Dwight (Macon Blair) ist ein Rumtreiber. Nachts bricht er in Häuser ein, deren Besitzer sich im Urlaub befinden, schläft öfter dort und benutzt die Bäder. Die meiste Zeit verbringt er jedoch in einem kaputten, rostigen Autowrack am Strand. Auch wenn es das Leben nicht ganz so gut mit dem Landstreicher meint, hat sich Dwight mit seiner Situation arrangiert – bis eines Tages die Polizistin Eddy (Sidné Anderson) bei ihm vorbei schaut. Die ist nicht etwa wegen der kleinkriminellen Vergehen Dwights gekommen, sondern will ihn beim Erhalt einer Nachricht begleiten: Der Mörder seiner Eltern, Wade Clelands (Sandy Barnett), wird nach 20 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Dwight packt der unwiderstehliche Drang, erduldetes Unrecht auszugleichen. Er macht sein Auto wieder fit und entfesselt eine Welle der Gewalt, die er bald nicht mehr unter Kontrolle hat...
Was passiert eigentlich wenn der normale Ottoverbraucher mit Familientragödie in der Vergangenheit nicht klarkommt und versucht alles wieder gerade zu rücken, dabei aber scheitert?

Hier wirkt alles etwas gemächlicher. Zunächst, denn der Streifen hat eine enorm dichte Atmosphäre vorzuweisen, die einen extrem heftigen Sog und mitunter eine ungeheuer hohe Spannung entwickelt. Gemischt wird diese Spannung mit ein paar wenig gut gesetzten, aber sehr heftigen Gewaltspitzen. Und überhaupt: glaubwürdig gespielt. Super gefilmt. Grossartige Regie. Sehr elegische, ruhige Bilder, die sich abwechseln mit Explosionen der Gewalt machen aus "Blue Ruin" somit einen wahnsinnig guten Thriller, der die Untiefen von Rache und Gewalt mehr auslotet als so manch anderer Film dieser Art.
7,5/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen