Ein geheimnisvoller Meteorit schlägt mitten in Adventure City ein und verleiht den vierbeinigen Mitgliedern der Paw Patrol übernatürliche Kräfte – sie werden so zur mächtigen Mighty Patrol! Für Hündchen Skye (Stimme im Original: Mckenna Grace / deutsche Stimme: Lea van Acken) etwa geht damit ein lange gehegter in Erfüllung – der allerdings auch so manche neue Gefahren mit sich bringt. Der erbitterte Erzrivale der Paw Patrol - Humdinger (Ron Pardo) - bricht aus dem Gefängnis aus und schließt sich mit der verrückten Wissenschaftlerin Victoria Vance (Taraji P. Henson) zusammen, um den Welpen ihre neuen Superfähigkeiten direkt wieder zu stehlen und sich so selbst in Superschurken zu verwandeln. Es ist nun an den Mighty Pups, Adventure City zu beschützen und die Schurken aufzuhalten, bevor es zu spät ist. Die Gruppe begibt sich auf ein neues Abenteuer, bei dem klar wird, dass selbst der kleinste Welpe mit großen Knochen hantieren kann.
Die "PAW Patrol"-Reihe ist jetzt 10 Jahre alt - 70 Jahre in Hundejahren - und mit jeder Folge wurden Kinder und ihre Eltern mit aufregenden Abenteuern, wohltuenden Charakteren und coolen neuen Produkten verwöhnt. Was 2013 als Fernsehserie für Vorschulkinder begann, wurde 2021 mit dem wenig originellen Titel "PAW Patrol: Der Kinofilm" auf die Kinoleinwand übertragen, wodurch die Serie zwar an Umfang und Reichweite gewann, aber nichts von ihrer Lernfähigkeit und ihrem Spielzeugreichtum einbüßte. Angesichts des Kino- und Streaming-Erfolgs der Serie gibt es ein Publikum, das sich immer wieder für die fortlaufende Saga um einen kleinen Jungen und sein Rudel vierbeiniger Helden begeistern kann. Die Fantasy-Fortsetzung "PAW Patrol: Der Mighty Kinofilm", in dem es um einen Meteor, magische Kristalle und einer verrückten Wissenschaftlerin (die es hasst, so genannt zu werden) geht, wird ihre Reise zur Rettung der Welt ausgeweitet. Und "ein wenig" und nicht ganz zufällig haben sich die Macher wohl auch an den einkommensstarken Superheldenverfilmungen der letzten Jahre angelehnt.
Diesmal ist die Mission der Hunde und ihrem Anführer Ryder mit größeren Herausforderungen und Gefahren verbunden, was die Messlatte kreativ höher legt und die FSK-Einstufung von 0 auf 6 erhöht. Das merkt man, denn im Finale der FSK-0-Fassung, die landesweit in den Kinos läuft, ist deutlich sichtbar gekürzt worden - das gibt Punktabzug. Nicht, weil man die Kleinsten vor traurigen Szenen oder überfordernder Action schützen wollte, sondern weil man dies hätte anders konzipieren können. Die Schnitte fallen deutlich auf und stören die größeren Leute. Der Film ist zwar nicht so subversiv wie sein Vorgänger, hält aber das Versprechen einer intelligenten und auffälligen Fortsetzung mit mutigerer Action, größeren Einsätzen und tieferer Resonanz für eben fast alle Altersgruppen.
Die Abenteuerstadt ist zu Lande,
zu Wasser und in der Luft sicher, dank der Elite-Paw-Patrouille, die
Verbrechen bekämpft und Katastrophen abwehrt. Teamleiter Ryder (Finn
Lee-Epp) ist so überzeugt von ihrer Fähigkeit, den Frieden zu bewahren,
dass er beschlossen hat, drei junge, tollpatschige und übereifrige
Praktikanten einzustellen: Nano (Alan Kim), Mini (Brice Gonzalez) und
Micro (North West). Obwohl das jüngste Mitglied des Rudels, die
eigensinnige Dackeldame Liberty (Marsai Martin), zunächst gegen diese
Idee ist, bleibt sie zurück, um das Trio zu trainieren, als die anderen
zur Gefahrenbekämpfung gerufen werden. Sie ahnen nicht, dass ein
lauerndes Übel ihr Leben auf den Kopf stellen wird. Und ja, das läuft genauso ab wie man es erwarten würde.
Von ihrem Versteck in einem verlassenen Observatorium aus plant das wissenschaftliche Superhirn Victoria Vance (Taraji P. Henson), einen Meteor magnetisch zu machen und seine Kräfte zu nutzen. Ihr Plan geht jedoch schief und gefährdet die Bürger und die Welpen in seinem Weg. Während Vance für ihre Missetaten ins Gefängnis kommt - wo sie sich mit dem langjährigen Feind der Welpen, Bürgermeister Humdinger (Ron Pardo), und seiner Kitten Catastrophe Crew anfreundet - erfährt die Patrouille, dass der massive Felsen besondere Kristalle enthält, die ihnen erstaunliche Fähigkeiten verleihen: Pilotin Skye (Mckenna Grace) kann fliegen und hat Superkräfte; Polizeihund Chase (Christian Convery) hat Supergeschwindigkeit; Bulldogge Rubble (Luxton Handspiker) kann sich in eine Abrissbirne verwandeln; Feuerwehr-Dalmatiner Marshall (Christian Corrao) kann Feuerbälle werfen; Wassertaucher Zuma (Nylan Parthipan) kann Wasser kontrollieren; und Gadget-Guru Rocky (Callum Shoniker) ist magnetisch. Doch gerade als die Mighty Pups ihre neu erworbenen Fähigkeiten verfeinern wollen, wird ihnen eine Falle gestellt, die ihre Existenz bedroht.
Ähnlich wie bei ihrem ersten Leinwandabenteuer
leidet ein weiterer Welpe unter einer Vertrauenskrise: Skye, deren
kleine Statur sie an ihrem Selbstwert zweifeln lässt. Der wiederkehrende
Autor und Regisseur Cal Brunker und sein Co-Drehbuchautor Bob Barlen
fügen ihrer Geschichte jedoch verschiedene Facetten hinzu, um sie von Chases Angstproblemen zu unterscheiden. Ihr winziges rosafarbenes Kopftuch dient als
wörtliche und bildliche Verbindung zu ihrer Vergangenheit. Sie fügen
eine wunderbar ergreifende, "Jessie's Song"-ähnliche
Hintergrundgeschichte ein, die Christina Aguileras zu Tränen rührende
Ballade "Learning To Fly" mit ansprechenden Animationen verbindet. Die
Filmemacher konzentrieren sich auch auf Liberty und ihren
herzzerreißenden Kampf, ihre Bestimmung und ihre Kraft zu finden.
Dennoch wird das emotionale Gewicht dieser sentimentalen
Handlungsstränge die Kinder nicht überwältigen, da alles mit zu wenig
Fingerspitzengefühl eingearbeitet wurde. Und man bleibt am Ende mit dem Gefühl zurück, das fünf weitere Filme folgen werden, in der jeder der Hunde seine eigene Krise einmal durchzukauen hat.
Doch in "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" haben sich die Actionsequenzen und
ihre Ästhetik weiterentwickelt. Szenen, die zeigen, dass das
Team wie eine gut geölte Maschine funktioniert, sind nicht nur
aufregend, sondern erfüllen auch einen doppelten erzählerischen Zweck,
indem sie die Charaktere und ihre Konflikte weiter vorantreiben. Es
macht auch Spaß zu sehen, wie sich der Film in eine
Familienangelegenheit verwandelt. Kim Kardashian West - die den zickigen
Pudel Delores perfekt verkörpert - wird von ihren Kindern North und
Saint in Nebenrollen begleitet. Die stimmungsvolle Filmmusik von Pinar
Toprak ist komplementär, ohne aufdringlich zu sein, und verstärkt den
Drive der Figuren. Pelz, Wasser, Laser, Feuer und Wolkenelemente sind
visuell schillernd, während der Höhepunkt des Kampfes zwischen den
Protagonisten und ihrem Widersacher in den Händen dieser fähigen
Animatoren elektrisch geladen wirkt. Jedoch sind alle Gaststars (Christ Rock hat nur einen Satz!) in Rollen vertreten, die gerade mal ein paar Sekunden Screentime haben. Das stört nicht weiter, weil der Fokus auf den Hunden liegt, ist aber auch irgendwo nicht ganz nachzuvollziehen.
Der konsumorientierte Hintergrund des Vorgängers ist natürlich immer noch offensichtlich - vielleicht sogar weniger verschleiert, denn die neuen aufgemotzten Fahrzeuge und "Tron"-ähnlichen Bodycon-Anzüge werden in der erwarteten Hype-Montage gezeigt. Es gibt sogar einen Witz, der die vierte Wand durchbricht, der von einem Nachrichtensprecher (Lil Rel Howery) ironisch vorgetragen wird, als ob er für den Zuschauer neu wäre, und der einen durch die eigen Komplizenschaft zum Lachen bringt. Mit viel Humor und Charme liest sich dieses zweite Kapitel ziemlich gut für alle Altersgruppen. Es erfindet das Rad vielleicht nicht neu, aber es weiß, wie man die Ware geschickt neu verpackt und weiterverkauft. Wie auch den Merch, der zu erwarten ist.
6/10
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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