https://www.imdb.com/title/tt5109784/
Ein Dichter (Javier Bardem) und seine Ehefrau (Jennifer Lawrence) haben
sich in die Abgeschiedenheit eines viktorianischen Landhauses
zurückgezogen. Er versucht, seine Schreibblockade zu überwinden. Sie
richtet das Haus ein, kocht essen, wäscht – und wird zunehmend von
alptraumhaften Eindrücken geplagt. Plötzlich steht überraschender Besuch
vor der Tür: ein Fremder (Ed Harris) und wenig später dessen Ehefrau
(Michelle Pfeiffer). Das Paar wird vom Dichter eingeladen, zu bleiben –
obwohl die junge Frau des Künstlers, der die Aufdringlichkeit der
Besucherin nicht behagt, Bedenken hat. Und die nächste Invasion des
Refugiums lässt nicht lange auf sich warten: Die Söhne (Domhnall und
Brian Gleeson) des fremden Ehepaares tauchen auf und tragen ihren
zunehmend heftigeren Streit im Haus aus...
Darren Aronofsky ist gewiss eine
unheimliche Nervensäge. Jeder Film, bei dem er auch Regie führte, bleibt
hängen. Keine seiner Arbeiten ist langweilig, uninteressant oder flach.
Nichts, was Aronofsky dirigiert ist leichte Kost oder schnell
durchschaubar, filmisch gemütlicher Flaum. Schon seine persönlichen
Hintergründe sind im Hinblick einiger seiner Filme rätselhaft. Aronofskys
Herangehensweise, seine Inszenierung und die Wahl seiner teils selbst
verfassten Stoffe sind schon äußerst markant, stoßen vor den Kopf,
stechen ins Herz und drehen die Nerven mitunter entsetzlich durch,
berühren auf eine seltsame Weise.
"mother!" ist der Querschnitt all seiner Qualitäten und
Trademarks, die nervenden Allüren seiner gezwungenen Gerüste. Bilder, die hängenbleiben, die sich was trauen und sich mit lautem
Poltern und Kreischen dem gemeinen Horror- und Thrillerkino
entgegensetzen. Die biblische Geschichte verfrachtet in die inkongruente
Gefühlswelt eines Paares in einem morschen Landhaus. Unbehaglichkeit
und drückende Stimmung gehen mit der Soundkulisse und jeder
Kamerabewegung einher. Eine
seicht verschleierte, an Ebenen und Schichten reiche Allegorie. Das
tapsende Ungleichgewicht, die Risse im Bild der Lust, des Mordes, im
Garten der Überlänge. Sägende Metaphern, der drückende Puls aus Regie,
Schnitt und Score, den untergeordneten Akteuren und der straffen
Überlänge. Unruhig, zuwider und wild. Wie ein Hammer auf Metall. 2
Stunden lang. "mother!" martert und schmerzt, ist verschachtelt und verkopft, rastlos
und wirr, psychotisch. "mother!" rührt und hüllt sich immer dicht an der
Mutter, zehrt und begehrt. mother! ist die flackernde Traurigkeit im
Unverständnis der Menschlichkeit, ihrer verlogenen Fehlbarkeit. "mother! "
ist leise. "mother!" zaubert, rennt und verärgert, drückt Reset.
Jennifer Lawrence reisst hier
jede Sekunde an sich, nimmt die Erlebniswelt des Zuschauers ein, weint,
wehrt und brüllt sich durch ein morbides Theaterstück, in dem ihr
wirklich niemand freundlich gesinnt ist. Während
sich Menschen grobschlächtig an jeder Diehle und Schraube des Hauses
bedienen, blutet das Herz der Mutter immer mehr. Nur eine
letzlich unabwendbare Katastrophe, die Zerstörung der Welt als Rache der
Natur an den sexgeilen mordenden Eindringlingen bleibt zum
augenscheinlich x-ten Male die einzige Lösung, bevor die Schleife von
vorne beginnt. Das Universum als ewige Wiederholung, ein immer wieder
neuer Versuch, Menschheit und Natur in Einklang zu bringen. Die Invasion von Fremden im eigenen Haus, die wohl jeder
nachvollziehbar fürchtet, verpackt in starken Performances und nach
vorne peitschender Inszenierung.
Darren
Aronofsky mag eine Nervensäge sein. Ein Regisseur der sich nie
geradlinig und kantenlos bettet. Egal welcher Kunstform sich man
verschreibt, diese Art und Herangehensweise ist höchst beneidenswert,
trägt Früchte, dicht und prall in den Kronen. Wie sie fallen, die
Früchte, die Köpfe derer einschlagen, die es nicht sehen. "mother!" ist aufregend und stechend ob seiner Absichten. "mother!" ist
eklig, schmeckt nach rohem Fleisch und ist biestig, die außer Kontrolle
geratene Schöpfung eines zerrüttelten Schöpfers. "mother!" ist das, was
den Menschen und seine Umwelt in allen Facetten streichelt. Das
Versprechen mit den gekreuzten Fingern hinter dem Rücken. Reset. So
viele Stimmen beschwören die eigene Besserung, der Sünde zu entsagen.
Der Mensch, die Natur rundum und sein Schöpfer.
7,5/10
Jennifer Lawrence reisst hier jede Sekunde an sich, nimmt die Erlebniswelt des Zuschauers ein, weint, wehrt und brüllt sich durch ein morbides Theaterstück, in dem ihr wirklich niemand freundlich gesinnt ist. Während sich Menschen grobschlächtig an jeder Diehle und Schraube des Hauses bedienen, blutet das Herz der Mutter immer mehr. Nur eine letzlich unabwendbare Katastrophe, die Zerstörung der Welt als Rache der Natur an den sexgeilen mordenden Eindringlingen bleibt zum augenscheinlich x-ten Male die einzige Lösung, bevor die Schleife von vorne beginnt. Das Universum als ewige Wiederholung, ein immer wieder neuer Versuch, Menschheit und Natur in Einklang zu bringen. Die Invasion von Fremden im eigenen Haus, die wohl jeder nachvollziehbar fürchtet, verpackt in starken Performances und nach vorne peitschender Inszenierung.
Darren Aronofsky mag eine Nervensäge sein. Ein Regisseur der sich nie geradlinig und kantenlos bettet. Egal welcher Kunstform sich man verschreibt, diese Art und Herangehensweise ist höchst beneidenswert, trägt Früchte, dicht und prall in den Kronen. Wie sie fallen, die Früchte, die Köpfe derer einschlagen, die es nicht sehen. "mother!" ist aufregend und stechend ob seiner Absichten. "mother!" ist eklig, schmeckt nach rohem Fleisch und ist biestig, die außer Kontrolle geratene Schöpfung eines zerrüttelten Schöpfers. "mother!" ist das, was den Menschen und seine Umwelt in allen Facetten streichelt. Das Versprechen mit den gekreuzten Fingern hinter dem Rücken. Reset. So viele Stimmen beschwören die eigene Besserung, der Sünde zu entsagen. Der Mensch, die Natur rundum und sein Schöpfer.