http://www.imdb.com/title/tt1640459/
Ein Landstreicher (Rutger Hauer) zieht in eine Stadt namens Hope Town,
in der das Gesetz nichts zu melden und das Verbrechen die Gegend
beherrscht. Er macht sich jedoch nichts daraus und will dort als
Landschaftsgestalter seinen Lebensunterhalt bestreiten. Dafür benötigt
er jedoch einen Rasenmäher, der in einem Pfandhaus knappe 50 Dollar
kostet. Um sich diesen kaufen zu können, geht er betteln. Dabei
beobachtet er, wie die mörderischen Brüder Ivan (Nick Bateman) und Slick
(Gregory Smith), deren Vater „The Drake“ (Brian Downey) das Sagen in
Hope Town hat, einen Jungen bedrohen. Nachdem die Prostituierte Abby
(Molly Dunsworth) erfolglos eingreift, schnappt sich der Landstreicher
Slick und bringt ihn zur Polizeistation. Aufgrund eines perfiden
Korruptionssystems wollen ihm die Gesetzeshüter jedoch nicht helfen. So
macht es sich der Landstreicher zur Aufgabe, sich selbst um das
verbrecherische Gesindel zu kümmern – inklusive pädophiler
Weihnachtsmänner und Drogendealer – und kauft sich für sein erbetteltes
Geld keinen Rasenmäher, sondern eine Shotgun...
"Hobo With A Shotgun" ist genau das, was "Machete" gern sein wollte: ein Grindhouse- Film, ein Trashfilm. Es ist eie ins Groteske überzeichnete und mit den Stilmitteln des
Splatter-Films umgesetzte Gesellschaftskritik. Die Botschaft, dass eine
Gewaltherrschaft nur mit Gewalt bekämpft werden kann, mag Pazifisten ärgern, aber sie ist - im Sinne dieses Streifens - wahr. Der rechtsfreie Raum, in dem
die Mächtigen dieser Stadt agieren, die Gewalt gegen das Volk, Brot und Spiele zur
Ruhigstellung der Bürger und als ultima ratio das Aufeinanderhetzen der
Massen - all das zeigt der Film in comic-artig verfremdeter und durch
bestialische Gewaltorgien überspitzter Weise. "Hobo With A Shotgun" eröffnet damit eine (gefühlt) politisch angehauchte Botschaft, wenn
es gelingt, den schweren Vorhang der plakativen Gewalt zu lüften und
dahinter zu blicken. Rudger Hauer, der einzige große Name des Films, mimt den namensgebenden
Penner mit Schrotflinte, welcher, erstmal in dieser Stadt angekommen,
feststellen muss, dass er in einer, von Kriminellen beherrschten, Hölle
gelandet ist. Er macht sich nun mit seiner Shotgun auf, die Stadt zu
säubern. So weit so einfach.
Der Schluss ist da an Symbolkraft kaum zu überbieten,
denn tatsächlich braucht hier eine Revolution die einfachen Leute , die Straße und das Ausschalten
der korrupten Ordnungsmacht. Der Film ist bis zu diesem Zeitpunkt ein einziges Feuerwerk aus Overacting, Splatter und
Zynismus. Einige Witze sind tatsächlich sehr makaber und sensiblen
Menschen auf keinen Fall zu empfehlen. Auch der Gewaltgrad ist sehr
hoch: abgerissene und abgeschossene Körperteile, Eingeweide und sonstige
Unappetitlichkeiten am laufenden Band. Jeder der also eher aus dem
Action- Bereich als dem Horror- Splatter-Bereich kommt sei hiermit
gewarnt. Hier werden einige Grenzen überschritten. Vordergründig wurde der Film aufgrund des Vorwurfs der
Gewaltverherrlichung beschlagnahmt, aber man kann sich beinahe sicher sein, dass dies
aus Kalkül geschah.
7/10
Von Universum Film (LFG) kommt der Film in seiner ungeschnittenen (und indizierten) Fassung als "2-Disc Limited Editon" im Mediabook:
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