Sonntag, 1. Juni 2014

I, Frankenstein (2014)

http://www.imdb.com/title/tt1418377/

Vor 200 Jahren wurde Adam (Aaron Eckhart) von dem Wissenschaftler Dr. Victor Frankenstein (Aden Young) erschaffen und zum Leben erweckt. Der aus Leichenteilen zusammengeflickte Adam, der sich selbst als Monster bezeichnet, findet sich in Darkhaven, in einer dystopischen Welt wieder, in der sich Menschen und Dämonen im Krieg befinden. Der unsterbliche Adam beschützt die Menschen vor den finsteren Gestalten der Unterwelt, doch er gerät zwischen die Fronten zweier unsterblicher Clans. Das Schicksal der Menschheit liegt in seinen Händen, denn er hat Fähigkeiten, die Menschen nicht haben. Doch die Gargoyles und die Dämonen haben großes Interesse an Adams Geheimnis.

10 Minuten. Das ist die Zeit, die sich er Film nimmt, um die titelgebende Figur einzuführen und sogar um die Motivation des Antihelden Frankenstein zu erklären. Ein holpriger Versuch, denn dies reicht beweitem nicht, um eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Nach diesen 10 Minuten herrscht reinstes Effektgewitter vor, eine CGI-Schlacht ungeheuren Ausmaßes, die durch ihre doch noch recht gute, aber viel zu wenig ausgearbeitete Choreographie teilweise unterhält. Auch seelenloser Stoff kann also durchaus unetrhalten.

Zum Glück waren meine Erwartungen gering und mehr als eine effektvolle CGI-Schlacht habe ich auch nicht erwartet. Aaron Eckhart funktioniert hier in seiner Rolle als Frankenstein zwar ganz gut und auch Bill Nighy spielt als Bösewicht solide, aber das hilft dem Film leider auch nicht weiter. Die Story selbst ist ziemlich banal, extrem vorhersehbar und ist eigentlich in gut 15 Minuten erzählt, denn die restlichen 75 Minuten sind eine Mischung aus enorm schlecht geschriebenen, lächerlichen Dialogen und plumpen Actionszenen. Die düstere Optik stimmt war und Kampfszenen gibt es viele, aber sie sind nie wirklich packend oder beeindruckend und laufen immer nach dem gleichen Schema ab. Auch merkt man deutlich, dass hier die "Underworld"-Macher am Werk waren. Die gleichen Schauspieler, die gleichen Settings, die gleichen mittlerweile ausgelutschten Dialoge.


Wieso retten die Gargoyles Frankenstein "zufällig" aus den Fängen der Dämonen und fragen sich erst später was er für eine Bedeutung hat? Hätte denen das nicht schnurzpiepe sein müssen? Und warum nochmal sind Doktorinnen in solchen Filmen eigentlich immer halbe Supermodels, die mit High-Heels und Netzstrümpfen durch Labor hirschen? Das ist doch unpraktisch? Und warum wird aus einem beliebigen Schlagstock plötzlich eine Superwaffe, nur weil ich mir da vier Striche drauf male? Und wenn ich unsterblich bin und keine Seele habe, warum tut es mir dann weh wenn ich gegen eine Wand geschleudert werde? Diese und viele, unglaublich viele Fragen türmen sich im Laufe des Films auf. Man merkt schon, hier wurde nicht wirklich auf Logik oder Verstand gebaut. Dazu kommt der auf episch getrimmte Score, der sein Ziel mehr als einmal verfehlt und irgendwann gewaltig nervt.

Gargoyles statt Vampire, Dämonen statt Werwölfe. Ja, im Endeffekt ist "I, Frankenstein" ein "Underworld"-Klon in Reinform. Leider kommt er nicht annähernd an "die "Underworld"-Story ran - da retten auch keine billigen One-Liner. Dazu eröffnet der Film schon im letzten Drittel die Möglichkeiten auf die mittlerweile fast handelsübliche Fortsetzung, die uns in diesem Fall doch bitte erspart bleiben möge.

5/10

Vom deutschen Publisher Splendid gibt es den Film im geprägten Steelbook in 3D:

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