Lt. Frank Drebin Jr. (Liam Neeson) ist der Einzige, der das nötige Talent zum Chaos mitbringt, um die Spezialeinheit der Polizei zu leiten und die Welt zu retten. Nach einem Banküberfall, der als Ablenkung zum Diebstahl des sogenannten „P.L.O.T. Device“ dient, wird Drebin von Chief Davis (CCH Pounder) wegen seiner unkonventionellen Methoden suspendiert. Während er dem Tod des Softwareingenieurs Simon Davenport (Jason MacDonald) nachgeht, begegnet er dessen Schwester Beth (Pamela Anderson), einer Krimiautorin, und stößt auf den zwielichtigen Tech-Milliardär Richard Cane (Danny Huston). Cane plant, mit dem gestohlenen Gerät die Menschheit zu manipulieren. Drebin und Beth geraten in eine turbulente Verkettung von Ermittlungen, chaotischen Verfolgungsjagden und absurden Zwischenfällen. Am Ende müssen sie Cane stoppen, bevor die Stadt im völligen Chaos versinkt – und Drebin erhält dabei unerwartete Hilfe...
"Die nackte Kanone" überrascht als temporeicher Neustart, der dem Witz und Geist der Original-Trilogie ausgesprochen treu bleibt und dennoch eine frische Note mitbringt. Liam Neeson verkörpert Frank Drebin Jr. mit beeindruckender Ernsthaftigkeit und ist sich für die absurdesten Gags nicht zu schade; sein Spiel bleibt dabei sympathisch steif und liefert genau jene unbewusste Komik, die das Original schon auszeichnete. Pamela Anderson, als Beth Davenport, glänzt mit Charme und Selbstironie: Sie stiehlt in manchen Szenen Neeson regelrecht die Schau und erinnert in besten Momenten an Priscilla Presley aus den Vorgängern. Danny Huston als Bösewicht liefert ein herrlich überdrehtes Abziehbild eines Techmoguls, das so nahtlos ins filmische Universum passt, dass man ihm gerne zusieht. Auch wenn die Grundidee, bzw. der "böse Plan" etwas zu sehr an "Kingsman" erinnert. Im Vergleich zu den alten Teilen fällt auf, wie konsequent das Drehbuch das Prinzip "ein Gag pro Minute" verfolgt - mal subtil, oft brachial, manchmal nostalgisch: Viele Witze funktionieren auf mehreren Ebenen und sind mit Anspielungen auf moderne Technik und Popkultur gespickt, während einige klassische Slapstick-Momente gezielt reanimiert werden, ohne sich in purer Nostalgie zu verlieren. Handwerklich ist das Remake solide: Die Kameraarbeit bleibt schnörkellos und dient als ruhige Bühne für die eskalierenden Albernheiten, dabei manchmal überraschend verspielt - etwa wenn mit spiegelnden Oberflächen oder plötzlichen Zooms absurde Pointen gesetzt werden oder der Spruch auf den Polizeiwagen so verändert wurde, dass er einen völlig anderen Sinn ergibt ("To protect and serve" wurde zu "To warm and serve"). Der Soundtrack zitiert nicht nur das berühmte Hauptthema, sondern variiert es mit jazzigen und swingenden Elementen, wodurch das musikalische Grundgefühl der Reihe treu fortgesetzt und doch modernisiert wird. Gerade die rhythmische Untermalung zahlreicher Gags sorgt als Pointenverstärker für einige Lacher. Insgesamt beweist der Film, dass gelungene Komödien immer auch von spielfreudigen Darstellern leben: Besonders die Hauptbesetzung trägt das Feuer der Reihe weiter und die hohe Gagdichte macht Lust auf mehr. Im direkten Vergleich zu den Vorgängern fehlt zwar manchmal das überraschend anarchische Timing eines Leslie Nielsen, doch das Gesamtpaket aus treffsicheren Darstellerleistungen, liebevollen Hommagen und neuem Humor macht diese Fortsetzung zu einem der besseren Reboots der letzten Jahre.
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