http://www.imdb.com/title/tt0324216/
Noch ist die Stimmung gut: Die Teenager Erin (Jessica Biel), Morgan
(Jonathan Tucker), Pepper (Erica Leerhsen), Andy (Mike Vogel) und Kemper
(Mike Vogel) waren gerade in New Mexiko und befinden sich nun auf dem
Heimweg. Die Taschen sind voll Marihuana, die Karten fürs anstehende
Lynard-Skynard-Konzert im Portemonnaie und die Sorgen der Welt weit weg.
Doch als sie am Straßenrand die vollkommen verstörte Henrietta (Heather
Kafka) aufgabeln, verfliegt die sorglose Stimmung schnell. Schon bald
nämlich werden sie von einem maskierten Hinterwäldler verfolgt, dessen
liebstes Spielzeug eine kreischende Kettensäge ist...
Normalerweise traut man Explosions- und Sonnenuntergangsspezialist Michael Bay ja keine wirklich gute Neuverfilmung eines Stoffes zu, bei dem es gerade auf die Fans ankommt. Umso mehr überrascht es, dass Bay als ausführender Produzent und Regisseur Marcus Nispel es tatsächlich gelungen ist, den düster-dreckigen Stoff quasi nur etwas aufzupeppen und einen extrem blutigen Horrorstreifen mit angenehm vielen Spannungs- und Schockmomenten zu schaffen. Das Remake des Kult-Horrorstreifens von Tobe Hooper beeindruckt mit der
richtigen Stimmung, der richtigen Bande an Opfern und einer grandiosen
Erzählung über die Hewitt-Familie, die grausamer und bösartiger kaum sein
könnte. Auch punktet der Film allein schon aufgrund der Tatsache, dass
hier ausnahmsweise und untypisch für einen (Mainstream-)Horrorfilm des 21.
Jahrhunderts in keiner Szene auch nur ein Fitzelchen nackter Haut zu sehen ist und in dystopisch blassen Farben gehalten vermittelt der Streifen von Anfang an eine perfekte Grundstimmung. Schon am Anfang des Filmes drückt sich ebendiese bedrückende Stimmung
durch, als die fünf Teenager ein junges verstörtes Mädchen von der
Straße aufnehmen, das kurz darauf vor deren Augen eine Waffe zieht und
sich in den Mund schießt. Und hier kommt gleich der nächste große Pluspunkt des Films: R.
Lee Ermey als herumbrüllender, beleidigender und grober Mann. Diese Rolle stand ihm schon als Ausbilder in "Full Metal Jacket" - und man hat das Gefühl, dass der Mann tatsächlich in solchen Charakteren aufgeht - verkörpert er sie doch so gut.
Zwar fallen auch hier die Teenies beim Kampf gegen den
Maskenträger auch ab und an mal hin, verhalten sich aber dennoch nicht völlig dämlich. Im Gegenteil, gerade die Performance von Jessica Biel,
die hier wirklich einen großen Job macht: glaubhaft angsterfüllt flieht sie vor dem Kettensägenkiller, gibt sich ab mit beunruhigend entspannten Bewohnern in einem Wohnwagen
ab und sorgt allgemein für einen Protagonisten, mit dem man mitfiebern kann. Zusammenfassend heisst das: "Texas Chainsaw Massacre" besticht hauptsächlich in der dreckigen,
bedrückenden Stimmung, die den ganzen Film lang anhält und des hier
wirklich starken Final Girls. Ein gutes Remake, ohne Frage.
7/10
Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 500 Stück limitierten "Double Feature"-Mediabook, zusammen mit "Texas Chainsaw":
Quellen:
Inhaltsangabe: Nameless / Warner Bros.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen