http://www.imdb.com/title/tt0277434/
November 1965: Die US-Armee schickt Lt. Col. Hal Moore (Mel Gibson) mit
einem Gefolge aus 400 Soldaten in das Ia-Drang-Tal nach Nord-Vietnam.
Der Einsatzbefehl: Den Feind aufspüren und eliminieren. Was den
Franzosen elf Jahre zuvor schon zum Verhängnis wurde und in einem
Massaker endete, widerfährt nun auch den Amerikanern. Von einer
fünffachen Übermacht bedroht, gerät die Landung im Tal bald zum
tödlichen Hinterhalt. Schon am ersten Tag der Schlacht gibt es
zahlreiche Verluste. In der Nacht plant der Vietcong seinen finalen
Angriff auf die zahlenmäßig hoffnungslos unterlegenen Invasoren...
Ein guter Vietnamfilm mit einem gewohnt guten Mel Gibson. Allerdings
war die erste dreiviertel Stunde am Rand des Erträglichen, denn was da
an Pathos, Schmalz und pseudomoralischen Floskeln abgeworfen wurde,
war fast so schlimm wie der Napalm-Angriff später. Da stellt sich die
Ehefrau eines Soldaten dumm, wenn sie nicht weiß, was das Schild "Nur
weiß" in einer Wäscherei bedeutet, nur damit dann alle schockiert wegen
der anscheinend sehr unbekannten Rassendiskriminierung in den USA
schauen. Das wirkt schon sehr konstruiert, um dem Publikum vielleicht
noch zur Kriegsthematik die eine Prise Gedankengut mitzugeben, den man
eben für einen moralisch anprangernden Film braucht.
Und so kann man durchaus froh darüber sein, dass gerade in den späteren Kriegsszenen dieser
Pathos dann doch soweit heruntergeschraubt wurde, so dass die ganze
Sache auch den nötigen Realismus und den bitteren Ernst bekam, den sie
auch verdiente. Auch wenn zu Beginn versucht wird, die (später) wichtigsten Figuren
einzuführen und durch eine Hintergundgeschichte zu vertiefen, ist es
einzig und allein Mel Gibsons Charakter der den gesamten Film über eine
tragende und bedeutende Rolle spielt. Die anderen Namen sind nur Schall
und Rauch im Kriegsgemetzel und haben kaum oder keine Wirkung auf den Zuschauer.
Eine höhere Bewertung für "Wir waren Helden" wird schlussendlich
aber nicht durch die wenige Dramatik verhindert, sondern wegen der
unglaublich einseitigen Darstellung der Ereignisse. Der Vietcong bekommt
keine großen Szenen. Er ist als Feind den gesamten Film über pures
Kanonenfutter und wird am Ende ruhmreich und scheinbar verdient durch
die US-Soldaten besiegt. Etwas mehr Tiefe anstatt Patriotismus wäre in der Retroperspektive
somit wünschenswert gewesen und hätte diesen Streifen wohl in die
oberste Riege seines Genres befördert.
7/10
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