Donnerstag, 11. Februar 2016

Man On Fire - Mann unter Feuer (2004)

http://www.imdb.com/title/tt0328107/

Der ehemalige FBI-Agent Creasy (Denzel Washington) kam hauptsächlich bei den richtig schmutzigen Jobs zum Einsatz. Jetzt lässt ihn die Vergangenheit nicht mehr los. Sein schlechtes Gewissen und seine Albträume ertränkt er im Alkohol. Bis zum Suizid ist es nur noch ein kleiner Schritt. Dies erkennt auch sein alter Freund Rayburn (Christopher Walken), als Creasy zu Besuch in Mexico-City weilt. Um ihm wieder eine Aufgabe zu geben, verschafft Rayburn ihm eine Anstellung als Bodyguard der jungen Pita (Dakota Fanning). Kidnapping ist in Mexiko ein äußerst lukratives, an der Tagesordnung stehendes Geschäft. Und da Pitas Eltern Samuel (Marc Anthony) und Lisa (Radha Mitchell) wohlhabend sind, ist dieser Schutz auch dringend nötig. Als das Mädchen tatsächlich entführt wird, setzt Creasy alles daran, sie zu befreien...

Denzel Washington und der leider inzwischen verstorbene Regisseur Tony Scott waren ein verflucht gutes Team. "Man On Fire" war wohl einer der Überraschungserfolge Anfang der 2000er, denn diesen Streifen hatte wohl niemand wirklich auf der Rechnung. Ein echter Axchtion/Thrller-Kracher, auch wenn er nicht perfekt ist. Eigentlich fängt der Film wie ein leicht komödiantisches Drama an. Ein alkoholkranker und leicht depressiver Bodyguard freundet sich mit einem kleinen Mädchen an. Es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, die einen noch dazu berühren kann. Doch dann schwankt der Film plötzlich um zu einem knüppelharten Selbstjustiz-Thriller, der absolut schonungslos daher kommt und wirklich alles an Rührseligkeit und Harmonie wird ab diesem Zeitpunkt auf Null gesetzt. Tony Scott benutzt hier einen eigensinnigen Bilderrausch als Stilmittel, an den man sich erst einmal gewöhnen muss. Vieles wirkt oft überhastet, verschwommen, schnell. Auch ist der Film für die Thematik ein Quentchen zu lang und manche Szenen, die der Film dem Zuschauer vorsetzt, hätte man ersatzlos streichen können. Auch die Musik, die mehr als nur einmal an den großartigen Soundtrack eines "Gladiator" erinnert, ist nicht immer optimal gesetzt, besonders in manch emotionalen Szenen kommt eine völlig fremdartige und unerwartete Sequez. Auch das Ende des Films ist ungewöhnlich, dafür aber sehr gut und ergreifend umgesetzt - selbst wenn ein paar Aspekte komplett auf der Strecke bleiben.

Neben Denzel Washington, der wie immer eine gute Figur abgibt, spielt hier auch die kleine Dakota Fanning großartig, da ist es kein Wunder, dass sie nach diesem ihrem Filmdebüt noch oft gebucht wurde. Auch Christopher Walken, der ja auch in praktisch jedem Film überragend ist, spielt eine sehr sympathische Rolle. Die einzigen Fehlgriffe sind der etwas verschenkte Mickey Rourke, der hier auch völlig unter seinen Möglichkeiten bleibt und noch dazu lieblos verheizt wird und Marc Anthony, der zwar ein hervorragender Sänger ist, aber leider nicht gerade gut schauspielern kann. Unterm Strich kann man zu folgendem Schluss kommen: "Man On Fire" ist teilweise etwas sehr hastig und übertreibt es vielleicht auch ein wenig mit seiner rauen Art. Aber der Film punktet auf ganzer Linie durch beinharte Action, gute Thriller-Elemente und fantastische Darsteller. Nicht Denzels bester Film und auch nicht Tony Scotts beste Regie-Arbeit, aber für Fans des Actionthrillers trotzdem ein absolutes Muss und reinsubjektiv ein Meisterwerk.

8,5/10

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