Jackie (Jackie Chan) hat sich als Polizist einen so guten Namen gemacht, dass die CIA ihm einen Auftrag anbietet. Dieser hört sich erst mal einfach und unspektakulär an: Er soll eine gewisse Natasha (Nonna Grishaeva) in der Ukraine beschatten. Jackie willigt ein und muss bei seiner Beschattung mit ansehen, wie Natasha verschleppt wird. Er folgt den vermeintlichen Kidnappern. Am Ziel angekommen, muss er feststellen, dass Natasha dort ihren Geliebten, den ehemaligen CIA-Agenten Jackson Tsui (Jackson Liu) trifft. Und der plant nun, einen gestohlenen Atomsprengkopf an den Höchstbietenden zu verkaufen. Jackie gelingt es, Tsui den Koffer abzujagen, jedoch nicht für lange. Nach einem Krankenhausaufenthalt bittet ihn der russische Colonel Gregor Yegorov (Yuri Petrov), den Koffer ein weiteres Mal zurückzuerobern. In Australien geht die irre Jagd weiter.
Jackie Chan kehrt im (vorläufigen) Finale der "Police Story"-Reihe zurück. Die Frage ist, ob er dabei etwas verloren hat, als er zu dieser Zeit weiterhin versuchte, seine Hongkong-Filme auf ein westliches Publikum zuzuschneiden. Und die einfache Antwort lautet (leider): ja. Und man weiß nicht, ob man Jackie Chan oder Stanley Tong etwas vorwerfen soll. Der Fehler liegt wohl bei beiden. Der Film beginnt damit, dass Jackie Chan erneut in die Fußstapfen von Chan Ka-Kui schlüpft, als er und Onkel Bill (Bill Tung) beschließen, der CIA bei der Suche nach einer russischen Frau zu helfen, deren Freund es sein könnte Verbindungen zu einer Terrororganisation, die versucht, eine Atombombe zu erwerben. Chan folgt der Frau nach Russland und trifft dort seinen CIA-Kontakt und alten Kumpel Mark. Was von Anfang an enttäuscht: Keine Maggie Cheung, keine Michelle Yeoh, kaum Bill Tung. Fast alle Markenzeichen der "Police Story"-Reihe sind verschwunden. Chan braucht aber eine May, die ständig als Gegenspielerin und Jungfrau in Not fungiert. Bill Tung muss der liebevolle Onkel des Polizeichefs sein, der kaum eine Ahnung hat. Ohne beide ist Chan nicht Chan, weil er niemanden hat, gegen den er antreten kann.
Eines der Markenzeichen von Jackies Filmen mit Stanley ist die sehr dürftige Handlungsgeschichte, die hier aber zum Manko wird. Die Stunts sind wie immer großartig, aber Chan Ka-Kui wurde wieder einmal in eine Zeichentrickfigur verwandelt, und man glaubt zu keinem Zeitpunkt wirklich, dass er der Außenseiter ist oder sich wirklich in Gefahr befindet. Sogar die Kampfszenen sind comichaft gezeichnet, wobei die Bösewichte nicht einmal so aussehen, als würden sie wirklich verletzt. Dies und das Fehlen der anderen "Police Story"-Stammgäste sowie die Tatsache, dass es in dieser Geschichte wirklich keine Polizei gibt, lassen den Zuschauer glauben, dass dies ohne Zweifel der schwächste Teil aller "Police Story"-Filme ist. Jackie wollte eindeutig eine Art James Bond spielen und gab dies in einem Interview in Bezug auf diesen Film auch zu. Doch dann hätte man den Film anders nennen müssen - und eben nicht "Police Story".6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid Film
Poster/Artwork: Golden Harvest Company/Golden Way Films Ltd./Paragon Films Ltd.
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