen erst noch bevorsteht. Denn in dieser finsteren Nacht scheinen ihre schlimmsten Albträume wahr zu werden: Die beiden Freunde Mitch (Chad Villella) und Jack (Matt Bettinelli-Olpin) stolpern auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit blutüberströmt in ein abgelegenes Diner. Eine Rockband (Hannah Marks, Nathalie Love und Fabianne Therese) lässt sich von einem ominösen Ehepaar (Susan Burke und Davey Johnson) mitnehmen, als ihr kleiner Tourbus schlappmacht. Ein Geschäftsmann (Mather Zickel) versucht verzweifelt, das Leben eines Mädchens zu retten, das er angefahren hat. In einer Bar unweit davon sorgt derweil ein aufgebrachter Mann (David Yow), der verzweifelt nach seiner verschollenen Schwester sucht, für Aufruhr, während in der Region eine Familie (Kate Beahan, Gerald Downey und Hassie Harrison) in ihrem Urlaub von einer Bande Maskierter terrorisiert wird.
"Von den Machern von V/H/S", wie es so schön auf dem Cover heißt, bekommt man nun eine neue Horror-Anthology, bestehend aus 5 Kurzfilmen, die irgendwie, irgendwo miteinander verknüpft sind, geboten. Und das Beste daran ist: endlich mal keine Wackelkamera und/oder Found Footage. "Southbound" ist ein kleiner, dreckiger und teilweise recht blutiger und zeigefreudiger Streifen, der über seine gesamte Laufzeit zu unterhalten weiß. Die Episoden sind kurzweilig, die eine mehr, die andere weniger gut, aber alle immerhin mindestens Mittelmaß, sodass man den einen oder andern 'Ausrutscher' gern verzeiht. Doch zu den einzelnen Episoden.
#1 "The Way Out"
Der Aufhänger für das gesamte Spektakel beginnt wie ein Roadmovie, in dem alles Wichtige schon längst passiert zu sein scheint. Die Straße führt ins Nirgendwo, die beiden Ganoven können fahren wohin sie auch wollen - es führt sie immer und immer wieder an denselben Ort (zurück). Nicht schlecht als Einstieg und macht Lust auf mehr. Leider sind die CGI-Monster etwas billig gemacht und auch zu schnell zu offen zu sehen, sodass hier ein ganz großer Teil an Spannung einfach flöten geht. Immerhin gibt es einen ordentlich derben Kill und eine hübsche Überleitung. - 6/10
#2 "Siren"
Die in der Überleitung gesehenen Rockermädels haben einen Platten. Dumm, in so einer wüstenartigen, trostlosen Gegend. Da kommt das nette Ehepaar, welches bereitwilig Hilfe anbietet gerade recht, doch der aufmerksame Zuschauer weiß sofort: das wird nicht gut ausgehen. Und tatsächlich, denn spätestens wenn die beiden wortkargen Söhne gemeinsam mit den drei Mädels das Abendessen einnehmen wäre jeder andere längst gegangen. Doch hier offenbart sich Kult und Sekte, gepaart mit ein paar netten Hexenzaubern, die zwei Drittel der Mädels in ihren Bann ziehen. Schade, hier wurde viel verschenkt, denn alles ist so schon mal da gewesen, viel zu zahm und nur minder interessant. - 4/10
#3 "The Accident"
Dafür ist die dritte Episode ein Kracher. Mädel Nr. 3 kommt gerade so mit dem Leben davon und wird prompt von einem Auto derbe überfahren. Der Fahrer will helfen, doch in all seiner Not findet er kaum Hilfe. Also muss er selbst ran und je mehr er helfen will und je mehr er dem angerufenen Notruf vertraut, desto schlimmer wird alles. "The Accident" ist herrlich blutig, überaus spannend und schaurig-schön böse. Denn eines ist spätestens nach ein paar Minuten klar: der angerufene Notruf ist gar kein Notruf... "The Accident" ist für jeden Gorefan ein kleines Fest. Blutig, dreckig und dazu noch gut gespielt. Super. - 8/10
#4 "Jailbreak"
Sobald der Mann das krankenhaus endlich verlassen hat sieht man auch, wer hinter dem Notruf steckt. Doch dieser hat kaum Zeit sich zu sammeln, schon stürmt ein Mann mit einer Schrotflinte in der Hand den kleinen, düsteren Laden und sucht nach seiner Tochter. Doch die Menschen lachen ihn nur aus und man sieht noch, wie eine klauenbesetzte Hand den Rücken des Mannes aufreisst. Schwerverletzt nimmt dieser einen weiteren Mann als Geisel, der ihn zu seiner Tochter führen soll. Doch die will, als sie sie endlich gefunden haben, gar nicht weg. Im Gegenteil... "Jailbreak" ist nicht schlecht, doch traut sich zu wenig. Hier hätte etwas mehr Monster (im Vergleich zum ersten Kurzfilm) nur gut getan. - 6/10
#5 "The Way In"
Hier schließt sich der Kreis (indem er sich öffnet) und alles was man in "The Way Out" vermisst hatte, wird plötzlich beleuchtet und als Zuschauer kommt man um einen Aha-Effekt nicht drumherum. Auch wird einem spätestens hier klar, dass wir alle gefangen sind und dieser letzte kleine, dreckige Home-Invasion-Beitrag setzt "Southbound" noch ein Krönchen auf und lässt plötzlich auch "The Way In" in einem guten Licht erstrahlen. Das reicht, um "Southbound" insgesamt eine Empfehlung für Genrefans auszusprechen, die sich nicht scheuen, altbekanntes und altbewährtes auf neue Art erneut durchgekaut zu sehen. - 7/10
Kompetent gefilmt, solide gespielt, angenehm splatterig, flott erzählt, mit coolen 80er Sound unterlegt, viele Vexierspiele mit unterschiedlichen Horror-Motiven, eigentlich stimmt alles an dem Film. Mit etwas Phantasie lässt sich zwar erahnen was das Gezeigte bedeuten dürfte, aber am Ende bleibt zuviel Interpretationsfreiraum und zu viel Ungewissheit. "Southbound" ist daher insgesamt ein sehenswerter, gelungener und vor allem interessanter Beitrag im Horrorgenre.
6,5/10
Von SUNFILM auch im limitierten Mediabook erhältlich:
Quellen:
Inhaltsangabe: Sunfilm
Space Jam (1996)
http://www.imdb.com/title/tt0117705/
Der böse Mr. Swackhammer (Stimme: Danny DeVito) benötigt dringend neue Attraktionen für seinen Vergnügungspark auf dem Planeten Moron Mountain. Er schickt fünf kleine Aliens ins Looney Tune Land, um die Looney Tunes zu kidnappen und als neues Highlight in die ferne Galaxie zu verfrachten. Siegesgewiss kann Bugs Bunny (Stimme: Billy West) die Wesen überreden, die Angelegenheit auf dem Basketballfeld zu klären. Doch die Aliens bemächtigen sich sogleich des Talents von fünf NBA-Stars und verwandeln sich in riesige Monster. Nun kann nur noch einer die Looney Tunes davor bewahren, zur Rummelattraktion zu verkommen. Verzweifelt ziehen sie den ehemaligen Basketball-Superstar Michael Jordan in ihre Comicwelt und überreden ihn, sie zu coachen. Nach einigem Zögern sagt er zu und bereitet sich mit seinen neuen Freunden auf das Spiel ihres Lebens vor...
Vermischt man Trickfilm- und Realfilmelemente kommt eigentlich immer etwas zumindest Interessantes dabei heraus. Das war schon bei dem 8 Jahre vor "Space Jam" erschienenen und famosen "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" so. Das in "Space Jam" dazu noch ein Basketballstar namens Michael 'Air' Jordan von der Partie ist, macht dann den Film um einiges interessanter. Der Film entstand zu einer Zeit, in der Jordan für viele ein Vorbild war. Das Logo der Chicago Bulls, seinem Verein, fand sich auf jedem Cap, auf jedem Shirt wieder und die Ermordung seines Vaters schockierte ebenso wie sein Entschluss vom Basketball-Sport zurück zu treten. Was ihn damals geritten hat, weiss wohl nur er selbst. Jedenfalls war Jordan für eine Saison bei den Birmingham Barons, einem Minor League Baseball-Team der Chicago White Sox. Dieses Zwischenspiel, bevor Jordan wieder Basketballprofi wurde, nahm sich Warner Bros. als Hintergrundgeschichte für "Space Jam". Hier dichtet man dem legendären 'Air' Jordan an, das er zusammen mit Bugs Bunny und einigen weiteren bekannten Looney Tunes gegen böse Außerirdische Basketball spielen muss. Die Aliens bedienen sich der Fähigkeiten einiger seiner ehemaligen "Dreamteam"-Kollegen (die hier auch Gastauftritte haben und sich selbst spielen) und mutieren dann zu mega-mäßigen Spielern.
Und wenn man dann noch das Gehirn auf Durchzug stellt und sich an der charmanten Inszenierung erfreuen kann, dann hat man hier durchaus kurzweiligen Spass.
6,5/10
Exklusiv bei amazon.de gibt es den Film auch im limitierten Steelbook mit partieller Lackierung und Innendruck.
Der böse Mr. Swackhammer (Stimme: Danny DeVito) benötigt dringend neue Attraktionen für seinen Vergnügungspark auf dem Planeten Moron Mountain. Er schickt fünf kleine Aliens ins Looney Tune Land, um die Looney Tunes zu kidnappen und als neues Highlight in die ferne Galaxie zu verfrachten. Siegesgewiss kann Bugs Bunny (Stimme: Billy West) die Wesen überreden, die Angelegenheit auf dem Basketballfeld zu klären. Doch die Aliens bemächtigen sich sogleich des Talents von fünf NBA-Stars und verwandeln sich in riesige Monster. Nun kann nur noch einer die Looney Tunes davor bewahren, zur Rummelattraktion zu verkommen. Verzweifelt ziehen sie den ehemaligen Basketball-Superstar Michael Jordan in ihre Comicwelt und überreden ihn, sie zu coachen. Nach einigem Zögern sagt er zu und bereitet sich mit seinen neuen Freunden auf das Spiel ihres Lebens vor...
Vermischt man Trickfilm- und Realfilmelemente kommt eigentlich immer etwas zumindest Interessantes dabei heraus. Das war schon bei dem 8 Jahre vor "Space Jam" erschienenen und famosen "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" so. Das in "Space Jam" dazu noch ein Basketballstar namens Michael 'Air' Jordan von der Partie ist, macht dann den Film um einiges interessanter. Der Film entstand zu einer Zeit, in der Jordan für viele ein Vorbild war. Das Logo der Chicago Bulls, seinem Verein, fand sich auf jedem Cap, auf jedem Shirt wieder und die Ermordung seines Vaters schockierte ebenso wie sein Entschluss vom Basketball-Sport zurück zu treten. Was ihn damals geritten hat, weiss wohl nur er selbst. Jedenfalls war Jordan für eine Saison bei den Birmingham Barons, einem Minor League Baseball-Team der Chicago White Sox. Dieses Zwischenspiel, bevor Jordan wieder Basketballprofi wurde, nahm sich Warner Bros. als Hintergrundgeschichte für "Space Jam". Hier dichtet man dem legendären 'Air' Jordan an, das er zusammen mit Bugs Bunny und einigen weiteren bekannten Looney Tunes gegen böse Außerirdische Basketball spielen muss. Die Aliens bedienen sich der Fähigkeiten einiger seiner ehemaligen "Dreamteam"-Kollegen (die hier auch Gastauftritte haben und sich selbst spielen) und mutieren dann zu mega-mäßigen Spielern.
Man kann nun die Looney Tunes mögen oder nicht. Vielen sind die Gags
und Späße von Bugs Bunny, Duffy Duck und Wile E. Coyote zu überdreht -
und wenn man ganz ehrlich ist, dann ist es ja auch so. Man muss diese
Art von kindischen Humor eben mögen. Und Jordan kann ebenso wenig
schauspielern wie Baseball spielen. Soviel
ist gewiss. Für sämtliche anderen Basketballstars gilt dasselbe. Bei den
realen Darstellern sorgen Wayne Knight und Bill Murray für die richtige
Unterhaltung. Ansonsten baut der Film auf den Witz der Looney Tunes.
Und das macht er ganz fantastisch. Der Slapstick und der Anarchowitz der
bekannten Figuren schwappt auch in ihrem Spielfilmdebüt auf mich als
Zuschauer über. Sylvester, Duffy Duck, Yosemite Sam, Road Runner machen
den Film zum Hit. Sogar Reminiszenzen an die gegenwärtige Popularkultur
fehlen nicht (z.B. "Pulp Fiction"). Erwähnenswert ist auch der eingängige
Soundtrack. Hierzu trugen
neben Technotronic, Coolio oder Barry White vor allem Seal ("Fly Like An
Eagle") und R.Kelly ("I Believe I Can Fly") einprägsame Songs bei.
Letzter
wurde durch seinen Soundtrack-Beitrag damals zum Star.
Und wenn man dann noch das Gehirn auf Durchzug stellt und sich an der charmanten Inszenierung erfreuen kann, dann hat man hier durchaus kurzweiligen Spass.
6,5/10
Exklusiv bei amazon.de gibt es den Film auch im limitierten Steelbook mit partieller Lackierung und Innendruck.
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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Inhaltlich ist die schon ein Jahr später erschienene Fortsetzung wie zu erwarten ein Klon seines Vorgängers. Unweit vom ehemaligen Schauplatz des gemetzels im "Camp Crystal Lake" entsteht ein weiteres Camp am See, auf dem ein zweiwöchiger Lehrgang für die Betreuuer abgehalten wird. Wieder darf die (augenscheinlich noch größer gewordene) Gruppe ankommen, sich ein wenig mit einander vergnügen und wird dann ohne weitere Höhepunkte zügig niedergemetzelt. Hier sei jedem die "Unrated Version ans Herz gelegt, die doch einiges mehr an blutigsten Schauwerten zu bieten hat, als die traurige und oft um wesentliche Details erleicherte R-Rated Fassung.
Atmosphärisch erinnert der zweite "Freitag der 13." tatsächlich etwas an den ersten "Halloween", jedoch ohne jemals dessen schaurige Stimmung gänzlich zu erreichen, was mitunter an Teilen des wirklich nicht mehr zeitgemäßen Scores liegen könnte, dessen hohe und schiefe Töne eher einen verkniffenen Blick als ein unheimliches Gefühl hervorrufen. Ein klein wenig ist dies jedoch auch Gejammer auf hohem Niveau, denn, nur weil der Zahn der Zeit dieses Werk nun nicht verschont hat, wird daraus partout kein schlechter Film.
Alles in allem fühlt sich "Jason kehrt zurück" (dessen deutscher Titel ja völliger Mumpitz ist, da Jason im ersten Teil überhaupt nicht der Mörder war) aus heutiger Sicht wie ein Übergangsfilm an, der sklavisch in Inszenierung und Inhalt den ersten Teil reproduziert, aber zugleich auch den Samen pflanzt, aus dem sukzessiv das Kult-Potential der Jason-Figur erwachsen wird. Inszenatorisch ist das Ganze nach wie vor absolut in Ordnung und ein gruseliger Grundton bleibt allemal. Letzteres schien der Produktion ohnehin von größerer Relevanz zu sein, wofür auch die rar gesäten Slasher-Szenen Indiz sind, die übrigens nicht durch übermäßige Härte auffällig werden. In Bezug auf die Brutalität sind heutzutage beileibe ganz andere Kaliber bekannt, was aber nichts daran ändert, dass der zweite "Freitag der 13." am Ende ein gut gemeinter, wenn auch etwas abgenutzter, Horrorstreifen bleibt.
6,5/10