Dienstag, 27. August 2024

Anyone But You - Wo die Lüge hinfällt (2023)

https://www.imdb.com/title/tt26047818/

Alles sieht nach dem perfekten ersten Date zwischen Beg (Sydney Sweeney) und Ben (Glen Powell) aus. Die Chemie stimmt einfach und es scheint klar, dass sich aus dem aufregenden ersten Knistern zwischen den beiden noch viel mehr entwickeln könnte. Doch dann geschieht etwas, dass das plötzlich nicht nur in weite Ferne rücken, sondern undenkbar werden lässt. Der Traum von einer gemeinsamen Zukunft ist vom Tisch. Doch das Schicksal ist offenbar noch nicht fertig mit den beiden und lässt sie wieder aufeinandertreffen - ausgerechnet als Gäste bei einer Hochzeit in Australien. Kurzerhand beschließen sie, sich als Paar auszugeben. Und das Undenkbare scheint plötzlich gar nicht mehr so weit weg...

Die RomCom "Wo die Lüge hinfällt" hat mehrere Vorteile: die sich im Aufwind befindlichen (attraktiven) Stars Sydney Sweeney und Glen Powell, eine luxuriöse australische Kulisse und viel nackte Haut - auf beiden Seiten. Die Handlung ist ein klassischer Switchback. Die eingeschworenen Feinde Bea (Sweeney) und Ben (Powell) geben (nach einer Trennung vor einiger Zeit) vor, sich bei einer Hochzeit in einem fremden Land erneut zu verlieben, damit ihre Freunde und Familie (Alexandra Shipp, Hadley Robinson, Bryan Brown, Michelle Hurd und GaTa) aufhören, sie zu nötigen, in Realität wieder zusammenzukommen. "Wo die Lüge hinfällt", bei dem Will Gluck Regie führte und der das Drehbuch zusammen mit Ilana Wolpert schrieb, ist damit eine lockere Überarbeitung von "Viel Lärm um Nichts", aber teilweise so ungeschickt zusammengestellt, dass die Aufmerksamkeit des Zuschauers von den Hauptdarstellern auf die bizarr üppigen Buffets im Hintergrund gelenkt wird. Zugegeben: Man ist ein wenig neugierig, ob diese beiden Betrüger wirklich wieder unter die Laken schlüpfen werden - oder man wartet darauf, dass man Powell/Sweeney (halb-)nackt sieht. Beides bekommt man.

"Wo die Lüge hinfällt" tut nicht weh und lässt sich gut weggucken, ist aber auch nichts besonderes, auch wenn er seine besonderen (und stellenweise sogar witzigen) Momente hat. Natürlich kommen noch der Ex und einige fadenscheinige Szenen dazu, die die Darsteller lediglich dazu bringen sollen, sich ihrer Kleidung zu entledigen und man wird das Gefühl nicht los, dass Sweeney und Powell mit einem besseren Drehbuch Wunder vollbringen könnten, mit etwas, das mehr davon nutzt, wie sie sich angrinsen, als hätten sie Stahlwolle gekaut. Sie ist geschickt darin, vielschichtige Unaufrichtigkeit zu zeigen; er ist spezialisiert auf süffisantes, aufgesetztes Machotum und feuert ein schrecklich komisches Zungengewackel in die Kamera. Hier werden ihre Auftritte durch den aufdringlichen Pop-Soundtrack unter Druck gesetzt. In einer wirklich rührenden Szene singt Bea einen peppigen Top-40-Hit, um Bens Nerven zu beruhigen. Aber sie bringt nur ein paar ruhige A-cappella-Takte zustande, bevor Gluck das Original mit ohrenbetäubender Lautstärke aufdreht und es am Ende noch einmal laut schmettert, während hinter den Kulissen ein wildes Karaoke gespielt wird. Man fragt sich, ob er mehr Zeit auf den Abspann verwendet hat als auf den eigentlichen Film. Letztlich ist "Wo die Lüge hinfällt" ganz nett, aber kein großer Kracher. Eben eine RomCom.

6/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/ArtworkNetflix

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