Happy Gilmore (Adam Sandler) liebt das Eishockey-Spiel. Doch gelingt es ihm einfach nicht, einen Platz in einem Profiteam zu ergattern. Zwar kann er ordentlich schießen, aber seine Fähigkeiten reichen einfach nicht aus. Hinzu kommt, dass sich Happy Gilmore viel zu leicht reizen lässt und sehr schnell sehr aggressiv wird. Als Happy eines Tages erfährt, dass seine Großmutter (Frances Bay), bei der er aufgewachsen ist, enorme Steuerschulden hat und Gefahr läuft, ihr Haus zu verlieren, wächst sein Ehrgeiz. Er will das Geld aufbringen, um seiner Großmutter zu helfen. Da entdeckt er ein verborgenes Talent. Mit seinem vom Hockey inspirierten Schlag kann Happy einen Golfball in Rekordweiten dreschen. Anfangs verdient er sich so ein Paar Dollar mit Wetten, doch als er auf ein Profigolf-Turnier aufmerksam wird, nimmt er kurzerhand daran teil...
"Happy Gilmore" ist eine der unvergesslichen Kultkomödien der 90er Jahre, die vor allem durch Adam Sandlers einzigartige Kombination aus derbem Slapstick und charmanter Rauheit besticht. Sandler verkörpert den Titelhelden mit einer überzeugenden Mischung aus impulsiver Energie und verletzlicher Unsicherheit, die Happy Gilmore nicht nur zu einer komischen Figur, sondern auch zu einem sympathischen Außenseiter macht. Die Geschichte eines gescheiterten Eishockeyspielers, der wider Willen und mit ganz eigenwilliger Technik den Golfsport erobert, ist auf den ersten Blick simpel, entfaltet aber durch die Verknüpfung von Sport, persönlichem Wachstum und rüder Komik eine nachhaltige Wirkung. Christopher McDonald als hartnäckiger Antagonist Shooter McGavin bringt eine herrlich eingebildete Arroganz ins Spiel, die den nötigen Gegenpol zu Sandlers chaotischem Helden liefert. Carl Weathers spielt den Mentor Chubbs Peterson mit stoischer Ruhe und Herz, was dem Film eine zusätzliche emotionale Ebene verleiht - gerade in den stilleren Momenten wird so aus einer reinen Komödie auch eine Geschichte über Selbstvertrauen und Zusammenhalt. Kameramann John Schwartzman hält sich mit seiner Arbeit bewusst zurück, schafft aber durch klare und prägnante Bildkompositionen eine solide visuelle Grundlage, die den Fokus ganz auf die Figuren und die komödiantischen Situationen legt. Der Soundtrack von James Newton Howard unterstützt die Erzählung hervorragend: Seine Musik wechselt gekonnt zwischen dynamischen, sportlichen Passagen und entspannter Leichtigkeit, ohne dabei je dominant zu wirken. Im Vergleich zu vielen anderen Sportkomödien der Zeit hebt sich "Happy Gilmore" durch seinen unkonventionellen Humor, den emotionalen Kern und die sympathische Imperfektion ab. Während manche Gags heute kultisch wirken, gelingt es dem Film auch, die Figur des Underdogs liebevoll und authentisch zu zeichnen, was ihn auch Jahrzehnte später noch sehenswert macht. Insgesamt ein Film, der mit seinem schrägen Witz und warmherzigen Figuren eine erfrischende Ausnahme im Komödiengenre bildet und der zurecht eine treue Fangemeinde um sich versammelt hat.
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