http://www.imdb.com/title/tt0337978/
"Ein
analoger Cop in einer digitalen Welt", so war zumindest die deutsche
Tagline für den vierten Teil der "Die Hard"-Reihe. Nach über 10 Jahren
kam endlich John McClane zurück - und sorgte sowohl für Zuspruch als
auch für Mißgefallen bei den Fans.
John McClane (Bruce
Willis)
hat es diesmal mit einer völlig neuen Art von Terrorismus zu tun. Eine
Cyber-Organisation, rund um den ehemaligen Pentagon-Mitarbeiter Thomas
Gabriel (Timothy Olyphant),
plant zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli, sämtliche Computernetzwerke
der USA lahmzulegen. Ein übermächtiger Feind, dem John McClane scheinbar
nichts entgegen zusetzen hat. Doch als dann noch seine Tochter Lucy
(Mary Elizabeth Winstead) von Gabriel entführt wird, versucht er mit
Hilfe des Computerexperten Matthew (Justin Long), seine Tochter zu
befreien und das Land vor dem digitalen Supergau zu bewahren...
Für einen richtigen "Die Hard"-Streifen
fehlt einfach etwas. Und vor allem fehlt der Kinofassung des vierten Teils der Reihe der nötige Biss. Vielleicht liegt es auch an dem total nervigen
Sidekick, den man McClane hier zur Seite gestellt hat. Dabei macht
Willis seine Sache wieder gewohnt gut - mit coolen Sprüchen und
ordentlicher Action, die leider leider zur CGI-Orgie geworden ist. Von
handgemachten Effekten kaum noch eine Spur, selbst das Blut wurde
digital aufgepeppt - und im direkten Vergleich zur Recut-Fassung merkt man der Kinofasung deutlich an, dass hier für ein niedrigeres Rating das Blut digital entfernt wurde. Dass das ein Fehler war, bewies sich damals an der
Kinokasse. Aber das liegt zum einen auch an der etwas a-typischen Handlung, die im
"Die Hard"-Kontext doch arg deplatziert wirkt und obwohl der Film kein
totaler Reinfall war, schob das Studio später den sogenannten Recut nach.
Immerhin fährt der Film auch in der blutärmeren Kinofassung eine gute Schiene und im Gegensatz zu
den divergierenden meinungen in diversen Reviews weiß die "Harrier vs. Truck"-Szene auch richtig
gut zu gefallen, vermutlich gerade weil diese so total übertrieben, unrealistisch
und unpassend war. Selbst Timothy Olyphant als Gegenspieler war herrlich
fies und gemein, seine Schergen standen dem auch in Nichts nach und
machen McClane das Leben, bzw. Überleben, so schwer wie nur möglich.
Leider wird durch viel zu viele Zwischenstationen das Tempo immer wieder
ausgebremst. Die Atmosphäre der
Atemlosigkeit, die sonst ein "Die Hard"-Markenzeichen war, ist nicht
mehr
durchgehend vorhanden. Rasanz haben die Actionsequenzen zweifellos, nur
auf einem ganz anderen Level als sonst. Die handwerkliche Perfektion ist
dem technischem Aufwand gewichen. "Die Hard" hat ein gutes Stück Seele
verloren, das sich nun mal nicht downloaden lässt.
Der Score von Marco Beltrami fängt das bekannte Thema nur noch bruchstückhaft ein und kriegt so gerade noch den Spagat von Teil 3 zu Teil 4
hin. "Stirb langsam 4.0" kann also leider nicht wirklich an die Erfolge
der ersten drei Teile anknüpfen. In einem Arbeitszeugnis würde man
schreiben: "Er bemühte sich stets". Immerhin gibt es einige viele
Actionsequenzen, die richtig Spaß machen und so bekommt man, wenn man
sich darauf einlassen kann, doch einen soliden Actionfilm geboten.
Irgendwie kein "Die Hard" mehr, aber einen guten Actionfilm. Der Recut ist der Kinofassung aber in jedem Fall vorzuziehen.
6,5/10
Von Twentieth Century Fox wurden die komplette Reihe (inklusive des "Recut" von "Stirb Langsam 4.0") in einer schicken Box im DigiPak veröffentlicht, welches darüber hinaus eine exklusive
Bonus-Disc mit Hintergrundinformationen zu allen Filmen und ein
Begleitbuch beinhaltet.
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/Artwork: Twentieth Century Fox
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen