Montag, 11. August 2025

Estela - Haus am See (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt29902854/

Susana (Mara Lopez) und ihr Mann Jorge (Cristian Gamero) ziehen, auf der Suche nach Ruhe und Hoffnung auf Elternschaft, in eine abgelegene Villa am See. Doch die Idylle täuscht: Das Haus birgt ein verstörendes Geheimnis und Susannas Besessenheit, schwanger zu werden, löst seltsame paranormale Phänomene aus, die sich allmählich steigern, bis sie schließlich von einer böse Präsenz heimgesucht werden. Die Vergangenheit und das Übernatürliche belasten in der Folge Susanas Schwangerschaft und das fragile Glück des Paares zunehmend...

"Estela" ist ein düsteres, psychologisches Drama, das die Sehnsucht nach familiärem Glück subtil und zugleich voller Vorbehalte ins Ungewisse führt. Der Film begleitet das Ehepaar Susana und Jorge, das sein gemeinsames Leben in einer abgelegenen Villa am See neu beginnen möchte. Sie hoffen, dort die ersehnte Ruhe zu finden, um endlich eine Familie zu gründen - doch schon bald wird der friedliche Schein von etwas Fremdem, Surrealem, überschattet. Das Haus birgt ein Geheimnis: Die Vergangenheit manifestiert sich in der Gestalt eines Geisterkinds, dessen Anwesenheit Susanas Schwangerschaft emotional und existenziell infrage stellt.

Die Regie arbeitet unaufdringlich, mit ruhigen Bildern und einer zurückhaltenden Erzählweise, die unter der Oberfläche eine beständige Spannung evoziert. Vieles bleibt unausgesprochen - die Kamera verharrt oft in langen Einstellungen, gibt den Figuren Raum für stille Verzweiflung und zaghaften Hoffnungsschimmer. Gerade darin liegt ein großer Wert von "Estela": Der Film verweigert den einfachen Schrecken und setzt stattdessen auf atmosphärische Verdichtung. Die Bedrohung ist weniger konkret als psychologisch spürbar; sie wirkt wie ein Schatten, der die Intimität des Paares und ihre Träume nach einem Neuanfang behutsam infiziert. Die Hauptdarsteller liefern solide und nuancierte Performances, ohne ins Melodramatische abzurutschen. Man glaubt beiden ihr tastendes Glück, ihre wachsende Unruhe und die stille Angst, dass die Idylle trügt. Besonders Susanas Entwicklung wird von der Regie mit empathischer Distanz erzählt: Ihre Hoffnungen, Träume und inneren Zweifel verschmelzen allmählich mit der Beunruhigung, die das unheimliche Kind im Haus auslöst.

Der Film ist präzise gearbeitet, psychologisch plausibel, mit Blick für Zwischentöne. Doch fehlt ihm stellenweise jene erzählerische Kraft, die das metaphysische Drama wirklich abheben ließe. Das Drehbuch bleibt zu sehr an der Oberfläche des Ungesagten; die Schlüsselmomente wirken fast zu zurückhaltend. "Estela" ist ein Film für jene, die die leisen Schrecken und die langsame Verunsicherung eines Paares schätzen, das an seinen Wünschen, Ängsten und der Unmöglichkeit des Neuanfangs im Schatten der eigenen Geschichte ringen. Ein gutes, aber verhaltenes Werk - atmosphärisch dicht, sorgfältig gespielt, dabei so zurückhaltend, dass manche Fragen offen und die emotionale Resonanz dezent im Hintergrund bleibt.

6/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Media Luna New Films
Poster/ArtworkPrismaticoos Films/Etérea Films

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