Donnerstag, 22. Mai 2014

TRON: Legacy (2010)

http://www.imdb.com/title/tt1104001/

Nachdem Kevin Flynn (Jeff Bridges) für 20 Jahre in der digitalen Welt Tron gefangen war, trifft er nun in TRON: LEGACY überraschend auf seinen mittlerweile erwachsenen Sohn Sam (Garrett Hedlund). Sam untersuchte den Ursprung eines merkwürdigen Signals, das aus der alten Spielhalle seines Vaters kam, als er plötzlich in eine digitale Welt hineingezogen wird, deren Gefangener sein Vater seit zwei Jahrzehnten ist. Unterstützt von der furchtlosen Kriegerin Quorra (Olivia Wilde), begeben sich Vater und Sohn auf eine Reise, die beide in Lebensgefahr bringt und sie durch eine visuell verblüffende digitale Welt führt. Eine Welt, die von Kevin Flynn selbst erschaffen wurde und sich enorm weiterentwickelt hat – mit bisher unvorstellbaren Fahrzeugen, Waffen, Landschaften und einem skrupellosen Bösewicht, der nichts unversucht lässt, um ihre Flucht zu verhindern...

Na das war doch mal ein Genuss. Hier war so einiges was mir beim alten TRON (was zugegebenermaßen auch halt zeitlich bedingt war) nicht gefallen hat um ein vielfaches besser erneut vorgesetzt. Atemberaubende Optik, unglaublich grandiose Musik von Daft Punk und ein Cybertrip wie er im Buche steht. Doch von Anfang an.

Die Optik ist also nicht mehr so leer und nur geometrisch wie im ersten Teil, dafür technischer, leuchtender, glatter. Die gesamte Computerwelt mit ihren Siliziumbergen, dunklen Straßen, schwarzen Wolkenmassen und die bläulich schimmernde, kalte Stadt bilden eine unglaublich schicke Kulisse. Klinisch, symmetrisch, pulsierend. Reiner Cyberspace; eine grandiose Darstellung von elektronischer, gleichförmiger Computerschönheit. Dazu kommen viele Dinge aus dem Vorgänger (Rüstungen, Luftschiffe, Motorräder), noch einmal wiederverwertet, etwas aufgehübscht und eine zeitgemäß-aufpolierte Bebilderung, die genau die richtige Stimmung macht. Die sehr guten Actionsequenzen tun dazu ihr übriges. Man könnte es beinahe ästhetische Perfektion nennen. Der Wert von "TRON: Legacy" besteht also in erster Linie darin, die " TRON"-Ästhetik endlich mal ausformuliert zu haben. 1982 konnte sie wegen technischer Beschränkungen ja oft nur unvollkommen angedeutet werden.


Dazu kommen synthetische Klänge von Daft Punk, die hämmernd, sphärisch gleitend mit schnellen mit mechanischen, genialen Rhythmen das Computerepos perfekt untermauern. Auch in dieser Sparte hat der Nachfolger "TRON" eindeutig übertroffen. Der Soundtrack untermalt jede Szene perfekt und lässt einem die Welt der Daten und Programme gleich noch einmal etwas wirklicher vorkommen. Allein schon der Anfang des Films, der Aufbau des Rasters, des "Grids" und die Verschmelzung mit der realen Welt ist so unglaublich perfekt inszeniert, dass man Gänsehaut bekommt. Überhaupt ist das Sounddesign eines der besten, was es gibt.

Die Story ist so im Grunde nur schmückendes Beiwerk, frei nach dem Motto "Style over Substance". Aber warum nicht? Wenn es doch so perfekt funktioniert wie hier. Die Atmosphäre ist nämlich durchaus ansprechend dunkel und der Bösewicht hat einen äusserst interessanten Charakter. Selbst die Nebenfiguren können überzeugen. Die Hauptprotagonisten dagegen bleiben etwas blass. Aber erfreulich ist, wie man am Anfang wirklich versucht logisch am Vorgänger anzuknüpfen und einem nicht einfach ein paar halbgare Erklärungen hingeworfen werden. Dazu kommt einige gut choreografierte Action, die einen fesselt und gespannt zusehen lässt. Das 3D ist wahnsinnig gut! Auch wenn der Film beide optischen Möglichkeiten - also auch den "normalen" Film in 2D - voll ausnutzt, so freut man sich über jede 3D-Szene, die meist in der Computerwelt spielen. Dies ist so unglaublich genial gemacht, dass man teilweise richtig in den Cyberspace "fällt". Das dabei wechselnde Format des Films (von 1,85:1 auf 2,35:1) fällt mir nicht störend auf, im Gegenteil. Es ist phantastisch!

Am Ende bleibt ein, von der Aufmachung her typisch auf Style getrimmter Film, welcher durch die schauspielerischen Einzelleistungen, den hervorragenden Sound, den guten Mix aus Retro und modernen Effekten, sowie der überraschend hohen Loyalität zum Original, ein sehr gutes Endergebnis darstellt und den Erstling sopgar übertrifft. Ein Film, welchen man sich auf jeden Fall anschauen sollte. Und das auch, wenn man den originalen Streifen nicht kennt.

8,5/10

Exklusiv bei amazon.de gab es den Film in der 3D-Variante im Disney-Steelbook. Wie so viele Steelbooks aus diesem Hause war das schicke Ding limitiert und ist ausverkauft!

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