Nachdem Art the Clown (David Howard Thornton) nach seinem Massaker in der letztjährigen Halloween-Nacht am Ende selbst im Leichenschauhaus landete, ist er pünktlich zum Reformationstag wieder zurück! Diesmal hat er es auf die junge Sienna (Lauren LaVera) und ihren kleinen Bruder Jonathan (Elliott Fullam) abgesehen. Siennas selbstgebasteltes Halloween-Kostüm und ihre tragische Familiengeschichte stehen in einem mysteriösen Verhältnis zu den Morden, die der albtraumhafte Mann im Clown-Kostüm auch in dieser Nacht wieder begehen wird...
Regisseur und Drehbuchautor Damien Leone nutzt das nun größere Budget, welches ihm für die Fortsetzung des ultra-brutalen Splatter-Horrors "Terrifier" zur Verfügung stand, für deutlich mehr Varianz in den Handlungsorten und ausgefalleneren Settings. Zudem schafft es "Terrifier 2" im Unterschied zum Vorgänger auch tatsächlich ein Halloween-Feeling zu erzeugen, durch innovative Kostümierungen der Charaktere, geschmückte Häuser und eine ausschweifende Halloween-Party. Auch die Charaktere sind deutlich interessanter geschrieben und vermögen beim Publikum echte Anteilnahme an ihrem Schicksal hervorzurufen. Besonders die beiden Jungschauspieler Lauren LaVera und Elliott Fullam liefern eine tolle Performance ab und empfehlen sich auch für größere Aufgaben außerhalb des Indie-Film-Bereichs.
David Howard Thornton als Art the Clown war bereits in "Terrifier" eine furchteinflößende Präsenz, doch in "Terrifier 2" übertrifft sich der Schauspieler noch einmal selbst, in dem er den Metzel-Clown mit viel Inbrunst und sichtlichem Spaß am Wahnsinn , gepaart mit Sadismus verkörpert. Zudem kommt ihm zugute, dass Regisseur Damien Leone den schwarzen Humor des Vorgängers deutlich stärker betont und mit einigen geradezu geschmacklos-irrwitzigen Einfällen aufwarten kann, in denen Art the Clown komplett freidrehen kann - etwa wenn er Kindern auf "Trick-or -Treat"-Tour Süßigkeiten aus dem Schädel einer gerade zuvor grausam ermordeten Frau anbietet und diese Szene im wahrsten Sinne des Wortes genüsslich auskostet. Natürlich kann aber auch das Herzstück eines derartigen Slasher-Films überzeugen, nämlich die dargebotenen Kills. Diese überzeugen durch fabelhafte handgemachte Effektarbeit mit Splatter- und Gore-Einlagen, welche durch Mark und Bein gehen und sich nachhaltig ins Gehirn brennen - diese Sequenzen sind definitiv nichts für zarte Gemüter und erfordern teilweise tatsächlich einen starken Magen. Zwar sind viele dieser ausufernden Gewalteskapaden reiner Selbstzweck, angesichts der enorm hohen Qualität des dargebotenen Blutbades fällt dies allerdings nicht weiter ins Gewicht. Ebenso positiv anzumerken ist die Tatsache, dass der Film trotz einer geradezu epischen Laufzeit von 2 Stunden und 18 Minuten stets die Spannung hochhält und zu keinem Zeitpunkt langweilt - lediglich der finale Kampf zwischen Art und seinen Opfern ist einen Tick zu lang und repetitiv ausgefallen. Doch damit schmälert sich nicht der Gesamteindruck. Im gegenteil. "Terrifier 2" kann mit Fug und Recht von sich behaupten, der beste Slasher der letzten Jahre zu sein: grandiose handgemachte Splatter-Effekte, exzessive Gore-Einlagen, die an die Nieren gehen, eine packende Atmosphäre, unerwartet gelungener schwarzer Humor und ein schön eingefangenes Halloween-Feeling lassen den geneigten Horror-Fan wunschlos glücklich zurück.7,5/10
Dank geht an TIBERIUS FILM, welche mir den Film vorab zur Rezension zur Verfügung gestellt haben.
Quellen:
Inhaltsangabe: Tiberius Film
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