Millie (Alison Brie) und Tim (Dave Franco) sind mittlerweile seit einem Jahrzehnt ein Paar. Als sie aus der lauten Stadt raus aufs ruhige Land ziehen, wo Millie eine Stelle als Lehrerin antritt, drängt sich die Frage auf, wie es mit ihrer Beziehung weitergehen soll. Sind sie nur noch aus Gewohnheit zusammen? Steht eine Hochzeit bevor – oder doch das Ende? Dazu kommt, dass es da draußen auf dem Land für Tim als Indie-Rockmusiker schwer ist, sowas wie eine Karriere aufzubauen und am Laufen zu halten. Aber das sind Reibungspunkte, die plötzlich ganz klein Wirken, als sie eine Höhle und darin eine Quelle mit besonderem Wasser finden. Denn das setzt ein unerwartetes übernatürliches Ereignis und damit mehrere tiefgreifende Veränderungen in Gang. Nicht nur die Körper von Millie und Tim wandeln sich, auch ihre Beziehung gerät aus den Fugen. Bald steht nicht weniger als ihre gesamte Existenz auf dem Spiel.
"Together", unter der Regie von Michael Shanks, ist ein bemerkenswert intensiver Horrorfilm, der mit angenehm authentischer Schauspielkunst und einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit den Abgründen moderner Beziehungen überzeugt. Die Hauptrollen spielen Alison Brie und Dave Franco, die als reales Paar ein unvergleichliches Maß an Authentizität und emotionaler Spannung in ihre Figuren Tim und Millie bringen. Ihr Zusammenspiel erzeugt eine Glaubwürdigkeit, die den Film über das Genre hinaushebt und die Zuschauer buchstäblich mit in den Strudel ihrer zerbrechenden Beziehung zieht. Shanks gelingt es, die emotionalen Konflikte mit körpereigenem Horror zu verknüpfen - die sich langsam entfaltenden grotesken Veränderungen der Figuren sind dabei nicht nur visuell einprägsam, sondern fungieren gleichzeitig als Metapher für das Zusammenbrechen und Verschmelzen von Identitäten in toxischen Partnerschaften. Die Körperlichkeit des Films erinnert stilistisch und thematisch an "The Substance", wo ebenfalls die Grenzen zwischen Körper und Psyche ausgelotet werden. Während "The Substance" oft als surrealer, fast alptraumhafter Trip wahrgenommen wird, ist "Together" ehrlicher und unmittelbarer in seiner Darstellung der zerstörerischen Dynamiken von Liebe und Co-Abhängigkeit. Die Special Effects sind geschickt eingesetzt, um die Transformationen zwar detailliert, aber nie übermäßig effekthascherisch zu zeigen, was dem Film eine beklemmende, fast stimmungsvolle Intensität verleiht. Auch wenn schon viel im Vorfeld angedeutet wird und man irgendwann schon erahnt, wie der Hase läuft. Doch die Balance zwischen humorvollen, fast schon skurrilen Momenten und harten Szenen körperlichen Verfalls schafft dabei eine einzigartige Dynamik, die das Publikum auf eine emotionale Achterbahnfahrt nimmt. Regisseur Shanks’ klares Gespür für die Verbindung von Horror und Beziehungsdrama macht "Together" zu einem Horror-Highlight des Jahres 2025 - einem lebendigen, verstörenden und mitreißenden Film, der zeigt, wie sich Angst, Liebe und Verlust in der menschlichen Haut manifestieren können. Es ist ein mutiger, tiefgründiger Beitrag zum modernen Horror, der nicht nur ängstigt, sondern auch durch seine ungeschönte Darstellung menschlicher Verletzlichkeit lange nachhallt.
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