Samstag, 17. Mai 2014

12 Years A Slave (2013)

http://www.imdb.com/title/tt2024544/

Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) ist ein freier Afro-Amerikaner, der in New York als freier Tischler arbeitet. Seine wahre Leidenschaft ist allerdings die Musik, und als zwei vorgebliche Zirkus-Betreiber ihn in Washington DC als Musiker engagieren wollen, wirft er seine Bedenken über Bord. Wenig später findet sich Salomon seiner Identität beraubt in Louisiana wieder, wo er als Sklave arbeiten muss. Sollte er je seinen wahren Namen und seinen Status als freier Mann erwähnen, so sagten sie ihm, werde er sterben. In den folgenden zwölf Jahren wechselt er mehrmals den Besitzer, und damit auch oft die Beschäftigung und die Art, wie er behandelt wird. Hoffnung blüht erst auf, als er auf der Plantage von Edwin Epps (Michael Fassbender) den weißen Tischler Samuel Bass (Brad Pitt) kennenlernt. Ihm vertraut er eine Nachricht an seine Familie an, welche in New York einen befreundeten Anwalt engagiert, um Solomon nach zwölf Jahren als Sklave endlich zu befreien und nach Hause zu bringen.

Schonungslos und sehr bedrückend erzählt Steve McQueen die Geschichte um einen freien Schwarzen, der entführt, verschleppt, gefoltert und in die Sklaverei verkauft wird. Was sich nach dem fantastischen "Shame" schon abgezeichnet hat, findet hier volle Bestätigung, McQueen ist ein großartiger Schauspielführer, Geschichtenerzähler und Bildkomponist. Er schafft es von Beginn an, angenehm kühle und auch unterkühlte Sympathien für seine Hauptfigur aufzubauen und wenn man dann mit ansehen muss, wie er den halben Tag am Galgenseil fast erstickend hängt, ist das unheimlich schmerzhaft und kaum auszuhalten. Schonungslos eben. Ebenso das Auspeitschen der Sklaven erreicht eine Intensität, die einem schon fast physisch weh tut. Die Story ist genauso erschreckend wie sie klingt und Steven McQueen schreckt nicht davor zurück, in seinem Film die ganze Gewalt und Brutalität auch sehr graphisch zu zeigen, die eben jene Sklaven erdulden mussten.

Natürlich passen nicht nur Darsteller und Erzählung, sondern auch die Kulisse und Kostüme, sie lassen diese Zeit wirklich aufleben und man fühlt sich in eine andere Epoche zurückversetzt. Hinzu kommt noch ein ruhiger und ungewöhnlich einfühlsamer orchestraler Score von Hans Zimmer. Chiwetel Ejiofor verkörpert den verschleppten und versklavten Solomon so authentisch, wie ich es noch von kaum einem Schauspieler gesehen habe. Seine Züge, seine Gesichtsausdrücke und sein Schauspiel sind überragend gut. Ich bin von diesem Film gleichzeitig begeistert und erschüttert. Ebenso Michael Fassender als Plantagenbesitzer Edwin Epps: seine Darstellung ist unglaublich stark und physisch präsent. Absolut zurecht wurde er 2014 mit dem Oscar für den Besten Film und das beste adaptierte Drehbuch ausgezeichnet. Dazu bekam Lupita Nyong’o den Oscar für die beste Nebenrolle. Ebenso völlig zurecht.

Einzig das Ende kommt mir ein wenig zu schnell daher und wirkt für mich beinahe "hingeschludert", nur um die Geschichte nicht noch länger zu machen. Angesichts der Tatsache, dass der Film über 2 Stunden lang aber eh ruhig und gleichzeitig spannend erzählt wird hätte ihm meiner Ansicht nach ein etwas ausführlicheres Ende nur gut getan. Dennoch tut das der Wertung nur wenig Abbruch: "12 Years A Slave" ist ein großartiger Film. Unbedingt empfehlenswert!

8,5/10

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