Im 28. Jahrhundert sorgen der Spezialagent Valerian (Dane DeHaan) und seine Kollegin Laureline (Cara Delevingne) für Recht und Ordnung in der Galaxis. Ihr neuester Auftrag, den sie vom raubeinigen Commander Arün Filitt (Clive Owen) bekommen haben, führt die beiden ungleichen Gesetzeshüter in die gigantische Metropole Alpha, in der unzählige unterschiedliche Spezies aus verschiedensten Teilen des Universums zusammenleben. Mit der Zeit haben sich die Bewohner der Stadt einander so stark angenähert, dass sie all ihr Wissen vereint haben und dies zum Vorteil für alle nutzen. Allerdings kann sich längst nicht jeder mit den herrschenden Verhältnissen anfreunden. Einige schmiedeten insgeheim Pläne, die nicht nur Alpha, sondern die gesamte Galaxis ins Chaos stürzen könnten. Valerian und Laureline setzen alles daran, das drohende Unheil abzuwenden...
Man könnte Luc Bessons neues Science Fiction-Epos "Valerian und die Stadt der tausend Planeten" im Grunde knapp zusammenfassen: "Das fünfte Element" trifft "Avatar". Genau 20 Jahre nach Luc Bessons Mega-Hit "Das fünfte Element" hat sich der Franzose wieder an eine ähnlich geartete Thematik herangewagt, die außerdem auf dem Comic "Valerian" aus den sechziger Jahren basiert. Eigentlich wollte Besson den Comic bereits viel früher verfilmen, doch die Thematik galt lange Zeit als schlichtweg unverfilmbar. Und bereits der malerische Anfang zeigt auch eindrucksvoll warum: die Szenarien sind so phantasievoll, dass das Intro nahezu 100% CGI sind. Das ist einerseits gut, da sich Besson so auch voll in 3D ausleben kann, andererseits wirkt der Film dadurch etwas steril und geradezu zu sauber.
Schön aber zu sehen, dass Besson nicht gleich Megastars als Protagonisten besetzte. Die beiden Spezialagenten Valerian (Dane DeHaan, dem eigentlich aufgrund seines Auftretens eher die Rolle eines Schurken zu Gesicht steht) und Laureline (Cara Delevingne, aufreizend, sexy und unglaublich faszinierend) sind angenehm frische Gesichter mit einer starken Präsenz und erfrischend passend. Das liegt auch am perfekten Zusammenspiel der beiden - man nimmt ihnen schlicht alles ab. Ein großer Kritikpunkt sind allerdings die fehlenden Background-Infos zu den Hauptfiguren Valerian und Laureline. Der Film fühlt sich an als wäre er bereits der zweite Teil einer Weltraumsaga.
Aber wie bei "Das fünfte Element" ist "Valerian" ein echtes Design-Monster. Jedes Detail, Szenario und Kostüm ist derart stilvoll, dass es den Zuschauer fast schon erschlägt. Kein Wunder, schließlich hatte Besson eine clevere Idee: er suchte zusammen mit Joe Zee, Chefredakteur von Yahoo Style, sowie Olivier Bériot, dem Kostümbildner des Films, öffentlich rund 20 talentierte Designer, die als Lohn für die besten Einsendungen 1.000 Dollar sowie die Umsetzung des Kostüms im Film bekamenund wer ganz genau hinschaut, entdeckt sogar Aliens (und Unterarten) aus "Das fünfte Element".
Darüber hinaus ist "Valerian" rein techniscch betrachtet 'State of Art', da die Grenze zwischen CGI und realen Charakteren so gut gelungen ist, dass man Unterschiede zwar wahrnimmt, sich diese aber hervorragend in das Geschehen einfügen. Allerdings müssen CGI-Hasser auf der anderen Seite auch damit leben, dass nahezu jedes Bild in irgendeiner Art mit CGI behaftet ist. Die größte Schwäche des Films ist aber der Plot, denn ein richtiger Spannungsbogen entsteht nicht. Soll heißen: man weiß, worauf das alles hinauslaufen wird. Die starke moralische Botschaft (Weltfrieden und Liebe) wird dem Zuschauer außerdem fast schon aufgezwungen. Das ist nicht unbedingt schlecht und hat in dieser Form auch schon in "Das fünfte Element" funktioniert, hinterlässt aber den Geschmack eines etwas altbackenen Brotes.
Der bis dato "teuerste Film Europas" gewinnt aber dennoch ganz schnell die Herzen der Zuschauer. Bessons Kreativität strahlt von jeder Szenerie, besonders in den ersten zwei Akten des Films. Er hat die schönsten und fantasievollsten Bilder, die man seit Langem in einem Science-Fiction-Film zu sehen bekommen hat und man kann schon sagen, dass man ein solches Wunderwerk an Phantasie und überbordender visueller Imagination im Kino lange nicht mehr gesehen hat. Toll.
7,5/10
Der Film war von UNIVERSUM FILM auch im limitierten Steelbook erhältlich:
Quellen:
Inhaltsangabe: Universum Film
Poster/Artwork: EuropaCorp
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