Fast dreißig Jahre sind vergangen, seit Happy Gilmore (Adam Sandler) vom Möchtegern-Eishockey-Profi zur Golf-Ikone umsattelte und dadurch das Haus seiner Großmutter vor der Pfändung bewahrte. Inzwischen hat Happy altersbedingt den Schläger zur Seite gelegt und finanziell kann er keine großen Sprünge machen. Allerdings wollen er und seine Frau Virginia (Julie Bowen) trotzdem unbedingt ihre Tochter Vienna (Sunny Sandler) bei ihrem Traum unterstützen, eine Ausbildung als Balletttänzerin zu machen. Um sich das leisten zu können, beschließt Happy, doch noch mal an einem Golfturnier teilzunehmen, bei dem ein hohes Preisgeld winkt. Dumm nur, dass nicht nur sein alter Erzfeind Shooter McGavin (Christopher McDonald), sondern auch jede Menge Nachwuchs-Golfer ihn um den Sieg bringen wollen und ihm am Rande auch noch der widerliche Ex-Seniorenheimbetreiber Hal L. (Ben Stiller) in einer neuen Position das Leben schwer machen will.
"Happy Gilmore 2" versucht, an den Charme des Originals von 1996 anzuknüpfen, bleibt dabei aber in mehreren Bereichen hinter den Erwartungen zurück. Adam Sandler kehrt als Happy Gilmore zurück und bringt zwar gewohnt seine unverwechselbare Energie mit, doch seine Figur wirkt diesmal merklich abgenutzt und litt unter einer zu starken Fokussierung auf Happy als alkoholkranken Witwer, was die komödiantische Leichtigkeit deutlich schmälert. Julie Bowen als Virginia und Christopher McDonald als Shooter McGavin sind erfreulicherweise zurück, doch ihre Rollen, insbesondere McGavin mit seiner mentalen Instabilität, bleiben eher plakativ und nutzen das schauspielerische Potenzial nicht voll aus. Die Einführung neuer Charaktere wie Bad Bunny als Caddy Oscar fügt sich zwar sympathisch ein, aber die Dynamik zwischen den Figuren kann nicht an die spontane Chemie des Originals heranreichen. Kameramann bleibt John Schwartzman, dessen Arbeit solide, aber uninspiriert erscheint: Die Bildsprache ist konventionell und setzt zu wenig Akzente, wo der Film mehr visuelle Energie gut gebrauchen könnte, um den oft schleppenden Erzählfluss auszugleichen. Der Soundtrack von James Newton Howard liefert zwar eine angemessene Begleitung, bleibt aber hinter dem Original zurück, da es dem Score an wirklich wiedererkennbaren Themen fehlt, die den Film emotional tragen könnten. Die Story rund um Happy Gilmores Comeback auf dem Golfplatz, um die Ausbildung seiner Tochter zu finanzieren, bietet zwar einige nostalgische Anklänge, verliert sich jedoch in manieriertem Drama und einer zu langen Laufzeit. Im Vergleich zum Vorgänger, der mit seinem rohen Humor und frischer Spielfreude begeisterte, wirkt "Happy Gilmore 2" überambitioniert und etwas zu berechnend, wodurch das komödiantische Timing und die unverwechselbare Leichtigkeit leiden. Insgesamt ein mittelmäßiges Sequel, das seine Wurzeln ehrt, aber an Originalität und Spielfreude merklich einbüßt.
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