Nachdem Eric Bowen (Sam Rockwell) seinen Job verloren hat, muss er mit seiner Frau Amy (Rosemarie DeWitt) sowie den Kindern Kendra (Saxon Sharbino), Griffin (Kyle Catlett) und Madison (Kennedi Clements) in eine andere Stadt ziehen. In ihrem neuen Heim beginnen sich schon bald seltsame Vorfälle zu häufen und schließlich überschlagen sich die Ereignisse und die kleine Madison verschwindet auf unerklärliche Weise. Bald ist allen klar, dass hier übernatürliche finstere Mächte im Spiel sind. Die panischen Bowens setzten ihre letzte Hoffnungen auf die Parapsychologin Dr. Brooke Powell (Jane Adams) und den TV-Moderator Carrigan Burke (Jared Harris), der die Sendung "Haunted House Cleaners" präsentiert. Zusammen gehen sie den seltsamen und unheimlichen Geschehnissen im Hause der Familie auf den Grund, um dem Spuk ein Ende zu setzen.
"Poltergeist" ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass man sich a) nicht an Klassikern vergreifen sollte und b) ein übermässiger CGI-Einsatz nicht für Furcht und Schrecken sorgen kann - im Gegenteil. Das Remake des 1982er Erfolgsfilms wiederholt quasi 1:1 die Geschichte des Originals, baut hier und da ein paar neue Elemente ein, macht alles ein wenig moderner, bleibt aber letztlich und gerade deshalb weit hinter den sowieso schon gering angesetzten Erwartungen zurück, sodass man den Film an sich unterm Strich auch nur mit "ganz nett" betiteln kann. Denn ganz nett ist der familiäre Zusammenhalt, der beschworen wird. Ganz nett sind die Anklänge von Sozialkritik, wenn die Familie plötzlich von der Elektrizität und den elektronischen Geräten beherrscht wird. Ganz nett sind auch die Spezialeffekte der Geisterwelt. Und schließlich ist auch das Schauspiel der unterforderten Darsteller ganz nett. Dabei verspricht die Schauspielliga mit Sam Rockwell als fürsorglicher Familienvater eher Gutes, auch die von Geistern heimgesuchte Tochter und sogar er mittlere Sohn machen einen ordentlichen Job. Keiner von Ihnen kann aber Heather O'Rourke, die das junge Mädchen im 82er Film spielte, auch nur ansatzweise das Wasser reichen.
So wird man in knapp 90 Minuten weder richtig gegruselt und findet nur ab und zu ein paar doch ganz nette Schreckmomente, die aber angeschts mangelnder Identifizierung mit den Darstellern genauso schnell wieder verpuffen. Hätte sich Regisseur Gil Kenan mal auch nur ein wenig über den Tellerrand hinausgewagt, dann, ja dann hätte man aus einer Neuverfilmung tatsächlich noch etwas herausholen können. Man kann sagen was man will, aber mich gruseln Skelette mehr, wenn sie nicht aus CGI bestehen - auch wenn sie hier halbwegs gut aussehen. Aber gut aussehen muss das alles in einem Gruselfilm nicht: es muss wirken. Und wirken tut hier leider nur sehr wenig. Einzig die Tatsache, dass "Poltergeist" erneut produziert wurde, sorgt dafür,
dass man sich als Filmfan gruselt. So eine anti-progressive und lieblose
Wiederkäuung eines Klassikers ist einfach nur der blanke Horror.
5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
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