http://www.imdb.com/title/tt0080339/
Kampfpilot Ted Striker (Robert Hays) ist keiner, der schnell aufgibt.
Seine Ex Elaine (Julie Hagerty) mag ihm gerade einen Korb gegeben haben -
doch das hindert ihn nicht daran, seiner Verflossenen auf dem Flug von
Los Angeles nach Chicago zu folgen. Für den Mann mit gebrochenem Herz
gar nicht so leicht, leidet er schließlich unter traumatisch begründeter
Flugangst. Teds Unbehagen wird jedoch nebensächlich, sobald eine
Fischvergiftung den großen Teil der Passagiere nebst Cockpitbesatzung in
einen bemitleidenswerten Zustand versetzt. Laut Mitpassagier und Arzt
Dr. Rumack (Leslie Nielsen) gibt es nur einen Ausweg: Ted muss seine
Angst überwinden und die Maschine landen...
Der erste wirkliche Spielfilm des Zucker-Abraham-Zucker-Geschwaders nach "Kentucky Fried
Movie", welcher eigentlich nur eine Best-Of-Show aus Gags und Sketchen und dem phytonschen "And Now For Something Completely Different" nicht ganz unähnlich ist. Doch hier, in "Airplane!", lässt sich schon
wunderbar das Erfolgsgeheimnis erkennen, mit dem das Trio später
Kinogeschichte schreiben sollte. Noch nicht ganz so hoch in der Niederschlagsfrequenz der Gags und
mit ein winzig mehr Luft zwischen den einzelnen Sketchen, lässt sich
"Airplane!" prima als Vorlage für die Karriere von Charakteren wie Frank Drebin und Topper Harley erkennen.
"Captain, wie schnell können Sie landen?" - "Nun, das kann ich nicht sagen!" - "Mir können Sie es sagen, ich bin Arzt!" - "Nein, ich meinte ich weiß es nicht!" - "Sie können aber doch raten!" - "Tja, nicht innerhalb der nächsten 2 Stunden" - "Sie können es innerhalb der nächsten 2 Stunden nicht raten?"
Weniger als eine völlig neue Art des Genres zu erfinden, schmissen
die Zuckers und Abrahams einfach alle Spielarten der Komödie in einen
Topf und rührten einmal kräftig darin herum. Slapstick, Screwball,
Wortwitz, Überhöhung. Von dem platten Haudraufhumor der drei Stooges
über die ironische Betrachtung der Marx-Brüder bis hin zu dem bildlichen
Humor der Chaplin-Filme und den völlig aus jeder logischen Verankerung
gerissenen Spontanhumor der erwähnten Phytons, hier geht einfach alles. Fühlte man sich in Komödien ansonsten ab spätestens der Hälfte des
Filmes in sicheren Händen und wusste ziemlich genau, was von dem
ablaufenden Film zu erwarten und in welchen Humorgewässer man den Rest
des Filmes zu verbringen hatte, so war mit "Airplane!" jegliche
Humorkohärenz über Bord geworfen.
"Was ist mit dir?" - "Mein Einsatzbefehl ist da. Mein Geschwader hat
Startbefehl für morgen früh. Wir bonbardieren die Lagerdepots in
Dagreen, so etwa 6 Uhr. Wir fliegen von Norden her ein. Unter ihrem
Radar." - "Und wann kommst du wieder zurück ?" - "Das kann ich dir nicht
sagen. Das ist geheim, weisst du?"
"Airplane!" funktioniert genau innerhalb dieser Logik, verlässt
zwar dutzende Male die eigentliche Geschichte und eskaliert doch
innerhalb der Regeln des Katastrophenfilms, aber besitzt - im Gegensatz zu späteren Werken - auch noch Kunstpausen. Die größten Lacher hat wohl der völlig durchgeknallte Stephen Stucker als Johnny, der aus wirklich jeder Situation mit kindlicher Naivität und absolut wortgetreuem Denken einen Brüller holt.
Während also in der "Die nackte Kanone"-Trilogie später Brachial-Humor zu sehen ist, so ist bei der
Reise im Flugzeug doch an vielen Stellen wirklich viel Herzblut dabei.
Ob nun in der Bar-Szene mit "Staying Alive" oder bei der komplett
überzogenen Lovestory... Charme begleitet den Slapstick-Humor, und das ist
etwas, was diesen Streifen so außergewöhnlich macht.
8/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen