Freitag, 4. April 2014

One Hour Photo (2002)

http://www.imdb.com/title/tt0265459/

Sy Parrish (Robin Williams), Leiter der Fotoabteilung in einem Supermarkt, macht – wie jeden Tag – seinen Job. Doch heute ist ein besonderer Tag. Denn Nina Yorkin (Connie Nielsen), eine treue Kundin, holt wieder einmal die fotografischen Beweise ihres glücklichen Familienlebens ab, die Sy wie immer mit besonderer Sorgfalt entwickelt hat. Die attraktive Mittdreißigerin ahnt nicht, dass der freundliche Mann hinter dem Ladentisch seit Jahren ihre Fotos heimlich vervielfältigt und bei sich daheim an der Wohnzimmerwand - akribisch aneinander gereiht - aufhängt. So weiß Sy so ziemlich alles über Nina, ihren sympathischen Sohn Jake (Dylan Smith) und Ehemann Will (Michael Vartan). Der Foto-Mann, der einsam und zurückgezogen lebt, identifiziert sich inzwischen so sehr mit den Yorkins, dass er sich für das Wohlergehen der Familie verantwortlich fühlt. Als Sy eines Tages dahinter kommt, dass Will Yorkin seine Frau betrügt und damit sein Idealbild der Familie mit einem Mal zerstört ist, reift in ihm ein mörderischer Plan.

Hier spielt Ronin Williams mal nicht den witzigen oder immer gut gelaunten Weltverbesserer, nein. Der Herr kan auch ganz anders. Der Film punktet vor allem durch seine stimmige, bedrückende Atmosphäre, die gute Optik und natürlich Robin Williams als unscheinbaren, irgendwie bemitleidenswerten Psychopathen, der sich in eine Fantasiewelt mit seiner eigenen Familie flüchtet, um seinem grauen Alltag zu entrinnen und eine wahre Obsession entwickelt. Der Film kommt völlig ohne billige Schockeffekte aus, Blut fließt (fast) keins, aber dennoch bekommt man hier einen Kloß im Hals bei diesem Blick in menschliche Abgründe. Der Film wird in seinem Verlauf sehr spannend, allerdings fand ich das Ende zu überhastet und nicht konsequent genug umgesetzt. Dennoch ein durchaus sehenswerter Film. Für Mark Romanek's Erstlingswerk wirklich nicht schlecht.

7/10

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