Dienstag, 13. August 2024

Harley Davidson And The Marlboro Man (1991)

https://www.imdb.com/title/tt0102005/

Die Lieblingskneipe vom knallharten Biker "Harley Davidson" (Mickey Rourke) und seinem nicht weniger toughen Cowboy-Freund "Marlboro Mann" (Don Johnson) steht kurz vor der Schließung. Für die beiden Biker eine mittelschwere Katastrophe. Kurzerhand entschließen sie sich, einen Geldtransporter zu knacken, um die nötige Kohle, immerhin 2,5 Millionen Dollar für die Verlängerung des Pachtvertrages aufzutreiben. Doch als sie den Transporter öffnen, müssen sie erkennen, dass dieser nur als Geldtransporter getarnt war und in Wahrheit die neuartige Droge "Killertraum" als Ware aufgeladen hat. Der mächtige Drogenboss und Bankpräsident Chance Wilder (Tom Sizemore) ist über den Zwischenfall nicht erfreut und schickt seine Killer aus, um den Stoff zurückzubringen und den beiden Dieben die Hölle heiß zu machen.

Eine Texttafel zu Beginn des Films weist (mittlerweile) darauf hin, dass der Filmtitel in Absprache mit den Herstellern. bzw. Markeninhabern vergeben wurde und ansonsten nichts mit den Firmen am Hut hat. Naja. Der eine raucht wie ein Schlot, der andere fährt eine Harley, nehmen wir das mal hin. In "Harley Davidson And The Marlboro Man" spielen Mickey Rourke und Don Johnson Harley und Marlboro, einen Biker und einen Cowboy, die buchstäblich in einer Kneipe in der Nachbarschaft aufgewachsen sind, die nun von gierigen Bankern in den Ruin getrieben wird. Ein Film über eine offenbar bedrohte Spezies von Kneipengängern, mit Harley und Marlboro als rettenden Engeln. Ihr Plan ist, dieselbe Bank, die die Miete erhöht hat um 2,5 Millionen Dollar zu erleichtern, um die überhöhte Miete zu bezahlen und ihren beliebten Treffpunkt am Laufen zu halten. Ein Kinderspiel, besonders für so harte Typen wie sie. Es gibt jedoch einen Haken. Die Bank handelt illegal mit einem tödlichen neuen Halluzinogen namens "The Dream", und als die Jungs und ihre Bande den Geldtransporter überfallen, stehlen sie die Droge und nicht das erhoffte Bargeld. Man vergisst in diesem Zusammenhang leicht, dass die Handlung in der Zukunft spielt, da dies für die Geschichte keinerlei Bedeutung hat, außer dass es die Helden noch anachronistischer erscheinen lässt. Die von den Bankiers angeheuerten Schläger, die äußerst gut (und vor allem kugelsicher) gekleidet sind, wollen ihre Drogen zurück. Harley und Marlboro, die keine Verwendung dafür haben, arrangieren einen Tausch - 2,5 Millionen Dollar für den Vorrat. Was könnte einfacher sein? Aber irgendwie funktionieren diese Deals nie, und viele Freunde von Harley und Marlboro kommen um.

Die beiden Stars des Films, die beide so abgerockt aussehen wie es sein muss, sind wohl die absurdeste Paarung, die man je gesehen hat, aber ihre Chemie stimmt. Rourke ist eine faszinierende Erscheinung, doch seine Darstellung erscheint etwas energielos, als ob er erwartet hätte, dass seine grellen Lederklamotten und die übertriebene Narbe auf seiner Wange die ganze Schauspielerei für ihn übernehmen. Trotzdem ist Rourke manisch im Vergleich zu Johnson, der einen Cowboyhut trägt und kaum mehr als eine schmuddelige Variation seiner Figur aus der TV-Serie "Miami Vice" beiträgt. Es gibt einige Versuche, kumpelhaftes Geplänkel im Stil von "Lethal Weapon" zwischen den beiden Stars zu bieten, und Johnson, der mit der Komödie besser klarzukommen scheint, gewinnt in diesen Szenen normalerweise die Oberhand. Er tut dies durch pure Sorglosigkeit; zumindest hat er sich nicht der Illusion hingegeben, dieses Material ernst zu nehmen. Denn in diesem Film von Simon Wincer dreht sich alles um Machogehabe. Die Kameradschaft zwischen den Helden übertrifft alles; sie sind verbunden - auf eine schwierige Art und Weise, aber so, dass er der Geschichte gut tut. "Harley Davidson And The Marlboro Man" ist ein Klassiker, ein dummer, machohafter Actioner, der einfach unterhält und über die ganze Laufzeit hinweg die Spannung aufrecht erhält, wenn auch manchmal die Geschichte abzusacken scheint.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Capelight
Poster/Artwork
Capelight

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen