http://www.imdb.com/title/tt1034032/
Was, wenn ein Spiel grausame Wirklichkeit wird? Milliardär Ken Castle (Michael C. Hall)
ist Erfinder von ‘Slayers’, einem perfiden Online-Game, in dem zum Tode
Verurteilte zu realen Spielfiguren werden. In riesigen Wettkampfzonen
treten sie als moderne Gladiatoren auf Leben und Tod an. Von Spielern
fremdgesteuert, kämpfen sie gegen ihren Willen und ohne Kontrolle über
das, was sie tun. Kable (Gerard Butler)
ist unangefochtener Held der Arena. Von dem Teenager Simon kontrolliert
und von Millionen von Zuschauern weltweit live verfolgt, hat er das
tödliche Spiel am längsten überlebt. Doch um sein Leben und auch das
seiner Frau Angie (Amber Valletta)
und seiner Tochter zu retten, muss er Castles Spiel entkommen. Als die
Untergrundbewegung ‘Humanz’ zu Kable Kontakt aufnimmt, scheint es
endlich einen Ausweg aus dieser Hölle zu geben...
Eigentlich müsste man bereits vor dem Vorspann einen Warnhinweis für Epileptiker platzieren. Denn das Flackern und das Wackeln der
Bilder und die vielen grellen, bunten, schnellen Schnitte könnten für viele schonzu viel sein. Für mich selbst war
es schon fast zu viel, aber es passte zum Film und interessant war der Ansatz
allemal. Von letzterem hat "Gamer" eine ganze Menge: die
Infiltrierung des menschlichen Verstandes, die technischen Möglichkeiten
von Heimcomputern in der Zukunft, der starke Einfluss reicher,
charismatischer Technokraten und natürlich die fortschreitende Dekadenz
der Gesellschaft, die sich in massiver Prostitution und
Gladiatorenkämpfen dem römischen Vorbild annähert. So gesehen ist all
das nichts neues, allerdings sind bereits heute Tendenzen zu erkennen,
dass die Geschichte sich wiederholt und geau das treibt der Film auf die
Spitze.
Somit steckt in "Gamer" also eine ganze Menge inhaltliches, wie auch stilistisches Potenzial.
Umso bedauerlicher ist es daher, dass Handlung und Darsteller nicht
in der Lage waren, eben diese Ansätze zu nutzen und auf die nächsthöhere
Ebene zu heben. Die Handlung hängt nur lose zusammen und wetzt viel mehr
von einer Einstellung in die nächste, die einzelnen Punkte wirken
geradezu abgehackt und überaus ungeschliffen. Und in der gazen Eile und
den schnellen Schnitten war es leider auch nicht möglich, sich
tatsächlich auf einen Charakter zu konzentrieren. Es wurden lediglich
ein paar Schnipsel Hintergrundgeschichte und Motive eingestreut, von
einer Charakterisierung kann aber kaum zu sprechen sein.
Trotz aller Schwächen sollte man sich Gamer aufgrund seiner Ansätze
und des völlig anderen Erlebnisses tatsächlich einmal anschauen, jedoch
sollte man keine hochphilosophische Diskussiongrundlage erwarten.
6,5/10
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Die hier vorliegende "Extended Version" ist eigentlich gar keine erweiterte Fassung, wie der Titel eigentlich suggerieren sollte. Im Gegenteil. Es ist die ungeschnittete Fassung, denn "Gamer" wurde schon einmal ein Jahr zuvor veröffentlicht. Da allerdings um einige Szenen erleichtert, trotz gleicher Freigabe...
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