http://www.imdb.com/title/tt0460791/
Los Angeles in den 1920ern: Der verletzte Hollywood-Stuntman Roy Walker
(Lee Pace) liegt im Krankenhaus und erzählt der achtjährigen Alexandria
(Catinca Untaru) Geschichten, damit die ihn mit Morphium versorgt und er
sich umbringen kann. Er berichtet ihr von fünf Helden auf einem
Rachefeldzug: Der ehemalige Sklave Otta Benga (Marcus Wesley), der
italienische Sprengstoffexperte Luigi (Robin Smith), der Inder (Jeetu
Verma) [1], der stark verfremdete Charles Darwin (Leo Bill) und der
maskierte Bandit (Lee Pace in einer Doppelrolle) wollen gemeinsam Rache
an dem bösen Governor Odious (Daniel Caltagirone) üben. Alexandria
gefallen die Erzählungen des Invaliden. Sie möchte mehr von ihnen hören
und beschafft dem Stuntman deswegen eifrig die geforderten
Beruhigungsmittel. Erst spät merkt sie, worauf Erzählung und Handeln
ihres neu gewonnenen Freundes hinauslaufen...
"The Fall" erzählt eine sehr tragische und ernste Geschichte, in einem äußerst fantasievollen Gewand.
Er ist in jedem Fall ein ziemlich außergewöhnlicher Film.
Gedreht in 18 Ländern, mit Tarsem Singhs persönlichem Vermögen
finanziert und etwa vier Jahre Produktionszeit. Es ist ein echtes
Herzensprojekt von Singh gewesen und das merkt man dem Film auch in
jeder Einstellung an. Dieser Film hat eine ganze Menge Herz. Optisch
zudem eine echte Wucht, mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, die
einem förmlich den Atem rauben können. Kaum zu glauben, welche schöne
Plätze wir auf dieser Erde haben. Dazu klasse Kostümdesigns und eine
echte Farbvielfalt, wodurch er visuell für mich einer der schönsten
Filme aller Zeiten ist. Ihn aber nur auf seine optische Komponente zu
reduzieren, wie es so mancher tut, ist ein Fehler.
Seine stärksten
Momente hat er nämlich in den Szenen, die in der Realität verankert
sind. Das Verhältnis zwischen Roy und Alexandria entwickelt sich von
Minute zu Minute konstant weiter. Alexandria sieht in Roy nach einiger
Zeit eine Art Vaterersatz, fängt an ihn in ihr Herz zu schließen und
möchte nicht das Roy stirbt. Roy wiederum, fängt durch sie an, wieder
neuen Lebensmut zu schöpfen. Es ist einfach nur wunderschön, die
beiden miteinander zu beobachten. Lee Pace spielt den gebrochenen Mann
sehr überzeugend und liefert eine grandiose Performance ab. Es ist aber
vor allem Catinca Untaru, die nachhaltig beeindruckt. Sie spielt das
überzeugendste kleine Mädchen, das man je in einem Film erlebt hat. Sie
hat noch nie einen Film gesehen, dementsprechend ist für sie fast alles
ein kleines Wunder. Sie geht mit höchstmöglicher kindlicher Fantasie
und Neugier an alles heran. Einfach eine hinreißende und glaubhafte
Darbietung ihrerseits. Gerade die Momente mit Roy gegen Ende sind
herzzerreißend.
Zwar ist die erzählte Geschichte teilweise etwas holprig erzählt und
hat gerade im Mittelteil ihre Längen, aber diese sind im Gesamtkontext
verzeihlich, wenn man sich von der Magie des Filmes so verzaubern lässt. "The Fall" ist wahrlich eine echte Liebeserklärung an das Medium
Film und an die kindliche Fantasie. Genau für solche Filme gibt es das
Kino.
8,5/10
Von CAPELIGHT PICTURES erschien der Film seinerzeit im Mediabook. Nr. 2 in der Reihe der "Limited Collector's Edition". Selbstverständlich ist dieses Mediabook heute nur noch schwer bis gar nicht mehr zu bekommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen