http://www.imdb.com/title/tt2024544/
Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor)
ist ein freier Afro-Amerikaner, der in New York als freier Tischler
arbeitet. Seine wahre Leidenschaft ist allerdings die Musik, und als
zwei vorgebliche Zirkus-Betreiber ihn in Washington DC als Musiker
engagieren wollen, wirft er seine Bedenken über Bord. Wenig später findet sich Salomon seiner Identität beraubt in
Louisiana wieder, wo er als Sklave arbeiten muss. Sollte er je seinen
wahren Namen und seinen Status als freier Mann erwähnen, so sagten sie
ihm, werde er sterben. In den folgenden zwölf Jahren wechselt er
mehrmals den Besitzer, und damit auch oft die Beschäftigung und die Art,
wie er behandelt wird. Hoffnung blüht erst auf, als er auf der Plantage
von Edwin Epps (Michael Fassbender) den weißen Tischler Samuel Bass (Brad Pitt)
kennenlernt. Ihm vertraut er eine Nachricht an seine Familie an, welche
in New York einen befreundeten Anwalt engagiert, um Solomon nach zwölf
Jahren als Sklave endlich zu befreien und nach Hause zu bringen.
Schonungslos und sehr bedrückend erzählt Steve McQueen die Geschichte
um einen freien Schwarzen, der entführt, verschleppt, gefoltert und in die Sklaverei verkauft wird. Was sich
nach dem fantastischen "Shame" schon abgezeichnet hat, findet hier
volle Bestätigung, McQueen ist ein großartiger Schauspielführer,
Geschichtenerzähler und Bildkomponist. Er schafft es von Beginn an,
angenehm kühle und auch unterkühlte Sympathien für seine Hauptfigur
aufzubauen und wenn man dann mit ansehen muss, wie er den halben Tag am
Galgenseil fast erstickend hängt, ist das unheimlich schmerzhaft und
kaum auszuhalten. Schonungslos eben. Ebenso das Auspeitschen der Sklaven
erreicht eine Intensität, die einem schon fast physisch weh tut. Die Story ist genauso erschreckend wie sie klingt und Steven McQueen
schreckt nicht davor zurück, in seinem Film die ganze Gewalt und
Brutalität auch sehr graphisch zu zeigen, die eben jene Sklaven erdulden mussten.
Natürlich passen nicht nur Darsteller und Erzählung, sondern auch die
Kulisse und Kostüme, sie lassen diese Zeit wirklich aufleben und man
fühlt sich in eine andere Epoche zurückversetzt. Hinzu kommt noch ein
ruhiger und ungewöhnlich einfühlsamer orchestraler Score von Hans Zimmer. Chiwetel Ejiofor verkörpert den verschleppten und versklavten Solomon so
authentisch, wie ich es noch von kaum einem Schauspieler gesehen habe.
Seine Züge, seine Gesichtsausdrücke und sein Schauspiel sind
überragend gut. Ich bin von diesem Film gleichzeitig begeistert und
erschüttert. Ebenso Michael Fassender als Plantagenbesitzer Edwin Epps: seine
Darstellung ist unglaublich stark und physisch präsent. Absolut zurecht wurde er 2014 mit dem Oscar für den Besten Film und das
beste adaptierte Drehbuch ausgezeichnet. Dazu bekam Lupita Nyong’o den
Oscar für die beste Nebenrolle. Ebenso völlig zurecht.
Einzig das Ende kommt mir ein wenig zu schnell daher und wirkt für mich beinahe "hingeschludert", nur um die Geschichte nicht noch länger zu machen. Angesichts der Tatsache, dass der Film über 2 Stunden lang aber eh ruhig und gleichzeitig spannend erzählt wird hätte ihm meiner Ansicht nach ein etwas ausführlicheres Ende nur gut getan. Dennoch tut das der Wertung nur wenig Abbruch: "12 Years A Slave" ist ein großartiger Film. Unbedingt empfehlenswert!
8,5/10
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