http://www.imdb.com/title/tt2094766/
Der Mörder Callum Lynch (Michael Fassbender) wartet im Todestrakt in
Texas auf seine Hinrichtung. Doch in letzter Minute wird der Häftling im
Auftrag der Firma Abstergo Industries in die Einrichtung der
Wissenschaftlerin Sophia Rikkin (Marion Cotillard) in Madrid gebracht,
in der Patienten mit hoher Gewaltbereitschaft geheilt werden sollen.
Bald darauf aber bringt Callum in Erfahrung, dass hinter der
Organisation des visionären Generaldirektors Alan Rikkin (Jeremy Irons)
die moderne Inkarnation des Templerordens steckt. Ihre Mission ist es,
den sagenumwobenen Apfel aus dem Garten Eden ausfindig zu machen und mit
ihm den Willen der gesamten Menschheit zu kontrollieren – und Callum
soll dabei helfen. Mittels einer von Sophia entwickelten Maschine namens
Animus durchlebt er die Erinnerungen seines Vorfahren Aguilar de Nerha,
einem Mitglied der Assassinen zur Zeit der Spanischen Inquisition. Nur
der kampferprobte Mörder weiß, wo sich das biblische Objekt der Begierde
befindet. Während er als Aguilar die Vergangenheit durchlebt und so die
Templer immer näher zum Apfel führt, eignet sich Callum mehr und mehr
Fähigkeiten seines Vorfahren an, die ihm in der Gegenwart im Kampf gegen
die Nachfahren der Templer nützlich werden...
Die visuellen Stärken hat der furios inszenierte
Sci-Fi-Actioner "Assassin’s Creed" mit der Literaturverfilmung gemein,
aber die überaus kryptisch dargebotene Handlung lässt ein wirkliches
Eintauchen in die Weiten des "Assassin’s Creed"-Universums kaum zu - die
Geschichten der zahlreichen, zumindest im Ansatz spannenden Figuren
werden nur oberflächlich und im Eiltempo abgehandelt. Als Videospielverfilmung begeht
"Assassin's Creed" zudem den größten Fehler, den man nur machen kann: Sie
führt ihr "Kredo" ad absurdum.
Während die "Assassin's Creed"-Videospiele ihre Faszination immer
aus epischen Storylines in der Vergangenheit zog und die Gegenwart nur
in Rahmenhandlungen stattfand, kehrt die Verfilmung dieses Prinzip
einfach um. Was die Macher dazu bewogen hat, bleibt unklar.
Aber nein, es geht weiter in der Vergangenheit. Ohne Spannung, ohne große Charakterzeichnungen, ohne Emotionen. Wer ist wer und was soll das alles? - das wird nur oberflächlich abgearbeitet. Alles wirkt kalt, wie am Reißbrett entwickelt. Zugegeben - ein paar Schauwerte sind wirklich gelungen, doch das geht im unpassenden Soundtrack und der Flut von mal passenden, mal unpassenden aber fast immer als solche zu erkennenden CGI-Effekten unter. Es ist tatsächlich enttäuschend, was Kurzel / Fassbender hier an den Tag legen, war die letzte Zusammenarbeit der beiden ("Macbeth") doch ein Paukenschlag und wirklich sehenswert. "Assassin's Creed" wird sicherlich nicht als schlechteste Videospielverfilmung aller Zeiten in die Geschichte eingehen (dafür hat Uwe Boll schon gesorgt), dafür wird sie sicher schnell aus dem Gedächtnis der Zuschauer verschwinden. In ein paar Jahren wird sich daran niemand mehr erinnern - und das ist vielleicht ganz gut so.
5/10