Peter Parker (Andrew Garfield) führt als Spider-Man bei weitem kein leichtes Leben. Chaos, Kriminalität und die Liebe bestimmen seinen hektischen Alltag. Doch Bösewichte und Schurken sind noch die kleineren Probleme; den größten Kampf führt er tagtäglich nur mit sich selbst und seinem Gewissen. Gwen Stacy (Emma Stone) ist für Peter die Einzige, doch fällt es ihm schwer aufgrund seiner wahren Identität die nötige Zeit für sie zu finden. Außerdem hindert ihn ein Versprechen, das er Gwens Vater gegeben hat, daran, seiner großen Liebe näherzukommen. Denn nur mit seinem selbst gewählten ‘Sicherheitsabstand’ kann er Gwen vor dem Unheil, das in der Welt herrscht, schützen. Stets hin- und hergerissen zwischen seiner Verantwortung als Spider-Man und seiner Liebe zu Gewn fällt es ihm schwer, dieses Versprechen einzuhalten. Die Situation spitzt sich zu, als der Oscorp-Mitarbeiter Max Dillon (Jamie Foxx) durch einen Unfall zum Bösewicht Electro wird und Peters alter Freund Harry Osborn (Dane DeHaan) überraschenderweise in die Stadt zurückkehrt, um ein fürchterliches Geheimnis von seinem im Sterben liegenden Vater (Chris Cooper) zu erfahren.
Fast 2 Wochen vor dem US-Kinostart läuft schon in Deutschland der zweite Teil des berühmtesten Wandkrabblers der Welt. Auch hier wurde wieder ohne Sinn und Verstand englische Titel nur für den deutschen Markt um eine ach-so-offensichtliche weitere englische Tagline ("Rise Of Electro") erweitert. Gebietet dem Einhalt!
Der Film beginnt wenige Zeit nachdem Teil 1 endete. Spidey hat alle Hände voll zu tun und die Verbrecher New Yorks offensichtlich immer noch nichts dazu gelernt. Bis auf Aleksei Sytsevich (Paul Giamatti), der sich gerade anschickt, eine Ladung Plutonium aus den Laboren Oscorps zu entwenden und bei seiner Fahrt durch die New Yorker Innenstadt alles was ihm in den Weg kommt gnadenlos und mit einer gehörigen Portion Wahnsinn plattmacht. Eine etwas größere Aufgabe für unseren Helden und der Auftakt zu seinem (werbewirksamen) "größten Kampf". Eine größerer Kampf ist es aber leider nicht geworden. Zu sehr krankt der zweite Teil an der Liebesschnulze zwischen Gwen ud Peter, anstatt mit ordentlich Superhelden-Action Gas zu geben. Zudem ist aus dem einst schüchternen Peter auch neben seinem Superheldendasein ein taffer, selbstbewusster Kerl geworden, was zwar irgendwie auch erklärbar ist, mir persönlich aber überhaupt nicht gefällt. ich mochte die Art des Peter Parkers aus Teil 1. Unscheinbar, intelligent und zurückhaltend. Trotzdem kann ich großzügig über dieses Manko hinwegsehen.
Und dann war da noch... Harry Osborn (Dane DeHaan), der allein mit seiner fast immer bösartigen Mimik auf das aufmerksam macht, was er später mal werden wird: The Green Goblin. Auch er hat in dieser Reihe in Peter einen Freund, der sich sehr schnell zum Feind wandelt, als Harry erkennen muss, dass Peter gar nicht begeistert ist, sein Alter Ego zur lebensrettenden Blutspende für Harry antreten zu lassen. Klar auch, dass sich Harry selbst retten muss - und wer den Hinweisen im Film folgt, der sieht schon, wie das laufen wird. Unklar ist allerdings nur, wie ein im Grunde normal denkender Mensch nur immer auf solche abstrusen Ideen kommt. Auch ist der Auftritt des Goblins final recht kurz und dient viellecht tatsächlich nur der Einführung der Figur. Gwen Stacy (Emma Stone) ist hübsch und niedlich anzusehen und spielt wie schon im ersten Teil routiniert und glaubhaft, da gibt es nichts zu meckern. Ob die Entwicklung ihrer Figur so glücklich gewählt war, wird ein (mit Sicherheit) folgender dritter Teil klären. Ich jedenfalls begrüße diesen Schritt.
Tja, wenn man den Trailer gesehen hat (was man tunlichst unterlassen sollte!), dann fällt einem spätestens jetzt auf, dass ein Gegenspieler noch gar nicht zum Zug kam: Rhino. Denn: Aleksei Sytsevich (Paul Giamatti) wurde ja bereits zu Beginn von Spidey hinter Schloß und Riegel gebracht und feiert nun durch erst am Ende mit einer relativ kurzen Sequenz seinen Auftritt, der hauptsächlich aus den im Trailer gezeigten Actionszenen besteht. Das ist reichlich dämlich, wird doch dem Zuschauer durch den Trailer etwas völlig anderes suggeriert.
Die Hochglanzoptik des Films mit den ansprechenden Kamerfahrten, Zeitlupensequenzen und den guten 3D-Effekten gefällt mir sehr, auch der Soundtrack und die Musikauswahl von Hans Zimmer und den "Magnificent Six" untermalten den Film mit dem bekannten Thema und einigen gut ausgewählten Stücken passend. Ein absoluter Griff ins Klo hingegen war die Auswahl für die Credits in der Tim Bendzko ("Ohne zurück zu sehen"). das Lied passt - trotz seiner Textzeilen - für mich so gar nicht in das Konzept eines Superheldenfilms und macht hoffentlich keine Mode.
Auch in 3D kommt der Streifen gut und kann sich diesbezüglich mit dem Vorgänger messen, ist aber global gesehen doch nur wieder ein Sequel mit den Problemen vieler anderer zweiter Teile. Alles in allem ist der zweite Teil trotzdem ein guter und vor allem unterhaltsamer Streifen, der einzig das Problem der - prozentual gesehen - zu kurz kommenden Action hat und an der in die Länge gezogenen Liebelei zwischen Peter und Gwen und an der zu schnellen Erzählweise krankt. Wie ich schon zum dritten Teil der "alten" Spider-Man-Trilogie schrieb: 3 Gegner sind einfach mindestens einer zu viel.
7/10
In Großbritannien erschien dieser Film zusammen mit "The Amazing Spider-Man" als Teil der "Spider-Man Legacy Collection" in einem schicken, limitierten und nummeriertem Box-Set, welches den Film als 4K Ultra-HD Blu-ray enthält.
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony Pictures / Marvel
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