Donnerstag, 4. Juli 2024

Violent Night (2022)

https://www.imdb.com/title/tt12003946/

Heiligabend ist eine Zeit, in der man mit der Familie zusammenkommt, den Abend gemeinsam verbringt und die Festtage genießt. Eine idyllische „Stille Nacht“ ist der wohlhabenden Familie Lightstone dieses Jahr nicht vergönnt. Stattdessen bricht die Hölle über sie herein, als eine Truppe von Söldnern ihr trautes Heim stürmt und sie als Geiseln nimmt, um so an die Millionen in ihrem Tresor zu kommen. Was die skrupellosen Eindringlinge jedoch nicht bedenken: Sie stehen (natürlich) auf der Ungezogenen-Liste des Weihnachtsmannes (David Harbour) - weswegen genau der sich ihnen nun mit aller Kraft entgegenstellt. Sein diesjähriges Geschenk besteht darin, die Familie zu retten. Der Weihnachtsmann wird beweisen, dass er nicht nur ein freundlicher alter Mann ist, sondern auch ein Geheimnis in sich trägt: Santa hat so einige Tricks auf Lager...

Zwischen "Stirb langsam" und "Kevin: Allein zu Haus" ist die Abwehr von Eindringlingen an einem einzigen Ort zu einer Weihnachtstradition geworden, die mit dem Trinken von Eierlikör und dem Streiten über eine Steuerreform mit älteren Verwandten vergleichbar ist. Der Actionfilm "Violent Night" von Tommy Wirkola presst seine saisonale Belagerung in die vom Produzenten David Leitch mitentwickelte Post-"John-Wick"-Beat-Em-Up-Form. Und dies könnte und sollte (und manchmal gelingt es auch) eine gelungene Kombination von Genre und Gimmick sein, eine Neuheit des Themas, die sich als entscheidend für die Verlängerung jeder Erfolgsformel erweist. Und so hat auch der grobschlächtige Weihnachtsmann (David Harbour), der die Gegenoffensive anführt, einiges aus dem Arsenal an dekorativem Nippes zur Verfügung. Trotzdem verleiht das diesem Film mit Kohle als Gehirn nur eine frostige Aura von Einfallsreichtum. Jede Klugheit hört bei den improvisierten Waffen auf, oder den ausreichend brutalen Schlägen, die in eine halbfertige Handlung eingeklemmt sind. 

Wirkola stellt einen mürrischen Kris Kringle vor, der einen halben Liter Bier trinkt und sich darüber lustig macht, wie Videospiele die Wertschätzung von Spielzeug zerstört haben und während er sich auf dem Weg zu seiner alljährlichen Zustellung an Heiligabend befindet, gerät er mitten in einen Überfall auf das Anwesen der Familie Lightstone. Kampfchoreographie sollte dies nun das größte Geschenk an den Zuschauer sein, aber wie es bei so vielen Filmen frustrierend ist, macht die direkte Kameraführung das schwierig. Der schneidige Schnitt scheint dazu gedacht zu sein, zu verschleiern, wie einfach das Szenario wirklich ist, und opfert die Agilität der Protagonisten für die Illusion roher Gewalt. Nach zwei Stunden, die man mit einem Konzept verbracht hat, das einigermaßen 90 Minuten aushalten könnte, werden die Schlagmuster betäubend und eintönig und zeigen, wie wichtig es ist, eine Grundlage in der Geschichte zu schaffen. Irgendwie nur so mittelgut.

5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Picturess
Poster/Artwork
87North/Universal Pictures

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