Donnerstag, 12. Juni 2014

RoboCop (2014)

http://www.imdb.com/title/tt1234721/

Detroit, im Jahre 2028: Der Krieg beginnt gleich vor der Haustür und die Polizei hat alle Hände voll zu tun, Law and Order gegenüber Verbrechen und Korruption aufrecht zu erhalten. Der multinationale Großkonzern OmniCorp wittert in dieser Flut des Verbrechens ein großes Geschäft. Unter Führung des skrupellosen Raymond Sellars (Michael Keaton) plant der Konzern die automatisierte Verbrechensbekämpfung, und bringt damit die menschlichen Polizisten gegen sich auf, die um ihren Job bangen. Einer von ihnen ist der Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman). Der liebende Familienvater und Ehemann der bezaubernden Clara (Abbie Cornish) wird eines Tages durch eine Explosion vor seiner Haustür lebensgefährlich verletzt. In einer spektakulären Operation unter Leitung des Wissenschaftlers Dr. Dennett Norton (Gary Oldman) wird Murphys Körper zum RoboCop, einem gewissenlosen Mischwesen aus Mensch und Maschine, und zum Eigentum von OmniCorp. Seines früheren Lebens beraubt, ist er als kompromissloser Vollstrecker ein unmittelbarer Erfolg. Doch den RoboCop plagen einige ‘Fehlfunktionen’, als sich mit Erinnerungsfetzen sein früheres Ich Alex Murphy zurückmeldet. Der RoboCop entdeckt seinen menschlichen Funken – und droht damit die Pläne von OmniCorp-Vorstand Sellars zu gefährden.

Wenn man mal davon absieht, dass ein Remake dieses Verhoeven-Klassikers vollkommen unnötig war und dass der Klassiker eigentlich ein unantastbares Meisterwerk ist, so ist der neue Robocop ein durchschnittlicher Actionfilm, der mehr sein will als er tatsächlich ist. Woran liegt das?

Einmal wurde die ganze Geschichte angepasst. Es ist bei weitem nicht mehr so zynisch oder so überspitzt wie der grandiose Erstling - und der Film hier muss sich diesen Vergleich gefallen lassen, wird man doch durch das Thema und durch diverse Anspielungen und kleine Details immer wieder an ihn erinnert. "RoboCop" ist im Grunde ein reinrassiger Actionfilm und mehr gibt die Prämisse des Films auch nicht her. Hier hat man aber versucht mehr auf die Beziehung Murphys zu seiner Famiie einzugehen, was einfach nicht gut inszeniert wurde und so zu langen, zähen und vollkommen deplatziert wirkenden Dialogszenen führt.

Des Weiteren versucht man eine Botschaft mit dem Vorschlaghammer rüberzubringen, indem man immer wieder eine Fernsehshow mit einem erzkonservativen Moderator (Samuel L. Jackson) in den Film einflechtet, was dazu führt, dass man andauernd aus der Handlung gerissen wird. Es ist schon bezeichnend, dass "RoboCop" in der ersten Stunde keine nennenswerte Actionszene zu bieten hat und sich mit einem etwas explosiveren Finale abspeist. Da hat man am Ziel klar vorbeigeschossen. Figuren sind radikal ausgetauscht worden (beispielsweise ist Officer Lewis nun ein Schwarzer, der Chef ist einer Chefin gewichen) und der Blutgehalt ist beinahe Null.

Wenn man 80er-Filme unbedingt recyclen muss, sollte man sich immer im Klaren sein, dass diese damals reinrassigen Actionfilme nicht zu Sozialdramen oder ähnlichem taugen. Man sollte daher nicht versuchen aus einem Film etwas herausquetschen zu wollen, was nicht im Ansatz in der Grundidee vorhanden ist. Zudem kommt erschwerend hinzu das ein "Robocop" einfach kein Stoff für Kinder oder junge Jugendliche ist, wobei man ebenso ehrlich zugeben kann, dass einige der Szenen nichts für Zwölfjährige (so das deutsche Rating des Films) ist. Da sieht man offene Gehirne und arbeitende Perestaltik - wegen u.a. solchen Szenen wurde einst "Robocop 2" auf den Index gehoben. Der neue Anzug selbst ist cool, keine Frage, die Effekte, Animation und Kameraführung passen ebenfalls, der Soundtrack plätschert nebeher und man lächelt, sobald man das altbekannte Thema hört.

Alles in allem ein recht unnötiges Remake, das daran scheitert, ein aufgesetztes Drama mit Action zu vermischen.  Ein unterhaltsamer Film zwar, aber letztendlich viel zu langatmig und mit zu wenig Biss.

6,5/10

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