Der König ist tot! König T'Challa (Chadwick Boseman), der als Black Panther auch Mitglied der Avengers-Heldentruppe war, stirbt an einer unbekannten Krankheit und ganz Wakanda ist in Trauer. Die Weltgemeinschaft sieht ihre Chance gekommen, um das vermeintlich geschwächte Königreich endlich zu Zugeständnissen bei der Lieferung des mächtigen Minerals Vibranium zu bewegen – und scheut dabei auch vor bewaffneten Überfällen nicht zurück. Doch Königin Ramonda (Angela Bassett) bleibt standhaft und weist die Staatsoberhäupter in ihre Schranken. Wakanda wird auch ohne König T'Challa und den Black Panther weiter existieren und nicht vor anderen Nationen buckeln. Zur selben Zeit haben die USA mithilfe der erst 19 Jahre alten MIT-Studentin Riri Williams (Dominique Thorne) ein Gerät zur Aufspürung von Vibranium entwickelt und werden auch auf dem Grund des Meeres fündig. Als diese jedoch versuchen, das Vibranium zu bergen, wird das mit Wissenschaftler*innen und Navy-Seals bemannte Forschungsschiff von einer unbekannten Macht attackiert - es gibt keine Überlebenden! Die Geheimdienste tappen im Dunkeln und machen für den Angriff das Königreich Wakanda verantwortlich, denen unterstellt wird, selbst in internationalen Gewässern Anspruch auf das wertvolle Mineral zu erheben. Was keiner ahnt: Unter der Meeresoberfläche lauert eine alte Macht, die ebenfalls die verborgenen Mächte des Vibraniums zu nutzen weiß und diesen Angriff auf ihr wertvolles Gut zum Anlass nimmt, sich endlich der Welt zu zeigen. Angeführt von König Namor (Tenoch Huerta), bereitet sich das unter dem Meer lebende Volk der Talokanil aus dem Königreich Talokan darauf vor, einen Krieg mit den Landbewohnern zu beginnen, der das Schicksal der gesamten Menschheit beeinflussen wird.
Der Vorgänger, "Black Panther", gehört zu den besten MCU Filmen. Und nein, nicht nur weil wir ausschließlich POC-Charaktere haben und der Film eine ganze Kultur geprägt hat, sondern auch weil es ein brillant inszenierter Film ist, der einen starken Hauptcharakter hat und zudem auch noch einen der stärksten Antagonisten des MCU's. "Black Panther: Wakanda Forever" wird vom Tod Chadwick Bosemans 2022 überschattet, was für große Trauer in der Filmwelt gesorgt hat. Die Fortsetzung hatte also ein schweres Los, doch diese schwere Bürde meistert der zweite Black Panther Film mit Bravour und wir bekommen erneut einen spektakulären Superheldenfilm geboten, der das Superheldenjahr 2022 grandios abschließt. "Black Panther: Wakanda Forever" hat sein Herz auch am rechten Fleck, auch wenn sich der gesamte Film etwas ausgesetzt und künstlich anfühlt. Er beginnt mit einer Beerdigung für den kürzlich verstorbenen König T'Challa. Shuri (Letitia Wright) und Königin Ramonda (Angela Bassett) sind in Weiß gekleidet und folgen dem schwarzen Sarg, auf dessen Oberseite ein silbernes Emblem der Black-Panther-Maske und die gekreuzten Arme des Wakanda-Grußes zu sehen sind. Ihre trauernde Prozession, die sich durch das Königreich schlängelt, wird mit Zeitlupenaufnahmen von Tänzern kontrastiert, die in Erinnerung an ihren gefallenen König jubelnd tanzen. Nachdem der Sarg auf einer Lichtung angekommen ist, wo er sich feierlich in den Himmel erhebt, schneidet der Film zu einer ernsten, emotionalen Montage von Boseman als T'Challa. Das feierliche, schmerzhafte Bildkontinuum bildet bald das "Marvel Studios"-Logo, das verkündet, dass dies immer noch ein Marvel-Film ist. Und "Wakanda Forever" eine ordentliche Würdigung.
"Black Panther: Wakanda Forever" ist nicht frei von Schwächen, was
aber durch die
schwere Ausgangslage fast schon verständlich ist. Zum einen geht der
Film deutlich zu lange, was gar nicht nötig gewesen wäre und auf der
anderen Seite hätte man auf den Titel "Black Panther" verzichten können,
weil die Thematik rund um den Black Panther irgendwie irrelevant wirkt.
Hier steht eher das gesamte Wakanda Volk im Vordergrund und - Holla, die
Waldfee! - kommt das episch und ergreifend rüber. Es ist auf der einen
Seite eine
emotionale Hommage an Chadwick Boseman, auf der anderen Seite erzählt
der Film eine spektakuläre Geschichte über zwei Völker, die in einen
schwierigen Konflikt geraten. Dabei gibt es erneut spektakuläre Action
zu bestaunen, die komplette Ausstattung sieht großartig aus und man darf
emotionale Dialoge genießen.
"Black Panther: Wakanda Forever" ist ein Superheldenfilm ohne Hauptcharakter. Natürlich vermisst man Chadwick Boseman schmerzlich, aber es ist wahnsinnig respektvoll von Ryan Coogler, dass er diese Rolle nicht einfach neu besetzt hat. Natürlich wäre das sicherlich episch gewesen, T'Challa mit Namor zusammen zu sehen, aber auch so war der Auftritt von Namor fantastisch, der mit ganz viel Charisma von Tenoch Huerta verkörpert wird. Namor ist eine faszinierende Figur, die jedoch viel mehr Screentime verdient hätte. Eine weitere faszinierende Performance liefert Angela Bassett als Königin ab, die eine unglaubliche Präsenz hat. Als Neuzugang haben wir Dominique Thorne, die hervorragend ins MCU eingeführt wird und die Vorfreude auf die kommende Serie "Ironheart" enorm steigert. Auch Martin Freeman und Danai Gurira haben wieder tolle Auftritte und auch Lupita Nyong'o zeigt erneut was sie kann. Einzig Letitia Wright als Shuri ist etwas problematisch. Sie hat zwar wieder eine tolle Präsenz, allerdings geht ihre Entwicklung in eine eher unglaubwürdige Geschichte.
Letztlich beschreiben die Worte "Spektakulär", "Episch" und "Respektvoll" den Film noch am besten. "Black Panther: Wakanda Forever" ist ein
hervorragender Abschluss für die (meiner Meinung nach zu unrecht)
umstrittene Phase 4 des MCU. Man hatte eine schwere Aufgabe vor sich,
doch die meistert der Film ziemlich gut. Auch wenn er nicht an den
grandiosen ersten Teil herankommt, bietet auch der zweite Black Panther
Film wieder wunderschöne Bilder, tolle Action, starke Mono - und Dialoge
und mit Namor und Riri sehr interessante Neuzugänge. Jetzt darf man
heiß auf die Wakanda Serie sein.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Marvel / Disney
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