http://www.imdb.com/title/tt0105695/
Der alternde William ‘Bill’ Munny (Clint Eastwood)
war vor seiner Heirat ein gefürchteter Revolverheld, der die meiste
Zeit seines Lebens im Suff verbracht hat. Erst seine Frau brachte ihm
vom Trinken und Schießen ab. Nach ihrem Tod führt er nun zusammen mit
seinen beiden Kindern ein tristes Leben als Schweinezüchter, das er ohne
seine Frau nur mühsam meistert. Da erscheint eines Tages der junge
kurzsichtige Möchtegern-Revolverheld Schofield Kid (Jaimz Woolvett), der ihm von einem lukrativen Auftrag berichtet. In dem Städtchen Big Whiskey ist die Prostituierte Delilah (Anna Levine) von zwei Viehtreibern übel zugerichtet und entstellt worden. Der örtliche Sheriff Little Bill Daggett (Gene Hackman)
hat den Vorfall nur als geringfügige Ordnungswidrigkeit behandelt und
als Strafe sieben Pferde festgelegt. Die Anführerin der Prostituierten,
Strawberry Alice (Frances Fisher),
protestierte gegen diese Ungerechtigkeit und hat sich mit ihren
Kolleginnen zusammengetan und ein Kopfgeld von 1000 Dollar auf den Tod
der beiden Männer ausgesetzt. Da er das Geld dringend braucht und den Auftrag für eine ehrenvolle
Aufgabe hält, beschließt Bill Munny, sich mit Schofield Kid auf die
Suche nach den zwei Männern zu machen. Er kann seinen alten Partner Ned
Logan (Morgan Freeman), der mittlerweile mit einer Indianerin zusammenlebt, überreden, mit ihnen die Ehre der Prostituierten wiederherzustellen.
Kalt, dreckig, bedächtig und brutal... so stellt man sich den Wilden Westen
vor. Und dieser Film bringt genau das verdammt gut rüber! Da gibt es keine
Huren, die einem Reizwäschekatalog entsprungen sind. Da muss auch mal
tagelang bei schlimmstem Regenwetter durch die Gegend geritten werden
ohne das etwas passiert. Da versagen noch so manchen sogenannten
Westernhelden die Nerven wenn es drum geht eine andere Person einfach so
über den Haufen zu schiessen. Das Töten ist nicht einfach oder gar schön und der Tod kommt auch nicht immer so schnell wie von manchen
erhofft. In "Unforgiven" stimmt einfach alles. Die Geschichte, die Musik und
die Schauspieler, sie alle fungieren auf eine Art zusammen, wie man sie
nur sehr selten sieht. Clint Eastwood ist einfach einer der besten
Schauspieler aller Zeiten, und ein noch viel, viel besserer Regisseur. Und
auch Morgan Freeman ist grandios. Er hat eine sehr ruhige Art, seine
Charaktere darzustellen, was mir sehr zusagt. Noch dazu weiß er, seine
sehr wohlklingende Stimme immer perfekt einzusetzen.
Gene Hackman spielt den sadistischen Sherriff, der seinen ganz eigenen
Sinn von Gerechtigkeit hat, so überzeugend, dass ich sagen muss, er hat
den Oscar völlig verdient. Doch auch die Trophäe "Bester Film" und "Beste Regie" sind völlig angebracht.
Allein das Ende ist das dann noch das spannendste, ehrlichste und coolste was bisher
auf der Leinwand gezeigt wurde. Die simple Botschaft ist, wer tötet ist
mies und wer getötet wird auch und unschuldig ist niemand.
Hier passt einfach alles zusammen. So wünsche ich mir Filme: wundervolle
Musik, ehrliche Dialoge, reale Szenen, echte Gefühle und besseres Kennenlernen der Gattung Mensch. Dieser Film ist ein Meisterwerk.
8,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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