Die wahre Geschichte über die Rivalität zwischen zwei Formel-1-Rennfahrern, dem Österreicher Niki Lauda (Daniel Brühl) und dem Engländer James Hunt (Chris Hemsworth). Im Jahr 1976 gerät Laudas Ferrari in der zweiten Runde des deutschen Grand Prix am Nürburgring ins Schleudern und er selbst verbrennt bei dem Crash beinahe - während Hunt das Rennen gewinnt. Sechs Wochen später sitzt Lauda aber wieder am Steuer und beginnt eine furiose Aufholjagd im Kampf um den Gesamtsieg. Das atemberaubende Duell ist auch der Kampf zweier gegensätzlicher Philosophien im Rennsport: auf der einen Seite der englische Playboy und Frauenschwarm Hunt, der mit dem bekannten Model Suzy Miller (Olivia Wilde) verheiratet ist, auf der anderen Seite der ehrgeizige und disziplinierte Vorzeige-Sportler Lauda. Der schlägt Hunt beim Großen Preis von Italien und anschließend auch in Kanada sowie in den USA, doch damit ist die denkwürdige Rennsaison noch nicht gelaufen...
Es gibt sie also doch noch - Motorsportfilme, die man ernst nehmen kann. Nachdem sich schon Silvester Stallone im 2001er "Driven" nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat und später fast nur noch Ableger oder Crossover-Rennfilme (man denke da an "The Fast And The The Furious" oder "Need For Speed") produziert worden, war das Genre schon fast abgeschrieben.
Zum Glück gibt es aber Filmemacher Ron Howard, der sich mit "Rush" wieder dem ernsteren Thema des Motorsports und damit des Sportfilms zuwendet und ebenso einmal mehr das Genre Drama und Biographie geschickt miteinander verknüpft. "Rush" erzhält für Motorsportsfans die altbekannte Geschichte des Nikki Lauda und seinem Freund/Feind James Hunt, die sich in den siebziger Jahren, einer der Hochzeiten des Formel-1-Sports erbitterte Duelle lieferten. Wie das ausging ist sicher allgemein bekannt. Von daher ist es auch klar, welchen Weg der Film gehen wird und so bietet auch das Ende für alle Motorsportinteressierten keine wirklich Überraschung. Überraschend ist allerdings die Inszenierung, die über volle 2 Stunden - obgleich des erwarteten Finales - jederzeit spannend und interessant ist und kaum Leerlauf bietet.

Hervorzuheben sind dabei auch Christian McKay als sehr überzeugender Lord Hesketh, Pierfrancesco Favini als Clay Regazzoni und Julian Rhind-Tutt als fiktiver Schraubergott "Bubbles" Horsley. Regisseur Ron Howard nähert sich dieser eher unamerikanischen Motorsportform mit Finesse und einem für Hollywood auch beinahe untypischen Blick für Details. Da es sich bei "Rush" nicht um eine Dokumentation handelt, sondern, um einen Spielfilm, ist klar dass bestimmte Situationen und Aspekte etwas überzogen dargestellt werden. Bis zu einem gewissen Punkt ist dies auch akzeptabel, auch weil ein so ein Film nicht nur Informationen transportieren will, sondern vor allem Emotionen. Allerdings ist es immer traurig, wenn zuviel an der Originalgeschichte herumgeschraubt wird. Einige zeitlichen Fakten werden falsch dargestellt und auch Personen wurden nicht korrekt in die Story integriert. Deswegen ist zwar nicht alles richtig, aber doch richtiger als man es hätte erwarten können oder befürchten müssen. Unterm Strich steht ein exzellenter Sport-/Rennfilm mit gut entwickelten Charakteren, tollen Bildern, einem hörenswerten Soundtrack und richtiger Motorsportatmosphäre.
8,5/10
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