Chantal (Jella Haase), Danger (Max von der Groeben), Zeynep (Gizem Emre) und die anderen Schüler der Goethe-Gesamtschule stehen zwar kurz vor dem Abitur, doch die ehemaligen Problemschüler sind nicht wirklich motiviert, diesen Abschluss zu ergattern. Dafür hat die Frau vom Berufsinformationszentrum gesorgt, indem sie ihnen klargemacht hat, dass ihre Zukunft sowieso nicht besonders rosig aussieht. Somit ist bei Chantal & Co. erstmal wieder Frustration, Eskalation und Leistungsverweigerung angesagt, aber dennoch will Zeki Müller (Elyas M'Barek) alles tun, damit sie das Abi schaffen. Auf die Hilfe von Schulleiterin Gudrun Gerster (Katja Riemann) kann er sich dabei nicht verlassen, denn diese hat mit dem Bildungsministerium genug Stress. Immerhin die neue Lehrerin Biggi Enzberger (Sandra Hüller) springt Zeki zur Seite und hilft ihm bei einem Anti-Mobbing-Seminar...
Nachdem - auch wenn man das kaum glauben mag - "Fack ju Göthe 2" rein wirtschaftlich betrachtet den erfolgreichen ersten Teil nochmals toppen konnte, ging es 2017 in die dritte und glücklicherweise letzte Runde, denn für jeden Jahrgang geht es in der Regel ja mal zur Abschlussprüfung, um die es sich in Fack ju Göhte 3 hauptsächlich dreht. Es ist kaum zu glauben, dass man aus der verblüffend guten Idee des ersten Teils noch 2 weitere Teile herausquetschte - das Ergebnis sieht dementsprechend aus. Auch hier gibt es erneut die typischen "Over-the-top"-Witze, den lieb gewonnenen Chaos Haufen um Chantal & Danger, den Lehrer Zeki Müller, der dieses Mal selbst erwachsen wird und es gibt endlich wieder vermehrt seriöse Themen, die geschickt in den Trubel mit einem zwinkernden Auge integriert werden.
Wie in den beiden Vorgängern führte Bora Dagtekin Regie und schrieb die komplette Story, während die gesamte Darstellerriege um Elyas M'Barek, Katja Riemann, Jelia Haase und Max von der Groeben zur Verfügung stand. Einzig und alleine Karoline Herfurth ist nicht mehr mit an Bord, so dass ihre eigentlich geplante Rolle aus dem Drehbuch entfernt werden musste. Dafür wurde M'Barek mit Sandra Hüller eine neue schlagfertige Kollegin zur Seite gestellt. Die Handlung spielt einige Monate nach den Vorkommnissen von "Fack ju Göthe 2" und immerhin spielen wieder realistische Jugendprobleme wie die Unsicherheit in der Berufswahl, Lernmotivation, Mobbing und Selbstmordgedanken eine stärkere Rolle, doch irgendwie wirkt alles zu aufgesetzt und wenig "frisch". Am besten ist da noch die Nebenhandlung mit dem Mobbingseminar gelungen, in dem viele Zustände mit beißender Ironie von Betroffenen ausgesprochen werden, so dass die Message auch beim Publikum ankommt: Das ist aber noch lange kein Grund, die Sektkorken knallen zu lassen: Trotz vieler wirklich ulkiger Momente gibt es immer wieder Phasen, in welchen sich der Zuschauer unweigerlich fragt, in was für einer stumpfsinnigen Veranstaltung er hier gelandet ist, da so mancher Kalauer dermaßen plump ist, dass sich die Balken biegen. Außerdem muss das Publikum immer wieder Sequenzen, wie beispielsweise M'Bareks Tobsuchtanfall nach konsumierter Crackzigarette oder Sandra Hüllers peinliche Eskapade in der Jugenddisco, ertragen, die in ihrer gesamten Beschränktheit jenseits von gut und böse sind, was zu spürbaren Strecken der Langeweile vor allem im zweiten Filmabschnitt führt. "Fack ju Göhte 3" ist zudem mit einer Spielzeit von knapp 2 Stunden wieder einmal viel zu lange geraten, ein paar Handlungsstraffungen und 30 Minuten weniger hätten bestimmt nicht geschadet. Und im Endeffekt ist es offensichtlich: Nach einem sensationell guten ersten Teil, einem mittelprächtigen zweiten Output und einem ähnlich angesiedelten Abschluss ist der Abschied überfällig, eine weitere Fortsetzung wäre nur noch Störung der Totenruhe, da die Luft einfach raus ist.5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Constantin Film
Poster/Artwork: Rat Pack Filmproduktion/Constantin Film
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