College-Studentin Emily (Lisa Ambalavanar) hat ihren Abschluss und damit den Start ins Erwachsenenleben schon fest im Visier. Deshalb will sie es im letzten Jahr als Studentin noch einmal richtig krachen lassen. Gleichzeitig plant sie sich während der Studienzeit aber auch noch politisch zu engagieren – schließlich macht sich derlei auf Bewerbungsschreiben immer gut, denkt das Mädchen. Als der Wahlkampf um den Vorsitz in ihrer Schwesternschaft beginnt, finden Emily und ihre Freundinnen ein Faultier auf dem College-Gelände, von dem sie sofort verzückt sind. In der Hoffnung, dass das niedliche Geschöpf ihnen dringend benötigte Sympathiepunkte im Kampf um das Amt bringt, nehmen sie es mit in ihr Verbindungshaus. Doch schon bald stapeln sich dort die Leichen und Emily & Co. kommt ein grausiger Verdacht: Ist dieses so wunderbar flauschige Tierchen vielleicht ein eiskalt mordendes Monster?
"Slotherhouse" hat eine dieser Ideen, die so schräg sind, dass sie schon wieder einen gewissen Charme entfalten: Ein blutrünstiges Faultier als Sorority-Maskottchen, das mit seinem behäbigen Vorwärtskommen und seinen 3 Krallen den Slasher-Thron erstürmen will. Erfrischend verrückt und originell - hier hätte das Genre den nächsten tierischen Kultmoment erhalten können. Doch leider bleibt der Film in seiner eigenen Trägheit stecken: Die Darstellerinnen agieren dermaßen lahm und hölzern, dass selbst Alpha, das Faultier, sie mit seiner puppenartigen Starpower in den Schatten stellt. Jeder Dialog wirkt wie in Zeitlupe vorgetragen, die Mimik reicht von apathisch bis unbeholfen. Wer den Film wegen schauspielerischer Leistungen einschaltet, sollte also lieber ein Nickerchen machen. Das Drehbuch macht es noch schlimmer: Es schleppt sich von einer hanebüchenen Szene zur nächsten, ohne je Spannung, Horror oder echte Komik zu entfalten. Die Story ist so behäbig konstruiert wie ihr tierischer Antagonist - eine Parade der Plattheiten, bei der man beständig das Gähnen unterdrücken muss. Die Macher verlieren völlig aus den Augen, wie man Slasher-Horror und Comedy elegant miteinander verbindet: Kaum ein lauter Lacher, keine schaurige Atmosphäre, stattdessen langatmige Schuldramen und müde Pointen. Die wenigen On-Screen-Kills kommen wie aus dem Standby-Modus und verpuffen einfach. Statt absurder Komik (was die Situation allein hergegeben hätte) oder nervenaufreibendem Horror ist "Slotherhouse" leider überwiegend schnarchlangweilig. Trotz einer Handvoll skurriler Momente und einer herrlich unsinnigen Ausgangsidee stolpert der Film von einer vertaner kreativer Chanc zur nächsten. Es bleibt ein müder Versuch, der auf allen Ebenen einschläfert. Wer sich auf einen schnellen, bissigen Mitternachtshorror freut, wird hier leider nur enttäuscht.
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