Donnerstag, 18. Januar 2018

A Haunted House 2 - Ghost Movie 2 (2014)

http://www.imdb.com/title/tt2828996/

Malcolm (Marlon Wayans) und sein Cousin Ray Ray (Affion Crockett) sind auf der Suche nach Hilfe für Malcolms besessene Freundin Kisha (Essence Atkins), doch ein Unfall führt dazu, dass das Mädchen stattdessen stirbt. Die beiden fliehen vom Unfallort und lassen Kisha zurück. Malcolms Leben hat sich ein Jahr später grundlegend geändert, als er mit seiner neuen Freundin Megan (Jaime Pressly) und ihren beiden Kindern Becky (Ashley Rickards) und Wyatt (Steele Stebbins) ein Vorstadt-Haus beziehen will. Doch kaum eingezogen, geschieht Seltsames - angefangen mit dem mysteriösen Tod ihres Hundes. Wyatt freundet sich mit einem Unsichtbaren an, eine Box im Haus ergreift Besitz von Becky und Megan findet eine gruselige Puppe. Als Malcolm sich Videos vorheriger Einwohner ansieht, wird ihm klar, dass er sich in ein Spukhaus verirrt hat...

Der Produzent, Autor und Hauptdarsteller von "Ghost Movie" und nun eben auch "Ghost Movie 2" besudelt das ZAZ-Erbe seliger Filmparodien längst auch ohne Unterstützung seiner nicht minder nervtötenden Brüder Shawn und Keenen Ivory Wayans. Ihnen gelang mit "Scary Movie" eine seinerzeit vergleichsweise amüsante Genreparodie, in der Marlon Wayans den dauerbekifften Shorty Meeks spielte. Eine Dekade und eine unüberschaubare Reihe ähnlich betitelter Filme später liegt die Spoof-Komödie in ihren letzten Atemzügen. Während Jason Friedberg und Aaron Seltzer, die Regisseure hinter Comedy-Totgeburten wie "Date Movie", "Fantastic Movie" oder auch "Disaster Movie", ihre Filme nunmehr gottlob unter Ausschluss der Öffentlichkeit produzieren, scheint Wayans immer noch eine überschaubare Fanbase mobilisieren zu können.

Diese zumindest rannte 2013 wie blöde in "Ghost Movie" und bescherte der für 2,5 Millionen US-Dollar buchstäblich hingefurzten Horrorkomödie ein etwa 25 Mal so hohes Einspiel. Das umgehend beschlossene und nur unwesentlich kostspieligere Sequel gleicher Aufmachung startete dann bereits im April 2014 in den US-Kinos. Zwar blieb die Fortsetzung kommerziell hinter den Erwartungen zurück, dürfte aber dennoch ausreichend eingenommen haben, um nicht vor weiterem Spoof-Blödsinn gefeit zu sein. Schließlich hat "Paranormal Activity", das Referenzvorbild auch diesen zweiten Teils, eindrücklich vorgemacht, wie beharrlich sich mit der Wiederholung des ewig Gleichen Kohle scheffeln lässt.

"Ghost Movie 2" ist keineswegs schlechter als sein Vorgänger, was allein daher schwierig wäre, weil Filme wie dieser auch ganz einfach nicht mehr schlechter sein können. Insofern besitzt Marlon Wayans beinahe so etwas wie Narrenfreiheit. Er gibt eben, was er kann. Und weil das alles in allem so ziemlich genau gar nichts ist, hat er entsprechend wenig zu verlieren. Reputation schon mal gar nicht. Müßig also, dem Humorverständnis eins solchen Films über dessen erbärmliche Pipi- und Kacka-Witzchen auf den Grund zu gehen. Sich wiederholt an selbstunsicheren Sex-Zoten oder der Zielgruppe dienlichen Rassismus-Gags abzuarbeiten. Und erst recht in der Wahl der verballhornten Filme tatsächlich parodistische Ansätze zu erspüren, so sich Wayans einmal mehr darauf beschränkt, diese lediglich nachzustellen, statt komödiantisch freizulegen.

Bemerkenswert ist es dennoch, wie sehr alle Beteiligten, darunter erneut hinlänglich bekannte Schmalspurkomiker wie Affion Crockett oder Cedric the Entertainer, sich dafür ins Zeug legen. Gespielt und gekreischt, das ist hier ohnehin dasselbe, wird stets auf Anschlag. In einer nicht enden wollenden Szene verlustiert sich Wayans mit der Annabelle-Puppe aus "The Conjuring/Annabelle" auf alle nur erdenklichen Arten – ein Musterbeispiel exaltierter Comedy-Verausgabung, die vollkommen ins Leere läuft. Ansonsten fällt dem Film natürlich ebenso wie seinem Vorläufer nichts weiter ein, als die oberflächlichen Erkennungsmerkmale saisonaler Horrorhits wie "Possession" oder "Sinister" in eine Dauerschleife hysterischer Flachwitze zu schnüren. Und die ja nun wirklich allzu angreifbare, leicht zu parodierende Found-Footage-Ästhetik nicht gehörig durch den Kakao zu ziehen, sondern nur langweilig abzumalen.

Nichts Neues also aus der Spoof-Hölle und ihres wohl letzten verbliebenen Exponenten Marlon Wayans. Und obwohl es sich wahrlich längst ausparodiert hat, kann und mag man über dessen Egal-Kino eigentlich kaum noch mit dem Kopf schütteln. Das wäre der körperlichen Regung schon viel mehr, als es "Ghost Movie 2" - als es jeder dieser falsch verstandenen Parodieversuche - überhaupt verdient hätte.

2,5/10

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