http://www.imdb.com/title/tt1210819/
Zur Zeit Alexander des Großen gab es keinen Menschen, der schneller war
als das Pferd, auf dem er ritt. In dieser Welt sind auch noch der
gesetzestreue John Reid (Armie Hammer) und der Komantsche Tonto (Johnny Depp)
aufgewachsen, doch das Ende dieser Epoche ist gekommen. Die Eisenbahn
zieht ihren Weg in den Westen und verspricht Wohlstand und Fortschritt,
doch sie lockt auch skrupellose Geschäftsmänner und gnadenlose Gangster
an. Als sich sechs Texas Ranger, darunter Johns Bruder Dan (James Badge Dale), den Machenschaften von Butch Cavendish (William Fichtner)
in den Weg stellen wollen, lockt er sie in einen Hinterhalt. Als Tonto
kurz darauf die Szene betritt, gibt es nur einen Überlebenden: John
Reid. Da Tonto glaubt, in Reid den Geist des Lone Rangers zu sehen,
pflegt er den gestürzten Ranger gesund. Als Reid anschließend erkennen
muss, dass mit der Eisenbahn auch die Zeit des Verbrechens gekommen ist,
beschließt er das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Unter der Maske
des Lone Rangers will er gmeinsam mit seinem neuen Freund Tonto, seinem
Pferd Silver und einer Ladung Silberkugeln Cavendish das Handwerk legen.
Ahja, so sieht also "Fluch der Karibik" im wilden Westen aus. Aber trotz des Dreamteams Gore Verbinski, Johnny Depp und Jerry Bruckheimer will hier einfach nicht so richtig ein Feeling für die ganze Geschichte aufkommen. Das liegt zum einen daran, dass sich die Handlung nicht entscheiden kann: wo geh ich hin, wo komm ich her? Alles ist reichlich konfus und bis dann endlich mal so etwas wie ein roter Faden erkennbar wird, haben sicher die meisten schon damit abgeschlossen, dass sie eben nicht in einem fetzigen Blockbuster sitzen. Denn leider nimmt der Film erst im letzten Drittel so richtig an Fahrt auf uns zeigt was das "Fluch der Karibik"-Dreamteam so alles kann. Da steigt urplötzlich die Spannung, da gibt es den einen oder anderen besseren Gag. Hätte man dies so von Anfang an durchgezogen, dann wäre der Film auch ganz toll geworden. Doch man schwelgt ja lieber in wirren Phantasien und versucht ein Gerüst um ein Haus zu bauen, dessen Wände quasi schon einstürzen. Die anfänglichen Gags zünden einfach nicht, zu aufgezwungen und aufgesetzt wirken sie.
Allein Depp trägt wieder einmal die Story - und wäre er nicht, der Film wäre gnadenlos baden gegangen. Dabei ist seine Rolle unverkennbar die eines indianischen Jack Sparrow. Armie Hammer spielt zwar mit Lust und hat auch einige Lacher, ist mir aber als Charakter im wilden Westen einfach zu soft. William Fichtner erkennt man kaum mit seiner vernarbten Fresse, aber seine blitzenden Augen und sein herrlich klischeehaft böses Spiel freuen einen dann doch. Die Musik von Hans Zimmer ist relativ belanglos und plätschert vor sich hin - einzig am Ende freut man sich über altbekannte Themen. Überhaupt wurde viel "geklaut" oder sagen wir mal hommagiert. Dazu kommt die viel zu lange Laufzeit von fast zweieinhalb Stunden. Dadurch gibt es den einen oder anderen Leerlauf und auch das allzu blöde Pferd, welches plötzlich auf einen Baum klettert(?!?) war mir einfach zu albern. Als dann am Ende endlich die richtige Action losgeht ist man aber auch gefesselt und freut sich über jede übertriebene Aktion, die Depp und Hammer abliefern - wobei die eingesetzten CGI sehr oft tatsächlich sichtbar ist. Das trübt dann aber den Spaß nicht mehr und an der Wertung ändert sich auch nichts.
"The Lone Ranger" ist ein durchaus unterhaltsamer Film mit einigen Längen, anfänglich konfuser Story, aber einem sehr versönhlichen Ende. Das stimmt mich gnädig.
6,5/10
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