http://www.imdb.com/title/tt0108052/
1939: Mithilfe jüdischen Kapitals gelingt es dem cleveren Geschäftsmann
Oskar Schindler (Liam Neeson), in Krakau eine enteignete Emailfabrik zu
kaufen, die fortan Feldgeschirr für den sich anbahnenden Krieg
herstellt. Um seinen Profit zu maximieren, setzt er äußerst preiswerte
jüdische Arbeitskräfte aus dem Krakauer Getto ein, die ihm auf Grund der
kriegswichtigen Güter, die seine Fabrik produziert, zugestanden werden.
Schindler versteht es, zu repräsentieren und Geschäftskontakte zu
knüpfen, ist aber in Verwaltungs- und Koordinationsaufgaben auf seinen
versierten Buchhalter Itzhak Stern (Ben Kingsley) angewiesen. In
Kooperation ihrer Talente entwickelt sich die Emailfabrik zu einem
florierenden Unternehmen, welches immer mehr Arbeitskräfte benötigt.
Stern, dem in Personalfragen freie Hand gelassen wird, nutzt dies um
möglichst viele Juden, zumeist denen, die aufgrund ihrer akademischen
oder künstlerischen Vergangenheit oder einer Behinderung für die
Industriearbeit nicht in Frage kämen, einen Arbeitsplatz in der Fabrik
zu verschaffen. 1943 werden die Überlebenden des Krakauer Gettos in das
Arbeitslager Krakau- Plaszów überführt. Hier erlebt Schindler mit, wie
die Insassen auf unmenschliche Art und Weise behandelt werden, wie
Wachsoldaten willkürlich Menschen erschießen. Dann soll auch dieses
Lager geschlossen und die noch lebenden Juden zur Liquidierung nach
Auschwitz gebracht werden. Schindler jedoch setzt alles daran, dies zu
verhindern.
"Schindler's Liste" enthält eine Szene, die mir bis heute - und nach dem bestimmt 10. Mal schauen -
immer wieder einen Schauer über den Rücken jagt. Es ist die Szene mit dem
Mädchen im roten Mantel. Das geht sicher nicht nur mir so. Und dabei ist
diese Szene nur eine von vielen, die das Schicksal der vielen Menschen
zu Zeiten des zweiten Weltkrieges beleuchten. Und auch die Beschreibung
der Vorgänge nach Erinnerungen von Poldek Pfefferberg verursachten schon
einen heftigen Kloß im Hals.
Spielberg schafft durch seine realistische Herangehensweise den Zuseher
mitten in das Geschehen von damals einzubinden, ihn mitzureißen und ihn
ihn vor allem mitfühlen zu lassen. Die fatalen Hoffnungen und Ängste der
jüdischen Gefangenen des Krakauer Ghettos und der Konzentrationslager
Plazow und Auschwitz werden durch einzigartige Bilder derart spürbar,
dass einem selbst die gleichen Gefühle der Ohnmacht überkommen.
Natürlich war Schindler zunächst - und so wird es im Film auch gezeigt -
ein Opportunist, Mitglied der NSDAP, ein Kriegsgewerkschafter, der in
der polnischen Stadt Krakau eine bankrotte Emaillewarenfabrik übernahm.
Spielberg stellt so Schindler nicht von Beginn an als furchtlosen Retter
dar, sondern als "Held in Entstehung". Der Regisseur zeigt Schindlers
anfängliche Profitgier sehr deutlich und stellt Schindler eben nicht als
den barmherzigen Mann dar, zu dem er später wurde. Der Film möchte
beschreiben, dass ein Mensch dazu in der Lage ist sich ändern-
"Wer nur ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt!"
Spielbergs schnörkellose Regie zeigt dieses Geschehen auf
erschütternste Art und Weise. Natürlich kommen dem Zuschauer dabei die
Tränen. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre. Besonders das Ende,
beinahe schon der Abspann, lassen noch einmal ein Gefühl der Traurigkeit
aufsteigen, wenn die Schauspieler mit ihren durch sie verkörperten
Menschen am Grabe Schindlers einen Stein niederlegen. Lobenswert sind
die darstellerischen Leistungen von Liam Neeson, Ben Kingsley und Ralph
Fiennes, die allesamt glaubwürdig ihre Charaktäre verkörpern. "Schindlers Liste" von Steven Spielberg gehört damit zu den zehn besten Filmen aller Zeiten. Gigantisch.
10/10
Der Film erschien als 4K Ultra-HD Blu-ray in einem Mediabook als "25th Anniversary Edition":
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