http://www.imdb.com/title/tt0120623/
In der Ameisenkolonie des Erfinders Flick (Dave Foley) geht die Angst
um, weil jedes Jahr im Sommer die Grashüpfer unter Führung des bösen
Hopper (Kevin Spacey) auftauchen und von den Ameisen einen
Nahrungsmitteltribut fordern. Die Ameise Flick, die sich mit nutzlosen
Erfindungen und ihrem individuellen Verhalten schon immer unbeliebt
gemacht hat, schießt nun aber den Vogel ab. Mit einem unglücklichen
Unfall sorgt Erfinder Flick für die Vernichtung der bisher gesammelten
Nahrungsmittel, so dass die Forderungen der Grashüpfer nicht erfüllt
werden können. Um seinen Fehler wieder gut zu machen, möchte Flick Hilfe
von auswärts holen, mit der die Grashüpfer in die Schranken gewiesen
werden sollen. Aber die untröstliche Ameise musst feststellen, dass es
gar nicht so leicht ist, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu
stellen. Flick und seinen Artgenossen droht eine schlimme Strafe durch
die Grashüpfer.
In Pixars zweitem Geniestreich (nach "Toy Story") zeigt sich eine der größten Stärken des
Animationsstudios: sie zeigen uns die Welt mit den Augen von etwas
anderem als Menschen. Im Fall von "Das große
Krabbeln" wird gezeigt wie die Welt der Insekten aussieht. Obendrein vermenschlichen sie die Charaktere so sehr,
dass man zu den Charakteren sofort Sympathie aufbaut. Die Welt von "Das große Krabbeln" gehört zu meinen persönlichen Pixar-Favoriten.
Die Landschaften sind überaus detailverliebt. Hier sehen wir wie
Insekten die Welt wahrnehmen: Sandkörner sind Steine, Regen ist wie eine
große Flut, ein Grashalm wirkt wie ein Baum und ein Vogel ist eines der
gefährlichsten Wesen, die es gibt. Weil das ja noch nicht genug ist,
müssen die armen Ameisen in diesem Film Futter für eine Bande Grashüpfer
sammeln.
Die Story ist herrlich schräg und mit sehr viel Humor auf liebevolle
Weise erzählt. Man lernt hier Charaktere kennen, die sofort sympathisch
sind, da sie alle mit Problemen aufgrund ihrer Spezies zu tun haben.
Marienkäfer Franzi wird immer für eine Frau gehalten, einfach weil er
ein Marienkäfer ist und Stabheuschrecke Slim bekommt immer nur
Zirkus-Rollen als Besen oder Stock. Die Zirkustruppe sorgt zweifellos
für die größten Lacher - und die bayrisch synchronisierte Raupe Gustl landet mit jedem Spruch einen Treffer. Jeder hat seine eigenen kleinen Macken, daher
sorgt jede Nebenrolle für Humor.
Mit Grashüpfer-Boss Hopper hat man einen der charismatischsten
Fieslinge überhaupt. Er ist clever, er ist gemein, er ist bedrohlich, er
ist ein brillanter Anführer und auch noch extrem gut synchronisiert. Ein großes Vergnügen mit kleinen Helden und einem eindrucksvollem
Finale, das bei mir für reichlich Gänsehaut gesorgt hat. Komponist Randy
Newman hat da einen großen Teil zu beigetragen. Die Schönheit und die
Größe dieser Welt fängt er mit seiner Musik sehr gut ein. Doch gerade
die rebellische Ader des Films, die zum Ende hin stark aufkommt, erfasst
er perfekt. Die Oscarnominierung für die Filmmusik war mehr als
verdient.
Ein kleines Meisterwerk - wie man es von Pixar erwartet.
8,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Disney / Pixar
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