http://www.imdb.com/title/tt1935914/
Die Menschen werden von einer unergründlichen Angst befallen, ins Freie zu gehen. Verlassen sie geschlossene Räume, sterben sie an purer Panik. Es herrscht Ausnahmezustand – die Straßen sind leergefegt, alle Versorgungswege zusammengebrochen. In diesem Chaos begibt sich Marc über Tunnelsysteme auf die Suche nach seiner Freundin Julia. Tief unter der Stadt herrscht das Recht der Stärkeren. Doch er ist bereit, alles zu riskieren ...
Nach dem mittelmäßigen Weltuntergangthriller "Carriers" greifen die Pastor-Brüder wieder den Abstieg unserer Zivilisation auf.
Im wahrsten Sinne des Wortes, denn eine mehr symbolisch als logisch
nachvollziehbare Agoraphobie-Epidemie lässt die Menschen in
geschlossenen, unterirdischen oder eben nur geschlossenen Räumen hausen. Jeder Schritt hinaus in die übrige Welt ist mit tödlichen Panikattacken verbunden. Marc, ein
Computer-Programmierer, ist das egal. Er will seine schwangere Freundin
finden und macht sich auf zu einer Schnitzeljagd durch U-Bahntunnel,
Kauf- und Wohnhäusern, in einer gesetzlosen Stadt.
Gut, dieses Mal sind es keine Aliens oder gierige, blutrünstige Zombies, die in der Hölle des
Überlebens hausen, sondern, wenn überhaupt, geht die Bedrohung dieses eine Mal von der
Menschheit selbst aus. Das Überleben in derAbschottung ist allerdings
genauso wenig Thema des Films, wie seine angedeutete Reflexion
unnatürlicher Lebensweisen der Stadtbevölkerung. Die
zivilisationskritische Prämisse wird nicht vertieft, sie ist lediglich der
Rahmen für eine hoffnungsvolle und -suchende Odyssee zweier Männer.
Ist in der ersten Hälfte des Films das Szenario auch tatsächlich bedrohlich und
klaustrophobisch, so plätschert der Streifen im weiteren Verlauf
vorhersehbar und schon sehr klischeehaft vor sich hin. Seine gut angesetzten dramatischen Elemente
verkommen zum Ende hin zu einem verschnulzten, unfreiwillig-komischen Spiel. Welches allerdings prächtig aussieht. Das geringe Budget von 5 Millionen
Dollar dieser spanischen Produktion wird sehr talentiert benutzt. Setting und
Kamera sind erste Sahne und bringen so manch
einprägsam-schauriges Bild hervor.
Aber das Bild ist nur Stilmittel, hier geht es mehr um Emotion, Hoffnung und den Zusammenhalt von Menschen,
was meiner Meinung nach auch sehr gut umgesetzt wurde. Die beiden
Hauptprotagonisten wachsen einen ans Herz und machen ihrDing. Mal
ein Film dieses Genres ohne bitteren Nachgeschmack - ist ja auch mal
was.
Troptzdem: am Ende bleibt bleibt leider "nur" ein optisch reizvolles Endzeithorrorthrillerdrama
ohne CGI-Getöse übrig.
Eher bedächtig und in der Gewaltdarstellung
zurückhaltend erzählt, das dem Geschehen ein überraschend optimistischen
Blick gönnt.
6,5/10
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